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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Auß den HH. Vättern.
schon tausendmahl alle Sünd der gantzen Welt be-
gangen hätte.

So groß ist die Barmhertzigkeit GOttes/ das
ein Werch in das Feuer geworffen/ so bald nicht
angezündt wird/ als GOTT verschont dem
Sünder/ wann er warhafftig seine Sünd bereuet.

Christus hat der H. Gertraut offenbahret/ sie
solle jhr in Ansehung deß Crucifix einbilden/ als
wann er sie also anredete: sihe/ wie ich auß Lieb ge-
gen dir am Creutz nackent gehangen/ gantz ver-
acht/ am gantzen Leib verwundt/ an allen Gli-
dern außgethönt: vnd dannoch ist mein Hertz noch
jetzt mit solcher Lieb gegen dir genaigt/ daß/ wann
es dein Heyl erforderte/ ich für dich allein alles/
was ich für die gantze Welt gelitten hab/ außste-
hen wolte.

Ein andersmahl hat Christus gemelter Jung-
frauen gesagt: Es wär gar nutzlich/ daß alle Men-
schen wisseren/ daß ich ein Sohn der Jungfrauen
vor GOtt dem Vatter stehe vmb jhr Heyl Wil-
len/ vnd/ wann sie auß Menschlicher Schwach-
heit sündigen in jhrem Hertzen/ gib ich jhnen meln
vnbeflecktes Hertz zur Besserung; wann sie aber
sündigen mit den Wercken/ so gib ich her meine
durchbohrte Händ/ damit sie reuent/ die Nach-
lassung jhrer Sünden leichtlich erlangen.

Ein andersmahl hat Er jhr gesagt: das gute
Vertrauen/ welches der Mensch gegen mir hat/
vnd glaubt/ daß ich in der Warheit könne/ wisse/
vnd wolle jhm in allen Sachen treulich beystehen/
durchsticht mein Hertz/ vnnd thut meiner Güte

Gewalt

Auß den HH. Vättern.
ſchon tauſendmahl alle Sünd der gantzen Welt be-
gangen hätte.

So groß iſt die Barmhertzigkeit GOttes/ das
ein Werch in das Feuer geworffen/ ſo bald nicht
angezündt wird/ als GOTT verſchont dem
Sünder/ wann er warhafftig ſeine Sünd bereuet.

Chriſtus hat der H. Gertraut offenbahret/ ſie
ſolle jhr in Anſehung deß Crucifix einbilden/ als
wann er ſie alſo anredete: ſihe/ wie ich auß Lieb ge-
gen dir am Creutz nackent gehangen/ gantz ver-
acht/ am gantzen Leib verwundt/ an allen Gli-
dern außgethönt: vnd dannoch iſt mein Hertz noch
jetzt mit ſolcher Lieb gegen dir genaigt/ daß/ wann
es dein Heyl erforderte/ ich für dich allein alles/
was ich für die gantze Welt gelitten hab/ außſte-
hen wolte.

Ein andersmahl hat Chriſtus gemelter Jung-
frauen geſagt: Es wär gar nutzlich/ daß alle Men-
ſchen wiſſeren/ daß ich ein Sohn der Jungfrauen
vor GOtt dem Vatter ſtehe vmb jhr Heyl Wil-
len/ vnd/ wann ſie auß Menſchlicher Schwach-
heit ſündigen in jhrem Hertzen/ gib ich jhnen meln
vnbeflecktes Hertz zur Beſſerung; wann ſie aber
ſündigen mit den Wercken/ ſo gib ich her meine
durchbohrte Händ/ damit ſie reuent/ die Nach-
laſſung jhrer Sünden leichtlich erlangen.

Ein andersmahl hat Er jhr geſagt: das gute
Vertrauen/ welches der Menſch gegen mir hat/
vnd glaubt/ daß ich in der Warheit könne/ wiſſe/
vnd wolle jhm in allen Sachen treulich beyſtehen/
durchſticht mein Hertz/ vnnd thut meiner Güte

Gewalt
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[272/0272] Auß den HH. Vättern. ſchon tauſendmahl alle Sünd der gantzen Welt be- gangen hätte. So groß iſt die Barmhertzigkeit GOttes/ das ein Werch in das Feuer geworffen/ ſo bald nicht angezündt wird/ als GOTT verſchont dem Sünder/ wann er warhafftig ſeine Sünd bereuet. Chriſtus hat der H. Gertraut offenbahret/ ſie ſolle jhr in Anſehung deß Crucifix einbilden/ als wann er ſie alſo anredete: ſihe/ wie ich auß Lieb ge- gen dir am Creutz nackent gehangen/ gantz ver- acht/ am gantzen Leib verwundt/ an allen Gli- dern außgethönt: vnd dannoch iſt mein Hertz noch jetzt mit ſolcher Lieb gegen dir genaigt/ daß/ wann es dein Heyl erforderte/ ich für dich allein alles/ was ich für die gantze Welt gelitten hab/ außſte- hen wolte. Ein andersmahl hat Chriſtus gemelter Jung- frauen geſagt: Es wär gar nutzlich/ daß alle Men- ſchen wiſſeren/ daß ich ein Sohn der Jungfrauen vor GOtt dem Vatter ſtehe vmb jhr Heyl Wil- len/ vnd/ wann ſie auß Menſchlicher Schwach- heit ſündigen in jhrem Hertzen/ gib ich jhnen meln vnbeflecktes Hertz zur Beſſerung; wann ſie aber ſündigen mit den Wercken/ ſo gib ich her meine durchbohrte Händ/ damit ſie reuent/ die Nach- laſſung jhrer Sünden leichtlich erlangen. Ein andersmahl hat Er jhr geſagt: das gute Vertrauen/ welches der Menſch gegen mir hat/ vnd glaubt/ daß ich in der Warheit könne/ wiſſe/ vnd wolle jhm in allen Sachen treulich beyſtehen/ durchſticht mein Hertz/ vnnd thut meiner Güte Gewalt

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/272>, abgerufen am 24.11.2024.