Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Fünfftes Hundert. 96. Vergnügligkeit. Alls treten vnter sich/ vnd sich in sich verhüllen/ Jst sonst kein beßrer Schild für Unfall/ deinem Willen. 97. Ein Kuß. Dein Mund ist etwas blaß/ das bringt dir/ Doris, spot; Jch weiß wol was hier hilfft/ von küssen wird er roth. 98. Ein Neujahrs-Wuntsch. DOkius war Hofe-Pfarrer/ wüntschte zu dem Neuen Jahre/ Käyser/ Königen vnd Fürsten/ wem auch sonst zu wüntschen ware/ Diß vnd das/ vorauß den Frauen Alexanders Pferd für eigen/ Daß da auff sich keinen Herren/ als nur Seinen/ liesse steigen. 99. Auff Vitum. DU stacktest/ Veit, nechst vnterm Dache Jn einer vnvergunten Sache/ Wofern du mehr wirst drinnen stecken/ So magst du dich wol besser decken/ Sonst möcht es sein vergunte Sache Daß man den Hahn zum Lapen mache. 100. Auff Morum. MOrus kam nach Hofe schmausen; Ohne Wust vnd ohne Grausen Fraß G g g
Fuͤnfftes Hundert. 96. Vergnuͤgligkeit. Alls treten vnter ſich/ vnd ſich in ſich verhuͤllen/ Jſt ſonſt kein beßrer Schild fuͤr Unfall/ deinem Willen. 97. Ein Kuß. Dein Mund iſt etwas blaß/ das bringt dir/ Doris, ſpot; Jch weiß wol was hier hilfft/ von kuͤſſen wird er roth. 98. Ein Neujahrs-Wuntſch. DOkius war Hofe-Pfarrer/ wuͤntſchte zu dem Neuen Jahre/ Kaͤyſer/ Koͤnigen vnd Fuͤrſten/ wem auch ſonſt zu wuͤntſchen ware/ Diß vnd das/ vorauß den Frauen Alexanders Pferd fuͤr eigen/ Daß da auff ſich keinen Herren/ als nur Seinen/ lieſſe ſteigen. 99. Auff Vitum. DU ſtackteſt/ Veit, nechſt vnterm Dache Jn einer vnvergunten Sache/ Wofern du mehr wirſt drinnen ſtecken/ So magſt du dich wol beſſer decken/ Sonſt moͤcht es ſein vergunte Sache Daß man den Hahn zum Lapen mache. 100. Auff Morum. MOrus kam nach Hofe ſchmauſen; Ohne Wuſt vnd ohne Grauſen Fraß G g g
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Fuͤnfftes Hundert.
96.
Vergnuͤgligkeit.
Alls treten vnter ſich/ vnd ſich in ſich verhuͤllen/
Jſt ſonſt kein beßrer Schild fuͤr Unfall/ deinem Willen.
97.
Ein Kuß.
Dein Mund iſt etwas blaß/ das bringt dir/ Doris, ſpot;
Jch weiß wol was hier hilfft/ von kuͤſſen wird er roth.
98.
Ein Neujahrs-Wuntſch.
DOkius war Hofe-Pfarrer/ wuͤntſchte zu dem Neuen Jahre/
Kaͤyſer/ Koͤnigen vnd Fuͤrſten/ wem auch ſonſt zu wuͤntſchen
ware/
Diß vnd das/ vorauß den Frauen Alexanders Pferd fuͤr eigen/
Daß da auff ſich keinen Herren/ als nur Seinen/ lieſſe ſteigen.
99.
Auff Vitum.
DU ſtackteſt/ Veit, nechſt vnterm Dache
Jn einer vnvergunten Sache/
Wofern du mehr wirſt drinnen ſtecken/
So magſt du dich wol beſſer decken/
Sonſt moͤcht es ſein vergunte Sache
Daß man den Hahn zum Lapen mache.
100.
Auff Morum.
MOrus kam nach Hofe ſchmauſen;
Ohne Wuſt vnd ohne Grauſen
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