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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Hundert.
34.
Trägheit.
DEr kan ohne Krieg vnd Waffen
Seinem Ruhme Ruhe machen/
Der nur wachsam ist zum schlaffen
Schläffrig aber zu dem wachen.
35.
Auff den Oscum.
WO wer nach Ehre strebt/ da pfleget sie zu fliehen/
Wo wer die Ehre fleucht/ da pflegt sie nachzuziehen:
Es weiß nun Oscus diß; drum nimmt er einen Raum
Und fleucht/ was er nur kan/ in Sünden ohne Zaum.
36.
Auff einen Hörner-Träger.
Der Lieb ist nichts zu schwer/ pflegt Corniger zu sagen;
Drum ist jhm auch nicht schwer/ auß Liebe Hörner tragen.
37.
Vergötterung der Helden.
Es wolln jetzund nicht mehr auß Helden Götter werden;
Das macht/ jhr Himmel ist hienieden auff der Erden.
38.
Fraw/ vmbgekehrt/ Warf.
DJe erste Fraw zwar Warf das Joch
Der Sünd an vnsren Hals/
Doch sind jetzt vnsre Frauen noch
Was klüger dieses Falls/
Sie setzen manchem Hörner an/
Daß er sich nicht entstreiffen kan.
39. Selig-
Andres Hundert.
34.
Traͤgheit.
DEr kan ohne Krieg vnd Waffen
Seinem Ruhme Ruhe machen/
Der nur wachſam iſt zum ſchlaffen
Schlaͤffrig aber zu dem wachen.
35.
Auff den Oſcum.
WO wer nach Ehre ſtrebt/ da pfleget ſie zu fliehen/
Wo wer die Ehre fleucht/ da pflegt ſie nachzuziehen:
Es weiß nun Oſcus diß; drum nim̃t er einen Raum
Und fleucht/ was er nur kan/ in Suͤnden ohne Zaum.
36.
Auff einen Hoͤrner-Traͤger.
Der Lieb iſt nichts zu ſchwer/ pflegt Corniger zu ſagen;
Drum iſt jhm auch nicht ſchwer/ auß Liebe Hoͤrner tragen.
37.
Vergoͤtterung der Helden.
Es wolln jetzund nicht mehr auß Helden Goͤtter werden;
Das macht/ jhr Himmel iſt hienieden auff der Erden.
38.
Fraw/ vmbgekehrt/ Warf.
DJe erſte Fraw zwar Warf das Joch
Der Suͤnd an vnſren Hals/
Doch ſind jetzt vnſre Frauen noch
Was kluͤger dieſes Falls/
Sie ſetzen manchem Hoͤrner an/
Daß er ſich nicht entſtreiffen kan.
39. Selig-
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[37/0051] Andres Hundert. 34. Traͤgheit. DEr kan ohne Krieg vnd Waffen Seinem Ruhme Ruhe machen/ Der nur wachſam iſt zum ſchlaffen Schlaͤffrig aber zu dem wachen. 35. Auff den Oſcum. WO wer nach Ehre ſtrebt/ da pfleget ſie zu fliehen/ Wo wer die Ehre fleucht/ da pflegt ſie nachzuziehen: Es weiß nun Oſcus diß; drum nim̃t er einen Raum Und fleucht/ was er nur kan/ in Suͤnden ohne Zaum. 36. Auff einen Hoͤrner-Traͤger. Der Lieb iſt nichts zu ſchwer/ pflegt Corniger zu ſagen; Drum iſt jhm auch nicht ſchwer/ auß Liebe Hoͤrner tragen. 37. Vergoͤtterung der Helden. Es wolln jetzund nicht mehr auß Helden Goͤtter werden; Das macht/ jhr Himmel iſt hienieden auff der Erden. 38. Fraw/ vmbgekehrt/ Warf. DJe erſte Fraw zwar Warf das Joch Der Suͤnd an vnſren Hals/ Doch ſind jetzt vnſre Frauen noch Was kluͤger dieſes Falls/ Sie ſetzen manchem Hoͤrner an/ Daß er ſich nicht entſtreiffen kan. 39. Selig-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/51>, abgerufen am 23.11.2024.