Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Drittes Tausend
98.
Der Liebe Nahrung.
Jhr Buhler/ daß jhr bald die Lieb entzünden künnt/
So brauchet Gold/ als Holtz; so brauchet Lob/ als Wind.
99.
Der Liebe Blindheit.
EJn Kohl-Sack vnd ein Wolle-Sack/ da die beysammen
stunden/
Da schuß Cupido, vnd der Pfeil ward in dem schwartzen funden:
Die Lieb ist an die Farbe nicht/ dieweil sie blind/ gebunden.
100.
Flüchtigkeit aller Dinge.
Wie mühsam wird erworben/ Geld/ Witz/ Genade/ Tittel?
Doch hüllt man sie zum letzten in einen schlechten Kittel.


Drittes Tauſend
98.
Der Liebe Nahrung.
Jhr Buhler/ daß jhr bald die Lieb entzuͤnden kuͤnnt/
So brauchet Gold/ als Holtz; ſo brauchet Lob/ als Wind.
99.
Der Liebe Blindheit.
EJn Kohl-Sack vnd ein Wolle-Sack/ da die beyſammen
ſtunden/
Da ſchuß Cupido, vnd der Pfeil ward in dem ſchwartzen funden:
Die Lieb iſt an die Farbe nicht/ dieweil ſie blind/ gebunden.
100.
Fluͤchtigkeit aller Dinge.
Wie muͤhſam wird erworben/ Geld/ Witz/ Genade/ Tittel?
Doch huͤllt man ſie zum letzten in einen ſchlechten Kittel.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0604" n="74"/>
          <fw place="top" type="header">Drittes Tau&#x017F;end</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">98.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der Liebe Nahrung.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Jhr Buhler/ daß jhr bald die Lieb entzu&#x0364;nden ku&#x0364;nnt/</l><lb/>
                <l>So brauchet <hi rendition="#fr">Gold/</hi> als <hi rendition="#fr">Holtz;</hi> &#x017F;o brauchet <hi rendition="#fr">Lob/</hi> als <hi rendition="#fr">Wind.</hi></l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">99.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der Liebe Blindheit.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">E</hi>Jn Kohl-Sack vnd ein Wolle-Sack/ da die bey&#x017F;ammen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;tunden/</hi> </l><lb/>
                <l>Da &#x017F;chuß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cupido,</hi></hi> vnd der Pfeil ward in dem &#x017F;chwartzen funden:</l><lb/>
                <l>Die Lieb i&#x017F;t an die Farbe nicht/ dieweil &#x017F;ie blind/ gebunden.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">100.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Flu&#x0364;chtigkeit aller Dinge.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wie mu&#x0364;h&#x017F;am wird erworben/ Geld/ Witz/ Genade/ Tittel?</l><lb/>
                <l>Doch hu&#x0364;llt man &#x017F;ie zum letzten in einen &#x017F;chlechten Kittel.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0604] Drittes Tauſend 98. Der Liebe Nahrung. Jhr Buhler/ daß jhr bald die Lieb entzuͤnden kuͤnnt/ So brauchet Gold/ als Holtz; ſo brauchet Lob/ als Wind. 99. Der Liebe Blindheit. EJn Kohl-Sack vnd ein Wolle-Sack/ da die beyſammen ſtunden/ Da ſchuß Cupido, vnd der Pfeil ward in dem ſchwartzen funden: Die Lieb iſt an die Farbe nicht/ dieweil ſie blind/ gebunden. 100. Fluͤchtigkeit aller Dinge. Wie muͤhſam wird erworben/ Geld/ Witz/ Genade/ Tittel? Doch huͤllt man ſie zum letzten in einen ſchlechten Kittel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/604
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/604>, abgerufen am 23.11.2024.