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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Drittes Tausend
12.
Das Erdische vnd das Himmlische.
ZU dem/ was weltlich ist; da bilden wir vns ein/
Daß vnser Witz vnd Fleiß künn'n alles thun vnd seyn:
Zu dem/ was himmlisch ist; da bilden wir vns für
Daß alles musse Gott/ vnd nichts verrichten wir.
13.
Angezogene Schrifft.
Wann der Hausherr/ wänn die Diebe wolten kummen/ eigen
wüste
Würd er wachen; sagt ein Priester/ als der Bischoff jhn begrüste.
14.
Auff Gallum.
Gallus meidet grobe Laster; eines hat er doch erkiest
Daß man jhm nicht kan erleiden/ daß er gar zu männlich ist.
15.
Auff Lucam.
Lucas ist ein Licht deß Landes, aber den er hat/ der Schein/
Kümt jhm nicht von eignem Feuer/ kümt von seinen Vätern ein.
16.
Gebruch.
Wer in Deutschland/ wil Frantzösisch; wer in Franckreich/ deutsch
wil seyn/
Bildet jhme/ wie man mercket/ etwas Herschafft drüber ein.
17.
Auff Martham.
Martha, der von zweyen Augen kaum ein halbes übrig blieben/
Hat noch Augen in dem Beutel/ hat noch manche/ die sie lieben.
18.
Auff Vitum.
Du habst ein Schelmisch Angesicht/ sagt: Jemand Veit, so sprichst
du/ ja
Doch/ meinstu/ sey in deiner Brust ein gutes Hertz hingegen da.
19. Ein
Drittes Tauſend
12.
Das Erdiſche vnd das Him̃liſche.
ZU dem/ was weltlich iſt; da bilden wir vns ein/
Daß vnſer Witz vnd Fleiß kuͤnn’n alles thun vnd ſeyn:
Zu dem/ was him̃liſch iſt; da bilden wir vns fuͤr
Daß alles muſſe Gott/ vnd nichts verrichten wir.
13.
Angezogene Schrifft.
Wann der Hausherꝛ/ waͤnn die Diebe wolten kummen/ eigen
wuͤſte
Wuͤrd er wachen; ſagt ein Prieſter/ als der Biſchoff jhn begruͤſte.
14.
Auff Gallum.
Gallus meidet grobe Laſter; eines hat er doch erkieſt
Daß man jhm nicht kan erleiden/ daß er gar zu maͤnnlich iſt.
15.
Auff Lucam.
Lucas iſt ein Licht deß Landes, aber den er hat/ der Schein/
Kuͤmt jhm nicht von eignem Feuer/ kuͤmt von ſeinen Vaͤtern ein.
16.
Gebruch.
Wer in Deutſchland/ wil Frantzoͤſiſch; wer in Franckreich/ deutſch
wil ſeyn/
Bildet jhme/ wie man mercket/ etwas Herſchafft druͤber ein.
17.
Auff Martham.
Martha, der von zweyen Augen kaum ein halbes uͤbrig blieben/
Hat noch Augen in dem Beutel/ hat noch manche/ die ſie lieben.
18.
Auff Vitum.
Du habſt ein Schelmiſch Angeſicht/ ſagt: Jemand Veit, ſo ſprichſt
du/ ja
Doch/ meinſtu/ ſey in deiner Bruſt ein gutes Hertz hingegen da.
19. Ein
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[42/0572] Drittes Tauſend 12. Das Erdiſche vnd das Him̃liſche. ZU dem/ was weltlich iſt; da bilden wir vns ein/ Daß vnſer Witz vnd Fleiß kuͤnn’n alles thun vnd ſeyn: Zu dem/ was him̃liſch iſt; da bilden wir vns fuͤr Daß alles muſſe Gott/ vnd nichts verrichten wir. 13. Angezogene Schrifft. Wann der Hausherꝛ/ waͤnn die Diebe wolten kummen/ eigen wuͤſte Wuͤrd er wachen; ſagt ein Prieſter/ als der Biſchoff jhn begruͤſte. 14. Auff Gallum. Gallus meidet grobe Laſter; eines hat er doch erkieſt Daß man jhm nicht kan erleiden/ daß er gar zu maͤnnlich iſt. 15. Auff Lucam. Lucas iſt ein Licht deß Landes, aber den er hat/ der Schein/ Kuͤmt jhm nicht von eignem Feuer/ kuͤmt von ſeinen Vaͤtern ein. 16. Gebruch. Wer in Deutſchland/ wil Frantzoͤſiſch; wer in Franckreich/ deutſch wil ſeyn/ Bildet jhme/ wie man mercket/ etwas Herſchafft druͤber ein. 17. Auff Martham. Martha, der von zweyen Augen kaum ein halbes uͤbrig blieben/ Hat noch Augen in dem Beutel/ hat noch manche/ die ſie lieben. 18. Auff Vitum. Du habſt ein Schelmiſch Angeſicht/ ſagt: Jemand Veit, ſo ſprichſt du/ ja Doch/ meinſtu/ ſey in deiner Bruſt ein gutes Hertz hingegen da. 19. Ein

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/572>, abgerufen am 22.11.2024.