Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Drittes Tausend 14. Der Glaube. Soll ein Liecht recht helle brennen/ muß man es zu weilen putzen: Daß der Glaube recht sich stärcke/ lan das Creutz jhm mercklich, nutzen. 15. Auff Quintam. Quinta ist der Männer Spiegel, nimmet alles Bildnüß an/ Nur/ daß bey jhr nebst dem sehen/ jeder auch noch fühlen kan. 16. Auff Blennum. Blennus sorgt für seine Liebste um geschickte Schenck- vnd Ga- ben: Kauff jhr Bleyweiß/ alle Tage muß sie dessen etwas haben. 17. Von Nummoso vnd Biboso. DA Nummosus sterben solte/ lieff er auff den Ober-Söller: Da Bibosus sterben solte/ lieff er nunter in den Keller: Doch/ den schwartzen Knochen-Mann hilt nicht auff noch hoch/ noch tieff/ Daß er beyden nicht hinnach/ biß er sie erhaschte/ lieff. 18. Grosser Herren biten. Wann grosse Herren biten/ wer deutsch alsdann versteht/ Versteht/ daß hier das wollen/ nur bloß auff müssen geht. 19. Ein Schein. Manches was zum ersten Wein/ Wil zu letzte Threnen seyn. 20. Auff
Drittes Tauſend 14. Der Glaube. Soll ein Liecht recht helle brennen/ muß man es zu weilen putzen: Daß der Glaube recht ſich ſtaͤrcke/ lan das Creutz jhm mercklich, nutzen. 15. Auff Quintam. Quinta iſt der Maͤnner Spiegel, nimmet alles Bildnuͤß an/ Nur/ daß bey jhr nebſt dem ſehen/ jeder auch noch fuͤhlen kan. 16. Auff Blennum. Blennus ſorgt fuͤr ſeine Liebſte um geſchickte Schenck- vnd Ga- ben: Kauff jhr Bleyweiß/ alle Tage muß ſie deſſen etwas haben. 17. Von Nummoſo vnd Biboſo. DA Nummoſus ſterben ſolte/ lieff er auff den Ober-Soͤller: Da Biboſus ſterben ſolte/ lieff er nunter in den Keller: Doch/ den ſchwartzen Knochen-Mann hilt nicht auff noch hoch/ noch tieff/ Daß er beyden nicht hinnach/ biß er ſie erhaſchte/ lieff. 18. Groſſer Herren biten. Wann groſſe Herren biten/ wer deutſch alsdann verſteht/ Verſteht/ daß hier das wollen/ nur bloß auff muͤſſen geht. 19. Ein Schein. Manches was zum erſten Wein/ Wil zu letzte Threnen ſeyn. 20. Auff
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Drittes Tauſend
14.
Der Glaube.
Soll ein Liecht recht helle brennen/ muß man es zu weilen putzen:
Daß der Glaube recht ſich ſtaͤrcke/ lan das Creutz jhm mercklich,
nutzen.
15.
Auff Quintam.
Quinta iſt der Maͤnner Spiegel, nimmet alles Bildnuͤß an/
Nur/ daß bey jhr nebſt dem ſehen/ jeder auch noch fuͤhlen kan.
16.
Auff Blennum.
Blennus ſorgt fuͤr ſeine Liebſte um geſchickte Schenck- vnd Ga-
ben:
Kauff jhr Bleyweiß/ alle Tage muß ſie deſſen etwas haben.
17.
Von Nummoſo vnd Biboſo.
DA Nummoſus ſterben ſolte/ lieff er auff den Ober-Soͤller:
Da Biboſus ſterben ſolte/ lieff er nunter in den Keller:
Doch/ den ſchwartzen Knochen-Mann hilt nicht auff noch hoch/
noch tieff/
Daß er beyden nicht hinnach/ biß er ſie erhaſchte/ lieff.
18.
Groſſer Herren biten.
Wann groſſe Herren biten/ wer deutſch alsdann verſteht/
Verſteht/ daß hier das wollen/ nur bloß auff muͤſſen geht.
19.
Ein Schein.
Manches was zum erſten Wein/
Wil zu letzte Threnen ſeyn.
20. Auff
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