Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Tausend.
Zwar künnen jhr Gerüchte
Durch eigenes Gewichte.
Verewigen die Tichter:
Doch durch bewogne Richter/
Die jhnen hold vnd günstig/
So wird jhr Trieb mehr brünstig/
Daß sich sie/ vnd die Jhren
Biß gar an Himmel führen.

14.
Auff Florindam, vnter eines andren
Namen.
Sind/ Florinda. deine Wangen ein beblümtes Lust-gehäge?
Gibt mein Mund sich an zum Gärtner/ daß er dieser Blumen
pflege.
15.
Recht vnd Gewalt.
Lunten-Recht/ helt rechtes Recht/ nur für Lumpen-Recht
Wo Gewalt zum Herren wird/ ist Gerechtigkeit ein Knecht.
16.
Frantzösische Eitelkeiten.
Deutsche müssen ja gar from vnd ohn alles Eitel seyn/
Weil sie nach der Eitelkeit ziehn in Franckreich erst hinein.
17.
Auff Moechum.
Moechus ward mit Ernst vermahnt/ in ein andre Haut zu
krichen;
Als er dieses nun gethan/ ward er dennoch außgestrichen.
18. Von

Drittes Tauſend.
Zwar kuͤnnen jhr Geruͤchte
Durch eigenes Gewichte.
Verewigen die Tichter:
Doch durch bewogne Richter/
Die jhnen hold vnd guͤnſtig/
So wird jhr Trieb mehr bruͤnſtig/
Daß ſich ſie/ vnd die Jhren
Biß gar an Himmel fuͤhren.

14.
Auff Florindam, vnter eines andren
Namen.
Sind/ Florinda. deine Wangen ein bebluͤmtes Luſt-gehaͤge?
Gibt mein Mund ſich an zum Gaͤrtner/ daß er dieſer Blumen
pflege.
15.
Recht vnd Gewalt.
Lunten-Recht/ helt rechtes Recht/ nur fuͤr Lumpen-Recht
Wo Gewalt zum Herren wird/ iſt Gerechtigkeit ein Knecht.
16.
Frantzoͤſiſche Eitelkeiten.
Deutſche muͤſſen ja gar from vnd ohn alles Eitel ſeyn/
Weil ſie nach der Eitelkeit ziehn in Franckreich erſt hinein.
17.
Auff Moechum.
Moechus ward mit Ernſt vermahnt/ in ein andre Haut zu
krichen;
Als er dieſes nun gethan/ ward er dennoch außgeſtrichen.
18. Von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg>
                <pb facs="#f0634" n="104"/>
                <fw place="top" type="header">Drittes Tau&#x017F;end.</fw><lb/>
                <l>Zwar ku&#x0364;nnen jhr Geru&#x0364;chte</l><lb/>
                <l>Durch eigenes Gewichte.</l><lb/>
                <l>Verewigen die Tichter:</l><lb/>
                <l>Doch durch bewogne Richter/</l><lb/>
                <l>Die jhnen hold vnd gu&#x0364;n&#x017F;tig/</l><lb/>
                <l>So wird jhr Trieb mehr bru&#x0364;n&#x017F;tig/</l><lb/>
                <l>Daß &#x017F;ich &#x017F;ie/ vnd die Jhren</l><lb/>
                <l>Biß gar an Himmel fu&#x0364;hren.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">14.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Florindam,</hi> vnter eines andren<lb/>
Namen.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Sind/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Florinda.</hi></hi> deine Wangen ein beblu&#x0364;mtes Lu&#x017F;t-geha&#x0364;ge?</l><lb/>
                <l>Gibt mein Mund &#x017F;ich an zum Ga&#x0364;rtner/ daß er die&#x017F;er Blumen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">pflege.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">15.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Recht vnd Gewalt.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Lunten-Recht/ helt rechtes Recht/ nur fu&#x0364;r Lumpen-Recht</l><lb/>
                <l>Wo Gewalt zum Herren wird/ i&#x017F;t Gerechtigkeit ein Knecht.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">16.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che Eitelkeiten.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Deut&#x017F;che mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ja gar from vnd ohn alles Eitel &#x017F;eyn/</l><lb/>
                <l>Weil &#x017F;ie nach der Eitelkeit ziehn in Franckreich er&#x017F;t hinein.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">17.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Moechum.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Moechus</hi></hi> ward mit Ern&#x017F;t vermahnt/ in ein andre Haut zu</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">krichen;</hi> </l><lb/>
                <l>Als er die&#x017F;es nun gethan/ ward er dennoch außge&#x017F;trichen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">18. Von</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0634] Drittes Tauſend. Zwar kuͤnnen jhr Geruͤchte Durch eigenes Gewichte. Verewigen die Tichter: Doch durch bewogne Richter/ Die jhnen hold vnd guͤnſtig/ So wird jhr Trieb mehr bruͤnſtig/ Daß ſich ſie/ vnd die Jhren Biß gar an Himmel fuͤhren. 14. Auff Florindam, vnter eines andren Namen. Sind/ Florinda. deine Wangen ein bebluͤmtes Luſt-gehaͤge? Gibt mein Mund ſich an zum Gaͤrtner/ daß er dieſer Blumen pflege. 15. Recht vnd Gewalt. Lunten-Recht/ helt rechtes Recht/ nur fuͤr Lumpen-Recht Wo Gewalt zum Herren wird/ iſt Gerechtigkeit ein Knecht. 16. Frantzoͤſiſche Eitelkeiten. Deutſche muͤſſen ja gar from vnd ohn alles Eitel ſeyn/ Weil ſie nach der Eitelkeit ziehn in Franckreich erſt hinein. 17. Auff Moechum. Moechus ward mit Ernſt vermahnt/ in ein andre Haut zu krichen; Als er dieſes nun gethan/ ward er dennoch außgeſtrichen. 18. Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/634
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/634>, abgerufen am 23.11.2024.