Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Erstes Hundert. 8. Auff Thrasonem. THraso wagt sich in den Krieg; Seine Mutter wil nicht weinen/ Denn mit seinen schnellen Beinen Stund jhm zu manch schöner Sieg. 9. Bule/ versetzt/ Ubel: Bulen/ versetzt/ Beuln. Schöner Bule/ schnödes Ubel: Freches Bulen/ schlimme Beuln/ Trifft zusammen/ folgt einander; wie auff sichres lachen/ heuln. 10. Danck/ versetzt/ nackd. Danck ist nackd/ drauß kan man schlissen. Daß er hoch nicht zu genissen. 11. Warheit. Stinckend Kees vnd Warheit Liegt bey Höfen abseit. 12. Wein. Kümmt Wein vom weinen nicht/ so kümmt vom Weine weinen; Das fauffen bringet Weh/ das kan mir Niemand neinen. 13. Gutachten. ES ist zwar guter Rath mehr werth als groß Geschäncke/ Doch jagt das schencken offt das rathen vnter Bäncke/ Daß an das schencken mehr als guten Rath/ man dencke. 14. Ge- A a a iiij
Erſtes Hundert. 8. Auff Thraſonem. THraſo wagt ſich in den Krieg; Seine Mutter wil nicht weinen/ Denn mit ſeinen ſchnellen Beinen Stund jhm zu manch ſchoͤner Sieg. 9. Bule/ verſetzt/ Ubel: Bulen/ verſetzt/ Beuln. Schoͤner Bule/ ſchnoͤdes Ubel: Freches Bulen/ ſchlimme Beuln/ Trifft zuſammen/ folgt einander; wie auff ſichres lachen/ heuln. 10. Danck/ verſetzt/ nackd. Danck iſt nackd/ drauß kan man ſchliſſen. Daß er hoch nicht zu geniſſen. 11. Warheit. Stinckend Kees vnd Warheit Liegt bey Hoͤfen abſeit. 12. Wein. Kuͤm̃t Wein vom weinen nicht/ ſo kuͤm̃t vom Weine weinen; Das fauffen bringet Weh/ das kan mir Niemand neinen. 13. Gutachten. ES iſt zwar guter Rath mehr werth als groß Geſchaͤncke/ Doch jagt das ſchencken offt das rathen vnter Baͤncke/ Daß an das ſchencken mehr als guten Rath/ man dencke. 14. Ge- A a a iiij
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Erſtes Hundert.
8.
Auff Thraſonem.
THraſo wagt ſich in den Krieg;
Seine Mutter wil nicht weinen/
Denn mit ſeinen ſchnellen Beinen
Stund jhm zu manch ſchoͤner Sieg.
9.
Bule/ verſetzt/ Ubel: Bulen/ verſetzt/ Beuln.
Schoͤner Bule/ ſchnoͤdes Ubel: Freches Bulen/ ſchlimme
Beuln/
Trifft zuſammen/ folgt einander; wie auff ſichres lachen/ heuln.
10.
Danck/ verſetzt/ nackd.
Danck iſt nackd/ drauß kan man ſchliſſen.
Daß er hoch nicht zu geniſſen.
11.
Warheit.
Stinckend Kees vnd Warheit
Liegt bey Hoͤfen abſeit.
12.
Wein.
Kuͤm̃t Wein vom weinen nicht/ ſo kuͤm̃t vom Weine weinen;
Das fauffen bringet Weh/ das kan mir Niemand neinen.
13.
Gutachten.
ES iſt zwar guter Rath mehr werth als groß Geſchaͤncke/
Doch jagt das ſchencken offt das rathen vnter Baͤncke/
Daß an das ſchencken mehr als guten Rath/ man dencke.
14. Ge-
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