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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zu-Gabe.
75.
Jungferschafft.
Jungferschafft/ die ist ein Garte; Jungfern sind die Blumen
drinnen;
Manche gibt für Bienen Honig/ manche gibet Gifft für Spinnen.
76.
Weiber.
Jn der Jugend/ zum erlusten; in dem Alter/ zum erlaben
Sind die Weiber; wollen lieber dort/ als da zu schaffen haben.
77.
Auff Furvum.
FUrvus lobt mich vnter Augen/ hinter Rückens schimpfft er
mich;
Was zu thun? An jhm vnd andren wil mich redlich rächen ich/
Daß im Rücken er soll lügen vnd für Augen reden wahr/
Wolln vns theilen/ daß das loben mir/ der Schimpff jhm bleibe
gar.
78.
Lachende Erben.
Wann Erben reicher Leute die Augen wäßrig machen/
Sind solcher Leute Threnen nur Threnen von dem lachen.
79.
Deßgleichen.
Die Römer brauchten Weiber/ die weinten für das Geld;
Obs nicht mit manchem Erben sich eben so verhält?
80.
Auff Annam.
Anna hat die Jungferschafft für den Ehstand jhr erkiest/
Weil sie keiner/ auch geschenckt/ anzunemen willig ist.
81. Von
Zu-Gabe.
75.
Jungferſchafft.
Jungferſchafft/ die iſt ein Garte; Jungfern ſind die Blumen
drinnen;
Manche gibt fuͤr Bienen Honig/ manche gibet Gifft fuͤr Spinnen.
76.
Weiber.
Jn der Jugend/ zum erluſten; in dem Alter/ zum erlaben
Sind die Weiber; wollen lieber dort/ als da zu ſchaffen haben.
77.
Auff Furvum.
FUrvus lobt mich vnter Augen/ hinter Ruͤckens ſchimpfft er
mich;
Was zu thun? An jhm vnd andren wil mich redlich raͤchen ich/
Daß im Ruͤcken er ſoll luͤgen vnd fuͤr Augen reden wahr/
Wolln vns theilen/ daß das loben mir/ der Schimpff jhm bleibe
gar.
78.
Lachende Erben.
Wann Erben reicher Leute die Augen waͤßrig machen/
Sind ſolcher Leute Threnen nur Threnen von dem lachen.
79.
Deßgleichen.
Die Roͤmer brauchten Weiber/ die weinten fuͤr das Geld;
Obs nicht mit manchem Erben ſich eben ſo verhaͤlt?
80.
Auff Annam.
Anna hat die Jungferſchafft fuͤr den Ehſtand jhr erkieſt/
Weil ſie keiner/ auch geſchenckt/ anzunemen willig iſt.
81. Von
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[232/0762] Zu-Gabe. 75. Jungferſchafft. Jungferſchafft/ die iſt ein Garte; Jungfern ſind die Blumen drinnen; Manche gibt fuͤr Bienen Honig/ manche gibet Gifft fuͤr Spinnen. 76. Weiber. Jn der Jugend/ zum erluſten; in dem Alter/ zum erlaben Sind die Weiber; wollen lieber dort/ als da zu ſchaffen haben. 77. Auff Furvum. FUrvus lobt mich vnter Augen/ hinter Ruͤckens ſchimpfft er mich; Was zu thun? An jhm vnd andren wil mich redlich raͤchen ich/ Daß im Ruͤcken er ſoll luͤgen vnd fuͤr Augen reden wahr/ Wolln vns theilen/ daß das loben mir/ der Schimpff jhm bleibe gar. 78. Lachende Erben. Wann Erben reicher Leute die Augen waͤßrig machen/ Sind ſolcher Leute Threnen nur Threnen von dem lachen. 79. Deßgleichen. Die Roͤmer brauchten Weiber/ die weinten fuͤr das Geld; Obs nicht mit manchem Erben ſich eben ſo verhaͤlt? 80. Auff Annam. Anna hat die Jungferſchafft fuͤr den Ehſtand jhr erkieſt/ Weil ſie keiner/ auch geſchenckt/ anzunemen willig iſt. 81. Von

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/762>, abgerufen am 25.11.2024.