Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Fünfftes Hundert. Friede/ wann er gleich der schönste/ kan die Welt doch nimmerstifften/ Daß er frey sey von dem sterben vnd von tausend Unfalls- Gifften. 74. Jn Person eines guten Freundes/ welcher seinem Hause den Grund legte/ vnd dieses begehrte beyzulegen. JCh/ der ich Haus vnd Stadt/ im Kriege hulffe stürmen Baw jetzund hier ein Haus: So sieget Zeit vnd Würmen Mein Namen ziemlich ob: Nach viermal fünfftem Jahr Da Deutsch vnd Schwedisch Haupt nun wieder friedlich war Ward dieser Grund gelegt: Die Müntze beyder Porten Liegt zum Gedächtnüß bey. Geh/ wilstu mehr nicht warten Der du hieher gelangt; Hier steht ein Glas voll Wein/ Trinck/ bilde dir dabey/ was dir beliebet/ ein. 75. Die Lügen. Nevizan,in Syl. Nubl. lib. 4. n. 24. DAß mehr als Hurerey Daß Lügen Sünde sey/ Kümmt her; weil dieses fuhr Gar wider die Natur/ Vnd jenes in gemein Natürlich pflegt zu seyn. 76. Die Welt/ ein Garten. Ein Garten ist die Welt; der Mensch der ist ein Kraut; Drinu Unkraut man vielmehr/ als nütze Kräuter schaut. 77. Vorreden. EJn schönes Thor vnd Giebel Steht an den Häusern übel/ Drinn H h ij
Fuͤnfftes Hundert. Friede/ wann er gleich der ſchoͤnſte/ kan die Welt doch nimmerſtifften/ Daß er frey ſey von dem ſterben vnd von tauſend Unfalls- Gifften. 74. Jn Perſon eines guten Freundes/ welcher ſeinem Hauſe den Grund legte/ vnd dieſes begehrte beyzulegen. JCh/ der ich Haus vnd Stadt/ im Kriege hulffe ſtuͤrmen Baw jetzund hier ein Haus: So ſieget Zeit vnd Wuͤrmen Mein Namen ziemlich ob: Nach viermal fuͤnfftem Jahr Da Deutſch vnd Schwediſch Haupt nun wieder friedlich war Ward dieſer Grund gelegt: Die Muͤntze beyder Porten Liegt zum Gedaͤchtnuͤß bey. Geh/ wilſtu mehr nicht warten Der du hieher gelangt; Hier ſteht ein Glas voll Wein/ Trinck/ bilde dir dabey/ was dir beliebet/ ein. 75. Die Luͤgen. Nevizan,in Syl. Nubl. lib. 4. n. 24. DAß mehr als Hurerey Daß Luͤgen Suͤnde ſey/ Kuͤm̃t her; weil dieſes fuhr Gar wider die Natur/ Vnd jenes in gemein Natuͤrlich pflegt zu ſeyn. 76. Die Welt/ ein Garten. Ein Garten iſt die Welt; der Menſch der iſt ein Kraut; Drinu Unkraut man vielmehr/ als nuͤtze Kraͤuter ſchaut. 77. Vorreden. EJn ſchoͤnes Thor vnd Giebel Steht an den Haͤuſern uͤbel/ Drinn H h ij
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ſtifften/
Daß er frey ſey von dem ſterben vnd von tauſend Unfalls-
Gifften.
74.
Jn Perſon eines guten Freundes/ welcher
ſeinem Hauſe den Grund legte/ vnd dieſes
begehrte beyzulegen.
JCh/ der ich Haus vnd Stadt/ im Kriege hulffe ſtuͤrmen
Baw jetzund hier ein Haus: So ſieget Zeit vnd Wuͤrmen
Mein Namen ziemlich ob: Nach viermal fuͤnfftem Jahr
Da Deutſch vnd Schwediſch Haupt nun wieder friedlich war
Ward dieſer Grund gelegt: Die Muͤntze beyder Porten
Liegt zum Gedaͤchtnuͤß bey. Geh/ wilſtu mehr nicht warten
Der du hieher gelangt; Hier ſteht ein Glas voll Wein/
Trinck/ bilde dir dabey/ was dir beliebet/ ein.
75.
Die Luͤgen.
DAß mehr als Hurerey
Daß Luͤgen Suͤnde ſey/
Kuͤm̃t her; weil dieſes fuhr
Gar wider die Natur/
Vnd jenes in gemein
Natuͤrlich pflegt zu ſeyn.
76.
Die Welt/ ein Garten.
Ein Garten iſt die Welt; der Menſch der iſt ein Kraut;
Drinu Unkraut man vielmehr/ als nuͤtze Kraͤuter ſchaut.
77.
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EJn ſchoͤnes Thor vnd Giebel
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