Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Drittes Tausend. 85. Ackerbaw. Mit dem Pfluge Bergwerck bauen. Gibt zum Reichthum recht vertrauen. 86. Auff Blumonam Blumona ward entjungfert; da solches wär geschehen, Verschwur sie Haut vnd Haare/ sie hett es nicht gesehen. 87. Verleumdung. Daß ein Fromer dich geschmähet/ traw nicht leichtlich auff Bericht: Daß ein Böser dich geschmähek/ wundre dich darüber nicht. 88. Auff Vitum. Veit, gibt sich an zu dienen/ um schlecht-ja keinen Sold; Seht drauff nach wenig Jahren/ was er hiedurch gewollt! 89. Die Gestalt. Wer/ Flora, dein Gesichte nennnt/ der hat ein schönes Gut ge- nant/ Das aber/ wann ein Feber kümt/ in einem Nu ist weg gebrant. 90. Ein heußlich Weib. Ein Weib deß Abends wirthlich/ deß Tages aber faul/ Die bleibet nur beym Esel/ sie kauffet keinen Gaul. 91. Die Zeit. Wer nichts thut der hat viel gethan Daß er die Zeit so schlecht legt an. 92. Ein
Drittes Tauſend. 85. Ackerbaw. Mit dem Pfluge Bergwerck bauen. Gibt zum Reichthum recht vertrauen. 86. Auff Blumonam Blumona ward entjungfert; da ſolches waͤr geſchehen, Verſchwur ſie Haut vnd Haare/ ſie hett es nicht geſehen. 87. Verleumdung. Daß ein Fromer dich geſchmaͤhet/ traw nicht leichtlich auff Bericht: Daß ein Boͤſer dich geſchmaͤhek/ wundre dich daruͤber nicht. 88. Auff Vitum. Veit, gibt ſich an zu dienen/ um ſchlecht-ja keinen Sold; Seht drauff nach wenig Jahren/ was er hiedurch gewollt! 89. Die Geſtalt. Wer/ Flora, dein Geſichte neñnt/ der hat ein ſchoͤnes Gut ge- nant/ Das aber/ wann ein Feber kuͤmt/ in einem Nu iſt weg gebrant. 90. Ein heußlich Weib. Ein Weib deß Abends wirthlich/ deß Tages aber faul/ Die bleibet nur beym Eſel/ ſie kauffet keinen Gaul. 91. Die Zeit. Wer nichts thut der hat viel gethan Daß er die Zeit ſo ſchlecht legt an. 92. Ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0646" n="116"/> <fw place="top" type="header">Drittes Tauſend.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">85.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Ackerbaw.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Mit dem Pfluge Bergwerck bauen.</l><lb/> <l>Gibt zum Reichthum recht vertrauen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">86.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Blumonam</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Blumona</hi></hi> ward entjungfert; da ſolches waͤr geſchehen,</l><lb/> <l>Verſchwur ſie Haut vnd Haare/ ſie hett es nicht geſehen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">87.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Verleumdung.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Daß ein Fromer dich geſchmaͤhet/ traw nicht leichtlich auff Bericht:</l><lb/> <l>Daß ein Boͤſer dich geſchmaͤhek/ wundre dich daruͤber nicht.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">88.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Vitum.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Veit,</hi></hi> gibt ſich an zu dienen/ um ſchlecht-ja keinen Sold;</l><lb/> <l>Seht drauff nach wenig Jahren/ was er hiedurch gewollt!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">89.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Die Geſtalt.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Flora,</hi></hi> dein Geſichte neñnt/ der hat ein ſchoͤnes Gut ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nant/</hi> </l><lb/> <l>Das aber/ wann ein Feber kuͤmt/ in einem Nu iſt weg gebrant.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">90.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Ein heußlich Weib.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Ein Weib deß Abends wirthlich/ deß Tages aber faul/</l><lb/> <l>Die bleibet nur beym Eſel/ ſie kauffet keinen Gaul.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">91.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Die Zeit.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer nichts thut der hat viel gethan</l><lb/> <l>Daß er die Zeit ſo ſchlecht legt an.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">92. Ein</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0646]
Drittes Tauſend.
85.
Ackerbaw.
Mit dem Pfluge Bergwerck bauen.
Gibt zum Reichthum recht vertrauen.
86.
Auff Blumonam
Blumona ward entjungfert; da ſolches waͤr geſchehen,
Verſchwur ſie Haut vnd Haare/ ſie hett es nicht geſehen.
87.
Verleumdung.
Daß ein Fromer dich geſchmaͤhet/ traw nicht leichtlich auff Bericht:
Daß ein Boͤſer dich geſchmaͤhek/ wundre dich daruͤber nicht.
88.
Auff Vitum.
Veit, gibt ſich an zu dienen/ um ſchlecht-ja keinen Sold;
Seht drauff nach wenig Jahren/ was er hiedurch gewollt!
89.
Die Geſtalt.
Wer/ Flora, dein Geſichte neñnt/ der hat ein ſchoͤnes Gut ge-
nant/
Das aber/ wann ein Feber kuͤmt/ in einem Nu iſt weg gebrant.
90.
Ein heußlich Weib.
Ein Weib deß Abends wirthlich/ deß Tages aber faul/
Die bleibet nur beym Eſel/ ſie kauffet keinen Gaul.
91.
Die Zeit.
Wer nichts thut der hat viel gethan
Daß er die Zeit ſo ſchlecht legt an.
92. Ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |