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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zu-Gabe.
75.
Die Gelegenheit.
Der Will/ ist zwar ein Reisemann/ der da vnd dort hin wil:
Spannt jhm nicht für Gelegenheit/ so langt er nicht ans Ziel.
76.
Enderung der Kleider.
DJe Mode gieng spatziren/ vnd kam zu einem Alten;
Da war jhr gar zu wider/ bey jhm sich auff zu halten:
Der Alte/ der diß merckte/ sprach: Liebe Freundin dencke/
Man legt dich nach sechs Monden gleichwol schon vnter Bäncke.
77.
Auff Vanum.
Vanus ward gar schön gestrafft/ ders doch gröblich hat ver-
schuldet;
Seine Straff/ ist eine Fraw/ zwar voll Runtzeln/ doch vergoldet.
78.
Vom Cornelio.
JHr Jungfern/ seht euch für/ habt Achtung auff das schreiben/
Die Zeit ist wunderbar/ pflegt List vnd Kunst zu treiben!
Cornelius war weg/ vnd kunte doch zwey Erben
Vom Weibe/ durch drey Jahr/ mit Briefen nur/ erwerben.
79.
Die Jagt.
Grossen Herren gibt es Lust/ wann die Hunde wacker jagen:
Grossen Herren gibts Verdruß/ wann die armen Lente klagen.
80.
Verkehrte Sitten.
WEiland war das seyn
Werther als der Schein:
Nunmehr ist der Schein
Werther als das seyn.
31. Wie
P p ij
Zu-Gabe.
75.
Die Gelegenheit.
Der Will/ iſt zwar ein Reiſemann/ der da vnd dort hin wil:
Spannt jhm nicht fuͤr Gelegenheit/ ſo langt er nicht ans Ziel.
76.
Enderung der Kleider.
DJe Mode gieng ſpatziren/ vnd kam zu einem Alten;
Da war jhr gar zu wider/ bey jhm ſich auff zu halten:
Der Alte/ der diß merckte/ ſprach: Liebe Freundin dencke/
Man legt dich nach ſechs Monden gleichwol ſchon vnter Baͤncke.
77.
Auff Vanum.
Vanus ward gar ſchoͤn geſtrafft/ ders doch groͤblich hat ver-
ſchuldet;
Seine Straff/ iſt eine Fraw/ zwar voll Runtzeln/ doch vergoldet.
78.
Vom Cornelio.
JHr Jungfern/ ſeht euch fuͤr/ habt Achtung auff das ſchreiben/
Die Zeit iſt wunderbar/ pflegt Liſt vnd Kunſt zu treiben!
Cornelius war weg/ vnd kunte doch zwey Erben
Vom Weibe/ durch drey Jahr/ mit Briefen nur/ erwerben.
79.
Die Jagt.
Groſſen Herren gibt es Luſt/ wann die Hunde wacker jagen:
Groſſen Herren gibts Verdruß/ wann die armen Lente klagen.
80.
Verkehrte Sitten.
WEiland war das ſeyn
Werther als der Schein:
Nunmehr iſt der Schein
Werther als das ſeyn.
31. Wie
P p ij
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[223/0499] Zu-Gabe. 75. Die Gelegenheit. Der Will/ iſt zwar ein Reiſemann/ der da vnd dort hin wil: Spannt jhm nicht fuͤr Gelegenheit/ ſo langt er nicht ans Ziel. 76. Enderung der Kleider. DJe Mode gieng ſpatziren/ vnd kam zu einem Alten; Da war jhr gar zu wider/ bey jhm ſich auff zu halten: Der Alte/ der diß merckte/ ſprach: Liebe Freundin dencke/ Man legt dich nach ſechs Monden gleichwol ſchon vnter Baͤncke. 77. Auff Vanum. Vanus ward gar ſchoͤn geſtrafft/ ders doch groͤblich hat ver- ſchuldet; Seine Straff/ iſt eine Fraw/ zwar voll Runtzeln/ doch vergoldet. 78. Vom Cornelio. JHr Jungfern/ ſeht euch fuͤr/ habt Achtung auff das ſchreiben/ Die Zeit iſt wunderbar/ pflegt Liſt vnd Kunſt zu treiben! Cornelius war weg/ vnd kunte doch zwey Erben Vom Weibe/ durch drey Jahr/ mit Briefen nur/ erwerben. 79. Die Jagt. Groſſen Herren gibt es Luſt/ wann die Hunde wacker jagen: Groſſen Herren gibts Verdruß/ wann die armen Lente klagen. 80. Verkehrte Sitten. WEiland war das ſeyn Werther als der Schein: Nunmehr iſt der Schein Werther als das ſeyn. 31. Wie P p ij

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/499>, abgerufen am 22.11.2024.