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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Auß Gleichnüssen.

Multi, cum sentiunt poenam, corrigunt cul-
pam.
Mancher vermamt die Sünd/ wann er die
Straff empfindt.

Leydest du etwas böses/ so sage GOtt Danck dar-
vmb/ so wird es ins gut verendert.

Nichts ist GOtt angenemmer/ nichts dir nutzli-
cher in diser Welt/ als vil vmb Christi willen leyden/
wann etwas bessers gewesen wäre/ so hätte vns solches
zweiffels ohne Christus mit Worten/ vnd Exempeln
gelehrt.

Auß Gleichnussen.

Gleichwie das Gold/ vnd Silber im Feuer/ also
werden die Menschen/ so GOtt gefallen/ in der Trüb-
sal bewehrt.

Wann man die Knaben läst ohne Zuchtmaister/
werden sie muthwillig. Poedagogus noster tribula-
tio est.

Gleich wie GOTT der HErr Eliam durch einen
Sturm wind/ vnnd feurigen Wagen in den Himmel
erhebt hat/ also auch dich durch die Trübsal/ vnd Lieb.

Es beklagt sich offt einer/ daß er niemand hab/ der
jhn einem grossen HErrn befehle/ die Gedult ist welche
vns GOtt befihlt/ vnd in seiner Gnad erhält.

Wie die jenige/ welche Pillelin nemmen/ dise in Ho-
stien einwicklen/ damit sie die Bitterkeit nicht empfin-
also du die Kranckheit mit der Betrachtung deß bit-
tern Leydens Christi.

Die Lebendigen pflegen zum Zaichen der Lieb die
Hand zutrucken/ also GOtt.

Wer wolte nicht gern sein Acker zerschlagen lassen/

wann
Auß Gleichnüſſen.

Multi, cùm ſentiunt pœnam, corrigunt cul-
pam.
Mancher vermamt die Sünd/ wann er die
Straff empfindt.

Leydeſt du etwas böſes/ ſo ſage GOtt Danck dar-
vmb/ ſo wird es ins gut verendert.

Nichts iſt GOtt angenemmer/ nichts dir nutzli-
cher in diſer Welt/ als vil vmb Chriſti willen leyden/
wann etwas beſſers geweſen wäre/ ſo hätte vns ſolches
zweiffels ohne Chriſtus mit Worten/ vnd Exempeln
gelehrt.

Auß Gleichnuſſen.

Gleichwie das Gold/ vnd Silber im Feuer/ alſo
werden die Menſchen/ ſo GOtt gefallen/ in der Trüb-
ſal bewehrt.

Wann man die Knaben läſt ohne Zuchtmaiſter/
werden ſie muthwillig. Pœdagogus noſter tribula-
tio eſt.

Gleich wie GOTT der HErꝛ Eliam durch einen
Sturm wind/ vnnd feurigen Wagen in den Himmel
erhebt hat/ alſo auch dich durch die Trübſal/ vnd Lieb.

Es beklagt ſich offt einer/ daß er niemand hab/ der
jhn einem groſſen HErꝛn befehle/ die Gedult iſt welche
vns GOtt befihlt/ vnd in ſeiner Gnad erhält.

Wie die jenige/ welche Pillelin nemmen/ diſe in Ho-
ſtien einwicklen/ damit ſie die Bitterkeit nicht empfin-
alſo du die Kranckheit mit der Betrachtung deß bit-
tern Leydens Chriſti.

Die Lebendigen pflegen zum Zaichen der Lieb die
Hand zutrucken/ alſo GOtt.

Wer wolte nicht gern ſein Acker zerſchlagen laſſen/

wann
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[306/0306] Auß Gleichnüſſen. Multi, cùm ſentiunt pœnam, corrigunt cul- pam. Mancher vermamt die Sünd/ wann er die Straff empfindt. Leydeſt du etwas böſes/ ſo ſage GOtt Danck dar- vmb/ ſo wird es ins gut verendert. Nichts iſt GOtt angenemmer/ nichts dir nutzli- cher in diſer Welt/ als vil vmb Chriſti willen leyden/ wann etwas beſſers geweſen wäre/ ſo hätte vns ſolches zweiffels ohne Chriſtus mit Worten/ vnd Exempeln gelehrt. Auß Gleichnuſſen. Gleichwie das Gold/ vnd Silber im Feuer/ alſo werden die Menſchen/ ſo GOtt gefallen/ in der Trüb- ſal bewehrt. Wann man die Knaben läſt ohne Zuchtmaiſter/ werden ſie muthwillig. Pœdagogus noſter tribula- tio eſt. Gleich wie GOTT der HErꝛ Eliam durch einen Sturm wind/ vnnd feurigen Wagen in den Himmel erhebt hat/ alſo auch dich durch die Trübſal/ vnd Lieb. Es beklagt ſich offt einer/ daß er niemand hab/ der jhn einem groſſen HErꝛn befehle/ die Gedult iſt welche vns GOtt befihlt/ vnd in ſeiner Gnad erhält. Wie die jenige/ welche Pillelin nemmen/ diſe in Ho- ſtien einwicklen/ damit ſie die Bitterkeit nicht empfin- alſo du die Kranckheit mit der Betrachtung deß bit- tern Leydens Chriſti. Die Lebendigen pflegen zum Zaichen der Lieb die Hand zutrucken/ alſo GOtt. Wer wolte nicht gern ſein Acker zerſchlagen laſſen/ wann

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/306>, abgerufen am 28.11.2024.