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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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nemlich eine vertiefte Zweyfächtigkeit/ oder ein Loch/ wordurch das
Gifft heraus gehet/ welches aber wegen seiner Zärte gar nicht gese-
hen werden kan. Ob nun wol Galen. lib. 6. de loc. affect. c. 5.
verneinet: daß die Scorpionen das Gifft durch einen holen Stachel
im Stechen einflössen; sondern er es dieses Wurmes Geistigkeit zu-
schreibt; so ist doch die erstere Meinung begründeter/ und bestetigen
sie Scholia in Nicandrum, Tertullianus, Hieronymus. Plin.
l. 11. c.
37. fürnemlich ist gar merckwürdig/ was Basilius in Hexae-
meron Homil.
9. hiervon sagt/ nemlich: Er verwundere sich so
sehr nicht über der Grösse eines Elephanten/ e to leptotaton
tou Skorpiou kentron, pos ekoilanen o[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]er aulon o
tekhnites, os te di autou ton ion tois trothei~ sin eniesthai;
als über den dinnesten Stachel des Scorpions/ wie ihn der Künst-
ler als ein Röhr ausgehölet/ daß dardurch das Gifft in die Gesto-
chenen eingeflößt würde.
v. 128. 129. Ein Weib der Stadt/ die sie zu Göttern macht.) Daß
Carthago ihre Uhrheberin die Königin Dido/ ihre Schwester
Anna/ zu Göttinnen gemacht/ ist aus Silio Ital. lib. 8. & 1. Ovid.
lib. 3. Fastor. Virgil. 1. & 4. AEn.
Wie auch aus vielen Geschicht-
Schreibern zu sehen.
v. 131. 132. Der Scorpionen Gifft würckt/ wenn der Sonnen Rad
im Löwen.) Daß/ wenn der Sirius aufgeht/ der Scorpionen
Gifft viel heftiger/ als sonst/ sey/ führet aus dem Avicenna Bo-
chart. tom. 2. Hieroz. lib. 4. c. 29. p.
640. an/ und berichtet aus
Leone Africano: daß die Einwohner alle Sommer wegen der
Scorpionen aus der Stadt Gescara ziehen/ und bis auf den Win-
ter-Mohnath auf dem Lande wohnen müssen.
v. 133. 134. Vom Hanno stammet sein Ehweib/ den darumb Carche-
dan hat verdammet.) Plin. lib. 8. c. 16. Primus hominum Le-
onem manu tractare ausus, & ostendere mansuefactum,
Hanno, ut a clarissimis Paenorum traditum.
Ja er hat/ wie
Plutarch. de Praecept. gerend. R. P. berichtet/ einem Löwen im
Feld-Zuge zu Tragung seines Geräthes gebraucht. Wordurch
er aber sich zu Carthago so verdächtig gemacht; daß er aus der
Stadt verwiesen worden. Sonst gehöret zu dieser Vergleichung
des Scorpions mit Sophonisben/ was Ambros. in Hexaemer.
l. 6. c.
6. sagt: Leo quidem Rex Perarum, qui comantes Cervi-
ce
nemlich eine vertiefte Zweyfaͤchtigkeit/ oder ein Loch/ wordurch das
Gifft heraus gehet/ welches aber wegen ſeiner Zaͤrte gar nicht geſe-
hen werden kan. Ob nun wol Galen. lib. 6. de loc. affect. c. 5.
verneinet: daß die Scorpionen das Gifft durch einen holen Stachel
im Stechen einfloͤſſen; ſondern er es dieſes Wurmes Geiſtigkeit zu-
ſchreibt; ſo iſt doch die erſtere Meinung begruͤndeter/ und beſtetigen
ſie Scholia in Nicandrum, Tertullianus, Hieronymus. Plin.
l. 11. c.
37. fuͤrnemlich iſt gar merckwuͤrdig/ was Baſilius in Hexaë-
merôn Homil.
9. hiervon ſagt/ nemlich: Er verwundere ſich ſo
ſehr nicht uͤber der Groͤſſe eines Elephanten/ ἢ τὸ λεπτότατον
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τεχνίτης, ὥς τε δἰ ἀυτοῦ τὸν ἰὸν τοῖς τρωθει῀ σιν ἐνίεσϑαι;
als uͤber den dinneſten Stachel des Scorpions/ wie ihn der Kuͤnſt-
ler als ein Roͤhr ausgehoͤlet/ daß dardurch das Gifft in die Geſto-
chenen eingefloͤßt wuͤrde.
v. 128. 129. Ein Weib der Stadt/ die ſie zu Goͤttern macht.) Daß
Carthago ihre Uhrheberin die Koͤnigin Dido/ ihre Schweſter
Anna/ zu Goͤttinnen gemacht/ iſt aus Silio Ital. lib. 8. & 1. Ovid.
lib. 3. Faſtor. Virgil. 1. & 4. Æn.
Wie auch aus vielen Geſchicht-
Schreibern zu ſehen.
v. 131. 132. Der Scorpionen Gifft wuͤrckt/ wenn der Sonnen Rad
im Loͤwen.) Daß/ wenn der Sirius aufgeht/ der Scorpionen
Gifft viel heftiger/ als ſonſt/ ſey/ fuͤhret aus dem Avicenna Bo-
chart. tom. 2. Hieroz. lib. 4. c. 29. p.
640. an/ und berichtet aus
Leone Africano: daß die Einwohner alle Sommer wegen der
Scorpionen aus der Stadt Geſcara ziehen/ und bis auf den Win-
ter-Mohnath auf dem Lande wohnen muͤſſen.
v. 133. 134. Vom Hanno ſtammet ſein Ehweib/ den darumb Carche-
dan hat verdammet.) Plin. lib. 8. c. 16. Primus hominum Le-
onem manu tractare auſus, & oſtendere manſuefactum,
Hanno, ut à clariſſimis Pænorum traditum.
Ja er hat/ wie
Plutarch. de Præcept. gerend. R. P. berichtet/ einem Loͤwen im
Feld-Zuge zu Tragung ſeines Geraͤthes gebraucht. Wordurch
er aber ſich zu Carthago ſo verdaͤchtig gemacht; daß er aus der
Stadt verwieſen worden. Sonſt gehoͤret zu dieſer Vergleichung
des Scorpions mit Sophonisben/ was Ambroſ. in Hexaemer.
l. 6. c.
6. ſagt: Leo quidem Rex Perarum, qui comantes Cervi-
ce
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[142/0179] nemlich eine vertiefte Zweyfaͤchtigkeit/ oder ein Loch/ wordurch das Gifft heraus gehet/ welches aber wegen ſeiner Zaͤrte gar nicht geſe- hen werden kan. Ob nun wol Galen. lib. 6. de loc. affect. c. 5. verneinet: daß die Scorpionen das Gifft durch einen holen Stachel im Stechen einfloͤſſen; ſondern er es dieſes Wurmes Geiſtigkeit zu- ſchreibt; ſo iſt doch die erſtere Meinung begruͤndeter/ und beſtetigen ſie Scholia in Nicandrum, Tertullianus, Hieronymus. Plin. l. 11. c. 37. fuͤrnemlich iſt gar merckwuͤrdig/ was Baſilius in Hexaë- merôn Homil. 9. hiervon ſagt/ nemlich: Er verwundere ſich ſo ſehr nicht uͤber der Groͤſſe eines Elephanten/ ἢ τὸ λεπτότατον τοῦ Σκορπίου κέντρον, πῶς ἐκοίλανεν ὥ_ ερ ἀυλὸν ὁ τεχνίτης, ὥς τε δἰ ἀυτοῦ τὸν ἰὸν τοῖς τρωθει῀ σιν ἐνίεσϑαι; als uͤber den dinneſten Stachel des Scorpions/ wie ihn der Kuͤnſt- ler als ein Roͤhr ausgehoͤlet/ daß dardurch das Gifft in die Geſto- chenen eingefloͤßt wuͤrde. v. 128. 129. Ein Weib der Stadt/ die ſie zu Goͤttern macht.) Daß Carthago ihre Uhrheberin die Koͤnigin Dido/ ihre Schweſter Anna/ zu Goͤttinnen gemacht/ iſt aus Silio Ital. lib. 8. & 1. Ovid. lib. 3. Faſtor. Virgil. 1. & 4. Æn. Wie auch aus vielen Geſchicht- Schreibern zu ſehen. v. 131. 132. Der Scorpionen Gifft wuͤrckt/ wenn der Sonnen Rad im Loͤwen.) Daß/ wenn der Sirius aufgeht/ der Scorpionen Gifft viel heftiger/ als ſonſt/ ſey/ fuͤhret aus dem Avicenna Bo- chart. tom. 2. Hieroz. lib. 4. c. 29. p. 640. an/ und berichtet aus Leone Africano: daß die Einwohner alle Sommer wegen der Scorpionen aus der Stadt Geſcara ziehen/ und bis auf den Win- ter-Mohnath auf dem Lande wohnen muͤſſen. v. 133. 134. Vom Hanno ſtammet ſein Ehweib/ den darumb Carche- dan hat verdammet.) Plin. lib. 8. c. 16. Primus hominum Le- onem manu tractare auſus, & oſtendere manſuefactum, Hanno, ut à clariſſimis Pænorum traditum. Ja er hat/ wie Plutarch. de Præcept. gerend. R. P. berichtet/ einem Loͤwen im Feld-Zuge zu Tragung ſeines Geraͤthes gebraucht. Wordurch er aber ſich zu Carthago ſo verdaͤchtig gemacht; daß er aus der Stadt verwieſen worden. Sonſt gehoͤret zu dieſer Vergleichung des Scorpions mit Sophonisben/ was Ambroſ. in Hexaemer. l. 6. c. 6. ſagt: Leo quidem Rex Perarum, qui comantes Cervi- ce

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/179>, abgerufen am 26.11.2024.