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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Gebett zu den H. siben Worten Christi am Crentz.

Vnd wie du gesagt hast zu deiner Mutter:
Weib/ sihe das ist dein Sohn; vnd zu dem Jün-
ger: Sihe das ist dein Mutter; also laß mich dei-
ner werthen Mutter als jhr Kind an statt deiner
befohlen seyn.

Vnd wie du gesagt hast: Mein GOtt/ mein
GOtt/ wie hast du mich verlassen; verleyhe daß
ich in aller meiner Trübseligkeit von Hertzen sage:
O mein himmlischer Vatter/ verlaß mich dein Ge-
schöpff nicht in den äussersten Nöthen.

Vnd wie du gesagt hast: Mich dürstet. Also
mach mich durstig nach dir/ der du bist ein Brunn
deß lebendigen Wassers.

Vnd wie du gesagt hast: Es ist alles vollbracht.
Also verschaffe lieber HErr/ wann mein Seel wird
außfahren/ daß ich hören möge dise Wort: Komb
her mein Freundin vnd liebe Seel/ dann alle dein
Arbeit/ Kranckheit vnd Schmertzen sollen nun ein
End haben.

Vnd wie du letstlich gesagt hast: Vatter/ in deine
Händ befihle ich meinen Geist. Laß mich lieber
HErr/ auch an meinem letsten End frey vnd voll-
kommentlich also sagen/ in deine Händ meinen
Geist auffgeben/ vnd zu dir kommen/ Amen.

§. 7.
Gebett zu der Mutter Gottes.
Lob vnd Grüß.

LAusend vnd tausendmal lobe vnnd grüsse ich
dich/ O Mutter aller Seeligkeit/ du aller-

würdi-
Gebett zu den H. ſiben Worten Chriſti am Crentz.

Vnd wie du geſagt haſt zu deiner Mutter:
Weib/ ſihe das iſt dein Sohn; vnd zu dem Jün-
ger: Sihe das iſt dein Mutter; alſo laß mich dei-
ner werthen Mutter als jhr Kind an ſtatt deiner
befohlen ſeyn.

Vnd wie du geſagt haſt: Mein GOtt/ mein
GOtt/ wie haſt du mich verlaſſen; verleyhe daß
ich in aller meiner Trübſeligkeit von Hertzen ſage:
O mein himmliſcher Vatter/ verlaß mich dein Ge-
ſchöpff nicht in den äuſſerſten Nöthen.

Vnd wie du geſagt haſt: Mich dürſtet. Alſo
mach mich durſtig nach dir/ der du biſt ein Brunn
deß lebendigen Waſſers.

Vnd wie du geſagt haſt: Es iſt alles vollbracht.
Alſo verſchaffe lieber HErꝛ/ wann mein Seel wird
außfahren/ daß ich hören möge diſe Wort: Komb
her mein Freundin vnd liebe Seel/ dann alle dein
Arbeit/ Kranckheit vnd Schmertzen ſollen nun ein
End haben.

Vnd wie du letſtlich geſagt haſt: Vatter/ in deine
Händ befihle ich meinen Geiſt. Laß mich lieber
HErꝛ/ auch an meinem letſten End frey vnd voll-
kommentlich alſo ſagen/ in deine Händ meinen
Geiſt auffgeben/ vnd zu dir kommen/ Amen.

§. 7.
Gebett zu der Mutter Gottes.
Lob vnd Grüß.

LAuſend vnd tauſendmal lobe vnnd grüſſe ich
dich/ O Mutter aller Seeligkeit/ du aller-

würdi-
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[158/0158] Gebett zu den H. ſiben Worten Chriſti am Crentz. Vnd wie du geſagt haſt zu deiner Mutter: Weib/ ſihe das iſt dein Sohn; vnd zu dem Jün- ger: Sihe das iſt dein Mutter; alſo laß mich dei- ner werthen Mutter als jhr Kind an ſtatt deiner befohlen ſeyn. Vnd wie du geſagt haſt: Mein GOtt/ mein GOtt/ wie haſt du mich verlaſſen; verleyhe daß ich in aller meiner Trübſeligkeit von Hertzen ſage: O mein himmliſcher Vatter/ verlaß mich dein Ge- ſchöpff nicht in den äuſſerſten Nöthen. Vnd wie du geſagt haſt: Mich dürſtet. Alſo mach mich durſtig nach dir/ der du biſt ein Brunn deß lebendigen Waſſers. Vnd wie du geſagt haſt: Es iſt alles vollbracht. Alſo verſchaffe lieber HErꝛ/ wann mein Seel wird außfahren/ daß ich hören möge diſe Wort: Komb her mein Freundin vnd liebe Seel/ dann alle dein Arbeit/ Kranckheit vnd Schmertzen ſollen nun ein End haben. Vnd wie du letſtlich geſagt haſt: Vatter/ in deine Händ befihle ich meinen Geiſt. Laß mich lieber HErꝛ/ auch an meinem letſten End frey vnd voll- kommentlich alſo ſagen/ in deine Händ meinen Geiſt auffgeben/ vnd zu dir kommen/ Amen. §. 7. Gebett zu der Mutter Gottes. Lob vnd Grüß. LAuſend vnd tauſendmal lobe vnnd grüſſe ich dich/ O Mutter aller Seeligkeit/ du aller- würdi-

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/158>, abgerufen am 22.07.2024.