Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Drittes Hundert. Da/ da ists jhm vergunt zu fechten vnd zu schmeissen/Den Haus-Wirth abzuthun/ das Haus in Grund zu reissen/ Dann raube/ plünder er/ dann wehr er seinen Mann Zu weisen was sein Löw/ was Zieg vnd Drache kan. 81. Schlachten. ES bleibt in keiner Schlacht jetzt viertzig tausend Mann; Was Hannibal gekunt/ ist keiner der es kan: Es ist ja vnser Mars im schiessen abgericht? O schiessen kan er zwar/ stehn aber wil er nicht. 82. Haus-Regiment. Ein jeder ist Monarch in seines Hauses Pfälen; Es sey denn/ daß sein Weib sich neben jhn wil zehlen. 83. Mars vngefärlich from. War etwa Mars wo from/ so kehrt es jhm zu gute Es ist gewiß geschehn auß vnverdachtem Mute. 84. Auff Vitum. GLeich da seinem fromen Weibe Lag ein andrer auff dem Leibe/ Sah es Veit, vnd sprach zu jhr/ Ey nun harr! steckt das in dir? 85. Völlerey. Wer täglich in dem Weine schwimt/ Schwimt/ biß er endlich Schieffbruch nimt. 86. Der Weiber-Calender. WAnn die Flöh die Weiber necken/ Wil die Lufft bald Näß erwecken: Wann F
Drittes Hundert. Da/ da iſts jhm vergunt zu fechten vnd zu ſchmeiſſen/Den Haus-Wirth abzuthun/ das Haus in Grund zu reiſſen/ Dann raube/ pluͤnder er/ dann wehr er ſeinen Mann Zu weiſen was ſein Loͤw/ was Zieg vnd Drache kan. 81. Schlachten. ES bleibt in keiner Schlacht jetzt viertzig tauſend Mann; Was Hannibal gekunt/ iſt keiner der es kan: Es iſt ja vnſer Mars im ſchieſſen abgericht? O ſchieſſen kan er zwar/ ſtehn aber wil er nicht. 82. Haus-Regiment. Ein jeder iſt Monarch in ſeines Hauſes Pfaͤlen; Es ſey denn/ daß ſein Weib ſich neben jhn wil zehlen. 83. Mars vngefaͤrlich from. War etwa Mars wo from/ ſo kehrt es jhm zu gute Es iſt gewiß geſchehn auß vnverdachtem Mute. 84. Auff Vitum. GLeich da ſeinem fromen Weibe Lag ein andrer auff dem Leibe/ Sah es Veit, vnd ſprach zu jhr/ Ey nun harꝛ! ſteckt das in dir? 85. Voͤllerey. Wer taͤglich in dem Weine ſchwimt/ Schwimt/ biß er endlich Schieffbruch nimt. 86. Der Weiber-Calender. WAnn die Floͤh die Weiber necken/ Wil die Lufft bald Naͤß erwecken: Wann F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0087" n="71"/> <fw place="top" type="header">Drittes Hundert.</fw><lb/> <l>Da/ da iſts jhm vergunt zu fechten vnd zu ſchmeiſſen/</l><lb/> <l>Den Haus-Wirth abzuthun/ das Haus in Grund zu reiſſen/</l><lb/> <l>Dann raube/ pluͤnder er/ dann wehr er ſeinen Mann</l><lb/> <l>Zu weiſen was ſein <hi rendition="#fr">Loͤw/</hi> was <hi rendition="#fr">Zieg</hi> vnd <hi rendition="#fr">Drache</hi> kan.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">81.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Schlachten.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">E</hi>S bleibt in keiner Schlacht jetzt viertzig tauſend Mann;</l><lb/> <l>Was <hi rendition="#aq">Hannibal</hi> gekunt/ iſt keiner der es kan:</l><lb/> <l>Es iſt ja vnſer <hi rendition="#aq">Mars</hi> im ſchieſſen abgericht?</l><lb/> <l>O ſchieſſen kan er zwar/ ſtehn aber wil er nicht.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">82.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Haus-Regiment.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Ein jeder iſt <hi rendition="#aq">Monarch</hi> in ſeines Hauſes Pfaͤlen;</l><lb/> <l>Es ſey denn/ daß ſein Weib ſich neben jhn wil zehlen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">83.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Mars</hi> vngefaͤrlich from.</hi> </head><lb/> <lg> <l>War etwa <hi rendition="#aq">Mars</hi> wo from/ ſo kehrt es jhm zu gute</l><lb/> <l>Es iſt gewiß geſchehn auß vnverdachtem Mute.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">84.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Vitum.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">G</hi>Leich da ſeinem fromen Weibe</l><lb/> <l>Lag ein andrer auff dem Leibe/</l><lb/> <l>Sah es <hi rendition="#aq">Veit,</hi> vnd ſprach zu jhr/</l><lb/> <l>Ey nun harꝛ! ſteckt das in dir?</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">85.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Voͤllerey.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer taͤglich in dem Weine ſchwimt/</l><lb/> <l>Schwimt/ biß er endlich Schieffbruch nimt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">86.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der Weiber-Calender.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">W</hi>Ann die Floͤh die Weiber necken/</l><lb/> <l>Wil die Lufft bald Naͤß erwecken:</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw> <fw place="bottom" type="catch">Wann</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0087]
Drittes Hundert.
Da/ da iſts jhm vergunt zu fechten vnd zu ſchmeiſſen/
Den Haus-Wirth abzuthun/ das Haus in Grund zu reiſſen/
Dann raube/ pluͤnder er/ dann wehr er ſeinen Mann
Zu weiſen was ſein Loͤw/ was Zieg vnd Drache kan.
81.
Schlachten.
ES bleibt in keiner Schlacht jetzt viertzig tauſend Mann;
Was Hannibal gekunt/ iſt keiner der es kan:
Es iſt ja vnſer Mars im ſchieſſen abgericht?
O ſchieſſen kan er zwar/ ſtehn aber wil er nicht.
82.
Haus-Regiment.
Ein jeder iſt Monarch in ſeines Hauſes Pfaͤlen;
Es ſey denn/ daß ſein Weib ſich neben jhn wil zehlen.
83.
Mars vngefaͤrlich from.
War etwa Mars wo from/ ſo kehrt es jhm zu gute
Es iſt gewiß geſchehn auß vnverdachtem Mute.
84.
Auff Vitum.
GLeich da ſeinem fromen Weibe
Lag ein andrer auff dem Leibe/
Sah es Veit, vnd ſprach zu jhr/
Ey nun harꝛ! ſteckt das in dir?
85.
Voͤllerey.
Wer taͤglich in dem Weine ſchwimt/
Schwimt/ biß er endlich Schieffbruch nimt.
86.
Der Weiber-Calender.
WAnn die Floͤh die Weiber necken/
Wil die Lufft bald Naͤß erwecken:
Wann
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/87 |
Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/87>, abgerufen am 16.07.2024. |