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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Hundert.
33.
Soldaten.
Brot vnd Wasser gibt man Sündern/ die am Galgen sollen
büssen;
Waren Krieger dann noch ärger? Die es offte musten missen.
34.
Die Hoffnung.
Jst ein Bettler mancher gleich/
Dennoch macht jhn Hoffnung reich.
35.
Hunger vnd Durst.
Durst vnd Hunger/ die sind Mahner/ die man nimmer kan be-
stillen/
Morgen kummen sie doch wieder/ kan man sie gleich heute völlen.
36.
Unglücke.
Bey einer guten Zeit/ denck an die böse Stunde;
Die sich der guten Zeit gern auff dem Rücken funde.
37.
Stehlen.
Stehlen/ darff nicht viel Verlag/ vnd hat dennoch viel Genieß/
Trägt es sonsten nichts nicht ein/ ist doch Holtz vnd Hanff gewiß.
38.
Die gewandelten Deutschen.
Wir werden nicht mehr starck vnd wie die Alten alt:
O wann nur Glaub vnd Trew nicht auch wär schwach vnd kalt!
39.
Wolthätigkeit.
Wer Wolthat gibt/ solls bald vergessen; wer Wolthat nimmt/ solls
nie vergessen/
Sonst ist um Undanck der zu straffen/ vnd jenem Hoffart zuzu-
messen.
40. Ent-
Andres Hundert.
33.
Soldaten.
Brot vnd Waſſer gibt man Suͤndern/ die am Galgen ſollen
buͤſſen;
Waren Krieger dann noch aͤrger? Die es offte muſten miſſen.
34.
Die Hoffnung.
Jſt ein Bettler mancher gleich/
Dennoch macht jhn Hoffnung reich.
35.
Hunger vnd Durſt.
Durſt vnd Hunger/ die ſind Mahner/ die man nimmer kan be-
ſtillen/
Morgen kummen ſie doch wieder/ kan man ſie gleich heute voͤllen.
36.
Ungluͤcke.
Bey einer guten Zeit/ denck an die boͤſe Stunde;
Die ſich der guten Zeit gern auff dem Ruͤcken funde.
37.
Stehlen.
Stehlen/ darff nicht viel Verlag/ vnd hat dennoch viel Genieß/
Traͤgt es ſonſten nichts nicht ein/ iſt doch Holtz vnd Hanff gewiß.
38.
Die gewandelten Deutſchen.
Wir werden nicht mehr ſtarck vnd wie die Alten alt:
O wann nur Glaub vnd Trew nicht auch waͤr ſchwach vnd kalt!
39.
Wolthaͤtigkeit.
Wer Wolthat gibt/ ſolls bald vergeſſen; wer Wolthat nim̃t/ ſolls
nie vergeſſen/
Sonſt iſt um Undanck der zu ſtraffen/ vnd jenem Hoffart zuzu-
meſſen.
40. Ent-
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[29/0557] Andres Hundert. 33. Soldaten. Brot vnd Waſſer gibt man Suͤndern/ die am Galgen ſollen buͤſſen; Waren Krieger dann noch aͤrger? Die es offte muſten miſſen. 34. Die Hoffnung. Jſt ein Bettler mancher gleich/ Dennoch macht jhn Hoffnung reich. 35. Hunger vnd Durſt. Durſt vnd Hunger/ die ſind Mahner/ die man nimmer kan be- ſtillen/ Morgen kummen ſie doch wieder/ kan man ſie gleich heute voͤllen. 36. Ungluͤcke. Bey einer guten Zeit/ denck an die boͤſe Stunde; Die ſich der guten Zeit gern auff dem Ruͤcken funde. 37. Stehlen. Stehlen/ darff nicht viel Verlag/ vnd hat dennoch viel Genieß/ Traͤgt es ſonſten nichts nicht ein/ iſt doch Holtz vnd Hanff gewiß. 38. Die gewandelten Deutſchen. Wir werden nicht mehr ſtarck vnd wie die Alten alt: O wann nur Glaub vnd Trew nicht auch waͤr ſchwach vnd kalt! 39. Wolthaͤtigkeit. Wer Wolthat gibt/ ſolls bald vergeſſen; wer Wolthat nim̃t/ ſolls nie vergeſſen/ Sonſt iſt um Undanck der zu ſtraffen/ vnd jenem Hoffart zuzu- meſſen. 40. Ent-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/557>, abgerufen am 25.11.2024.