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Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.

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Anmerckungen.
Deßhalben wahren di Römer auf di Egyptier zimlich hönisch;
wie denn Xiphilinus im Leben des Augustus von ihm meldet:
[fremdsprachliches Material - 2 Zeilen fehlen]
Er hat aus selbigen Ursachen nicht den Apis sehen wollen/ sa-
gende: si pflegeten Götter/ nicht Ochsen anzubethen. Unge-
achtet doch di Römer nichts weniger aber gläubisch waren/ als
di den Romulum, C. Julium Caesarem und ihre nachsol-
gende Keiser göttlich verebrten/ ihnen Tempel und Altäre bau-
ten. Woher gehöret der Ort aus des Taciti Annal. lib. 4.
cap. 38. Sic Herculem & Liberum apud Graecos, Qui-
rinum apud nos, Deaum numero additos. Melius Augu-
stum qui speraverit.
Welche Ehre der schlaue Tiberius
daselbst mit einer lesens-würdigen Rede ausschlägt.

v. 164. Weil der geschwöll'te Nil als denn di Felder wäs-
sert.) und v. 187. Perdiccas ward durch nichts:) daß der
Nilus jährlich zweimal sich über di Ufer aufgeschwöllet/ und
das gantze Land fruchtbar gemacht/ ist mehr als zugemein: dis
aber denckwürdig: daß als nach des grossen Alexanders To-
de Perdiccas bei der Stadt Pelusium in Egypten sein Läger
steckte/ ward er daselbst von dem Nilus überschwemmet/ also:
daß desthalben viel von ihm zum Ptolommaeus abfielen/ bis
daß/ als der eine Festung/ di Mauer der Camele genand/ ver-
gebens stürmte/ und hernach mit grossem Verlust vieler vor-
nehmen Obersten durch den Nil durchsätzte/ er des Nachts von
den Seinigen selbst umbgebracht ward. Vid. Mellif. hi-
stor. Christ. Pezelii part. 1. p. m.
400. 401. Sonsten ist
von der Zeit dieser Aufschwellung noch wol anzumercken aus
dem Plutarch. lib. de I side & Osir. p. m. 611. De sideri-
bus Sirium Isidi adscribunt, cum aquam ducat: & Leo-
nem venerantur, rictibusq; Leoninis Januas Templorum
ornant, quia Nilus exundat.

Titanis primum currautangente Leonem.

v. 171. Hat Alexander nicht das wüste Meer getämmet?)
Was für ungläubliche Gebäue der grosse Alexander in Beläge-

rung

Anmerckungen.
Deßhalben wahren di Roͤmer auf di Egyptier zimlich hoͤniſch;
wie denn Xiphilinus im Leben des Auguſtus von ihm meldet:
[fremdsprachliches Material – 2 Zeilen fehlen]
Er hat aus ſelbigen Urſachen nicht den Apis ſehen wollen/ ſa-
gende: ſi pflegeten Goͤtter/ nicht Ochſen anzubethen. Unge-
achtet doch di Roͤmer nichts weniger aber glaͤubiſch waren/ als
di den Romulum, C. Julium Cæſarem und ihre nachſol-
gende Keiſer goͤttlich verebrten/ ihnen Tempel und Altaͤre bau-
ten. Woher gehoͤret der Ort aus des Taciti Annal. lib. 4.
cap. 38. Sic Herculem & Liberum apud Græcos, Qui-
rinum apud nos, Deûm numero additos. Melius Augu-
ſtum qui ſperaverit.
Welche Ehre der ſchlaue Tiberius
daſelbſt mit einer leſens-wuͤrdigen Rede ausſchlaͤgt.

v. 164. Weil der geſchwoͤll’te Nil als denn di Felder waͤſ-
ſert.) und v. 187. Perdiccas ward durch nichts:) daß der
Nilus jaͤhrlich zweimal ſich uͤber di Ufer aufgeſchwoͤllet/ und
das gantze Land fruchtbar gemacht/ iſt mehr als zugemein: dis
aber denckwuͤrdig: daß als nach des groſſen Alexanders To-
de Perdiccas bei der Stadt Peluſium in Egypten ſein Laͤger
ſteckte/ ward er daſelbſt von dem Nilus uͤberſchwemmet/ alſo:
daß deſthalben viel von ihm zum Ptolom̃æus abfielen/ bis
daß/ als der eine Feſtung/ di Mauer der Camele genand/ ver-
gebens ſtuͤrmte/ und hernach mit groſſem Verluſt vieler vor-
nehmen Oberſten durch den Nil durchſaͤtzte/ er des Nachts von
den Seinigen ſelbſt umbgebracht ward. Vid. Mellif. hi-
ſtor. Chriſt. Pezelii part. 1. p. m.
400. 401. Sonſten iſt
von der Zeit dieſer Aufſchwellung noch wol anzumercken aus
dem Plutarch. lib. de I ſide & Oſir. p. m. 611. De ſideri-
bus Sirium Iſidi adſcribunt, cum aquam ducat: & Leo-
nem venerantur, rictibusq́; Leoninis Januas Templorum
ornant, quia Nilus exundat.

Titanis primùm currûtangente Leonem.

v. 171. Hat Alexander nicht das wuͤſte Meer getaͤmmet?)
Was fuͤr unglaͤubliche Gebaͤue der groſſe Alexander in Belaͤge-

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[0136] Anmerckungen. Deßhalben wahren di Roͤmer auf di Egyptier zimlich hoͤniſch; wie denn Xiphilinus im Leben des Auguſtus von ihm meldet: __ Er hat aus ſelbigen Urſachen nicht den Apis ſehen wollen/ ſa- gende: ſi pflegeten Goͤtter/ nicht Ochſen anzubethen. Unge- achtet doch di Roͤmer nichts weniger aber glaͤubiſch waren/ als di den Romulum, C. Julium Cæſarem und ihre nachſol- gende Keiſer goͤttlich verebrten/ ihnen Tempel und Altaͤre bau- ten. Woher gehoͤret der Ort aus des Taciti Annal. lib. 4. cap. 38. Sic Herculem & Liberum apud Græcos, Qui- rinum apud nos, Deûm numero additos. Melius Augu- ſtum qui ſperaverit. Welche Ehre der ſchlaue Tiberius daſelbſt mit einer leſens-wuͤrdigen Rede ausſchlaͤgt. v. 164. Weil der geſchwoͤll’te Nil als denn di Felder waͤſ- ſert.) und v. 187. Perdiccas ward durch nichts:) daß der Nilus jaͤhrlich zweimal ſich uͤber di Ufer aufgeſchwoͤllet/ und das gantze Land fruchtbar gemacht/ iſt mehr als zugemein: dis aber denckwuͤrdig: daß als nach des groſſen Alexanders To- de Perdiccas bei der Stadt Peluſium in Egypten ſein Laͤger ſteckte/ ward er daſelbſt von dem Nilus uͤberſchwemmet/ alſo: daß deſthalben viel von ihm zum Ptolom̃æus abfielen/ bis daß/ als der eine Feſtung/ di Mauer der Camele genand/ ver- gebens ſtuͤrmte/ und hernach mit groſſem Verluſt vieler vor- nehmen Oberſten durch den Nil durchſaͤtzte/ er des Nachts von den Seinigen ſelbſt umbgebracht ward. Vid. Mellif. hi- ſtor. Chriſt. Pezelii part. 1. p. m. 400. 401. Sonſten iſt von der Zeit dieſer Aufſchwellung noch wol anzumercken aus dem Plutarch. lib. de I ſide & Oſir. p. m. 611. De ſideri- bus Sirium Iſidi adſcribunt, cum aquam ducat: & Leo- nem venerantur, rictibusq́; Leoninis Januas Templorum ornant, quia Nilus exundat. Titanis primùm currûtangente Leonem. v. 171. Hat Alexander nicht das wuͤſte Meer getaͤmmet?) Was fuͤr unglaͤubliche Gebaͤue der groſſe Alexander in Belaͤge- rung

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_cleopatra_1661/136>, abgerufen am 24.11.2024.