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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Achtes Hundert.
7.
Vom Machiavello.
Mancher schilt auff diesen Mann/ folget jhm doch heimlich nach;
Gibt jhm um die Lehre nicht/ gibt jhm um die Oeffnung/
Schmach.
8.
Weiber-from.
An den Himmel dencken Männer als die Weiber/ dünckt mich/
minder:
Dann/ den Himmel zu ervöllen/ dencken diese gern auff Kinder.
9.
Faulheit.
Ein Ballon fleugt vngeschlagen nimmer/ ob er gleich voll Wind:
Manche sind zu faul zu ehren/ ob sie gleich begabet sind.
10.
Ein Schwerdt.
Schwerdter schaden/ Schwerdter nützen; nützen zum versetzen:
Schwerdter nützen/ Schwerdter schaden; schaden zum verletzen.
11.
An die Leser.
Sind dir Leser/ meine Sachen mißgefällig wo gewesen?
Kanstu sie am besten straffen mit dem sauren nimmer-lesen.
12.
Menschlicher Wandel.
UNsers Lebens gantzer Wandel steht im lernen vnd vergessen;
Das vergessen nur vnd lernen/ wird gar selten recht ge-
messen:
Was vergessen solte bleibeu/ wollen wir am liebsten wissen/
Was gelernet folte werden/ wollen wir am liebsten missen.
13. Die
L l ij
Achtes Hundert.
7.
Vom Machiavello.
Mancher ſchilt auff dieſen Mann/ folget jhm doch heimlich nach;
Gibt jhm um die Lehre nicht/ gibt jhm um die Oeffnung/
Schmach.
8.
Weiber-from.
An den Himmel dencken Maͤnner als die Weiber/ duͤnckt mich/
minder:
Dann/ den Himmel zu ervoͤllen/ dencken dieſe gern auff Kinder.
9.
Faulheit.
Ein Ballon fleugt vngeſchlagen nimmer/ ob er gleich voll Wind:
Manche ſind zu faul zu ehren/ ob ſie gleich begabet ſind.
10.
Ein Schwerdt.
Schwerdter ſchaden/ Schwerdter nuͤtzen; nuͤtzen zum verſetzen:
Schwerdter nuͤtzen/ Schwerdter ſchaden; ſchaden zum verletzen.
11.
An die Leſer.
Sind dir Leſer/ meine Sachen mißgefaͤllig wo geweſen?
Kanſtu ſie am beſten ſtraffen mit dem ſauren nimmer-leſen.
12.
Menſchlicher Wandel.
UNſers Lebens gantzer Wandel ſteht im lernen vnd vergeſſen;
Das vergeſſen nur vnd lernen/ wird gar ſelten recht ge-
meſſen:
Was vergeſſen ſolte bleibeu/ wollen wir am liebſten wiſſen/
Was gelernet folte werden/ wollen wir am liebſten miſſen.
13. Die
L l ij
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[161/0435] Achtes Hundert. 7. Vom Machiavello. Mancher ſchilt auff dieſen Mann/ folget jhm doch heimlich nach; Gibt jhm um die Lehre nicht/ gibt jhm um die Oeffnung/ Schmach. 8. Weiber-from. An den Himmel dencken Maͤnner als die Weiber/ duͤnckt mich/ minder: Dann/ den Himmel zu ervoͤllen/ dencken dieſe gern auff Kinder. 9. Faulheit. Ein Ballon fleugt vngeſchlagen nimmer/ ob er gleich voll Wind: Manche ſind zu faul zu ehren/ ob ſie gleich begabet ſind. 10. Ein Schwerdt. Schwerdter ſchaden/ Schwerdter nuͤtzen; nuͤtzen zum verſetzen: Schwerdter nuͤtzen/ Schwerdter ſchaden; ſchaden zum verletzen. 11. An die Leſer. Sind dir Leſer/ meine Sachen mißgefaͤllig wo geweſen? Kanſtu ſie am beſten ſtraffen mit dem ſauren nimmer-leſen. 12. Menſchlicher Wandel. UNſers Lebens gantzer Wandel ſteht im lernen vnd vergeſſen; Das vergeſſen nur vnd lernen/ wird gar ſelten recht ge- meſſen: Was vergeſſen ſolte bleibeu/ wollen wir am liebſten wiſſen/ Was gelernet folte werden/ wollen wir am liebſten miſſen. 13. Die L l ij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/435>, abgerufen am 23.11.2024.