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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Sechstes Hundert.
Es sey nun wie jhm wil; eh mag das tichten bleiben/
Eh daß ich soll so tieff in Gichten hin gedeyen.

8.
Auff Macrum.
Macer hat nichts fettes/ aussen nicht/ nur innen/
Jst von Leibe mager/ aber fett von Sinnen.
9.
Hofe-Leute.
Der zu Hause sog die Klauen/ wil bey Hofe völlig prassen:
Die noch wieder hungern werden/ muß man sich nur völlen
lassen.
10.
Ein Alter.
EJn alter Mann wird zwar veracht/
Der aber doch der jungen lacht/
Die jhnen selbst ein Lied ertichten
Das man dann auch auff sie wird richten.
11.
Vom H. Martins-Fest.
HJer mag auff S. Martin, gar vngescheuter Sachen
Ein jedes Weib dem Mann ein paar von Hornern machen:
Um diese Zeit vnd Tag sind Hörner hier gesund/
Sind sonst das gantze Jahr/ mit wissen nicht vergunt.
12.
Treue Hofe-Diener.
Der den Herren um hilfft stossen/ dieser ist ein treuer Diener:
Der den Herren auff hilfft heben/ dieser gilt nicht einen Wiener.
13.
Ein Polscher Brauch.
Polsche Pferde gehen baar/ Polsche Leute gehn beschlagen;
Wer wil acht auff seinen Fuß/ als deß Pferdes/ mehr nicht
tragen?
14. Hofe-

Sechſtes Hundert.
Es ſey nun wie jhm wil; eh mag das tichten bleiben/
Eh daß ich ſoll ſo tieff in Gichten hin gedeyen.

8.
Auff Macrum.
Macer hat nichts fettes/ auſſen nicht/ nur innen/
Jſt von Leibe mager/ aber fett von Sinnen.
9.
Hofe-Leute.
Der zu Hauſe ſog die Klauen/ wil bey Hofe voͤllig praſſen:
Die noch wieder hungern werden/ muß man ſich nur voͤllen
laſſen.
10.
Ein Alter.
EJn alter Mann wird zwar veracht/
Der aber doch der jungen lacht/
Die jhnen ſelbſt ein Lied ertichten
Das man dann auch auff ſie wird richten.
11.
Vom H. Martins-Feſt.
HJer mag auff S. Martin, gar vngeſcheuter Sachen
Ein jedes Weib dem Mann ein paar von Hornern machen:
Um dieſe Zeit vnd Tag ſind Hoͤrner hier geſund/
Sind ſonſt das gantze Jahr/ mit wiſſen nicht vergunt.
12.
Treue Hofe-Diener.
Der den Herren um hilfft ſtoſſen/ dieſer iſt ein treuer Diener:
Der den Herren auff hilfft heben/ dieſer gilt nicht einen Wiener.
13.
Ein Polſcher Brauch.
Polſche Pferde gehen baar/ Polſche Leute gehn beſchlagen;
Wer wil acht auff ſeinen Fuß/ als deß Pferdes/ mehr nicht
tragen?
14. Hofe-
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[121/0395] Sechſtes Hundert. Es ſey nun wie jhm wil; eh mag das tichten bleiben/ Eh daß ich ſoll ſo tieff in Gichten hin gedeyen. 8. Auff Macrum. Macer hat nichts fettes/ auſſen nicht/ nur innen/ Jſt von Leibe mager/ aber fett von Sinnen. 9. Hofe-Leute. Der zu Hauſe ſog die Klauen/ wil bey Hofe voͤllig praſſen: Die noch wieder hungern werden/ muß man ſich nur voͤllen laſſen. 10. Ein Alter. EJn alter Mann wird zwar veracht/ Der aber doch der jungen lacht/ Die jhnen ſelbſt ein Lied ertichten Das man dann auch auff ſie wird richten. 11. Vom H. Martins-Feſt. HJer mag auff S. Martin, gar vngeſcheuter Sachen Ein jedes Weib dem Mann ein paar von Hornern machen: Um dieſe Zeit vnd Tag ſind Hoͤrner hier geſund/ Sind ſonſt das gantze Jahr/ mit wiſſen nicht vergunt. 12. Treue Hofe-Diener. Der den Herren um hilfft ſtoſſen/ dieſer iſt ein treuer Diener: Der den Herren auff hilfft heben/ dieſer gilt nicht einen Wiener. 13. Ein Polſcher Brauch. Polſche Pferde gehen baar/ Polſche Leute gehn beſchlagen; Wer wil acht auff ſeinen Fuß/ als deß Pferdes/ mehr nicht tragen? 14. Hofe-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/395>, abgerufen am 23.11.2024.