Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Zu-Gabe. 196. Menschen/ sind Menschen. Trägt der Diener Menschen-Haut/ trägt der Herr ein Menschen Hemde: Herren ist das fehlen auch/ wie den Dienern/ selten fremde. 197. Haus-Friede. Halt dich friedlich mit den deinen/ Traw nicht leichtlich fremden meinen. 198. Rathschläge. WO deß Freundes treuen Rath/ nach dem Außgang achten wil/ Der muß selbsten/ kan es seyn/ treten harte biß ans Ziel/ Muß jhm selbsten wissen Rath/ darff deß Freundes so nicht viel. 199. Hitzige Rathschläge. Rath/ der gar zu spitzig/ wil sich leichte setzen: Rath/ der nicht zu spitzig/ läst sich leichte wetzen. 200. Haben vnd gehabt. HAben/ ist ein reicher Mann; vnd Gehabt ein armer Mann; Daß auß Haben wird Gehabt/ ist offt Haben Schuld daran. Glück-
Zu-Gabe. 196. Menſchen/ ſind Menſchen. Traͤgt der Diener Menſchen-Haut/ traͤgt der Herꝛ ein Menſchen Hemde: Herren iſt das fehlen auch/ wie den Dienern/ ſelten fremde. 197. Haus-Friede. Halt dich friedlich mit den deinen/ Traw nicht leichtlich fremden meinen. 198. Rathſchlaͤge. WO deß Freundes treuen Rath/ nach dem Außgang achten wil/ Der muß ſelbſten/ kan es ſeyn/ treten harte biß ans Ziel/ Muß jhm ſelbſten wiſſen Rath/ darff deß Freundes ſo nicht viel. 199. Hitzige Rathſchlaͤge. Rath/ der gar zu ſpitzig/ wil ſich leichte ſetzen: Rath/ der nicht zu ſpitzig/ laͤſt ſich leichte wetzen. 200. Haben vnd gehabt. HAben/ iſt ein reicher Mann; vnd Gehabt ein armer Mann; Daß auß Haben wird Gehabt/ iſt offt Haben Schuld daran. Gluͤck-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0518" n="242"/> <fw place="top" type="header">Zu-Gabe.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">196.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Menſchen/ ſind Menſchen.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Traͤgt der Diener Menſchen-Haut/ traͤgt der Herꝛ ein Menſchen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Hemde:</hi> </l><lb/> <l>Herren iſt das fehlen auch/ wie den Dienern/ ſelten fremde.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">197.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Haus-Friede.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Halt dich friedlich mit den deinen/</l><lb/> <l>Traw nicht leichtlich fremden meinen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">198.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Rathſchlaͤge.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">W</hi>O deß Freundes treuen Rath/ nach dem Außgang achten</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wil/</hi> </l><lb/> <l>Der muß ſelbſten/ kan es ſeyn/ treten harte biß ans Ziel/</l><lb/> <l>Muß jhm ſelbſten wiſſen Rath/ darff deß Freundes ſo nicht</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">viel.</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">199.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Hitzige Rathſchlaͤge.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Rath/ der gar zu ſpitzig/ wil ſich leichte ſetzen:</l><lb/> <l>Rath/ der nicht zu ſpitzig/ laͤſt ſich leichte wetzen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">200.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Haben vnd gehabt.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">H</hi>Aben/ iſt ein reicher Mann; vnd <hi rendition="#fr">Gehabt</hi> ein armer</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Mann;</hi> </l><lb/> <l>Daß auß <hi rendition="#fr">Haben</hi> wird <hi rendition="#fr">Gehabt/</hi> iſt offt <hi rendition="#fr">Haben</hi> Schuld daran.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gluͤck-</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [242/0518]
Zu-Gabe.
196.
Menſchen/ ſind Menſchen.
Traͤgt der Diener Menſchen-Haut/ traͤgt der Herꝛ ein Menſchen
Hemde:
Herren iſt das fehlen auch/ wie den Dienern/ ſelten fremde.
197.
Haus-Friede.
Halt dich friedlich mit den deinen/
Traw nicht leichtlich fremden meinen.
198.
Rathſchlaͤge.
WO deß Freundes treuen Rath/ nach dem Außgang achten
wil/
Der muß ſelbſten/ kan es ſeyn/ treten harte biß ans Ziel/
Muß jhm ſelbſten wiſſen Rath/ darff deß Freundes ſo nicht
viel.
199.
Hitzige Rathſchlaͤge.
Rath/ der gar zu ſpitzig/ wil ſich leichte ſetzen:
Rath/ der nicht zu ſpitzig/ laͤſt ſich leichte wetzen.
200.
Haben vnd gehabt.
HAben/ iſt ein reicher Mann; vnd Gehabt ein armer
Mann;
Daß auß Haben wird Gehabt/ iſt offt Haben Schuld daran.
Gluͤck-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |