Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Erstes Tausend Bey Bürgern besser noch/ Banckhart: Und im GeschlechteDer Edlen/ Bastarten: Und Beyschlag auch Unächte Bey Fürst- vnd Königen. Mumm wil sich zwar bekennen Wohin man jmmer wil/ wann Bauern jhn nicht nennen. 76. Ein redlicher Mann. Für einen guten Mann sind alle Zeiten gut/ Weil niemals böses er/ vnd böses jhm nichts thut; Er führt durch beydes Glück nur jmmer einen Mut. 77. Die Welt. Wen Erde kan laben Darff Himmel nicht haben. 78. Auff Levulum einen Feder-Hans. Du Voget/ Levulus, wie daß du dich bewegest/ Du Vogel/ wann man spricht? Da Federn du doch trägest. 79. Von einer Frauen. Küst mich Mann! sagt eine Fraw/ küst mich offt! ein eintzler Kuß Macht nichts auß/ macht recht nicht satt/ bringet Hunger/ gibt Verdruß. 80. Unbeständige Arbeit. Wer nimmer nichts verbringt vnd dennoch viel fängt an Wird in Gedancken reich; im Werck ein armer Mann. 81. Auff den glückseligen Sutrinum. Glück hat zu seinem Kinde Sutrinum außgekiest/ Und läst jhm nichts nicht mangeln als das/ was redlich ist. 82. Auff
Erſtes Tauſend Bey Buͤrgern beſſer noch/ Banckhart: Und im GeſchlechteDer Edlen/ Baſtarten: Und Beyſchlag auch Unaͤchte Bey Fuͤrſt- vnd Koͤnigen. Mumm wil ſich zwar bekennen Wohin man jmmer wil/ wann Bauern jhn nicht nennen. 76. Ein redlicher Mann. Fuͤr einen guten Mann ſind alle Zeiten gut/ Weil niemals boͤſes er/ vnd boͤſes jhm nichts thut; Er fuͤhrt durch beydes Gluͤck nur jmmer einen Mut. 77. Die Welt. Wen Erde kan laben Darff Himmel nicht haben. 78. Auff Levulum einen Feder-Hans. Du Voget/ Levulus, wie daß du dich bewegeſt/ Du Vogel/ wann man ſpricht? Da Federn du doch traͤgeſt. 79. Von einer Frauen. Kuͤſt mich Mann! ſagt eine Fraw/ kuͤſt mich offt! ein eintzler Kuß Macht nichts auß/ macht recht nicht ſatt/ bringet Hunger/ gibt Verdruß. 80. Unbeſtaͤndige Arbeit. Wer nimmer nichts verbringt vnd dennoch viel faͤngt an Wird in Gedancken reich; im Werck ein armer Mann. 81. Auff den gluͤckſeligen Sutrinum. Gluͤck hat zu ſeinem Kinde Sutrinum außgekieſt/ Und laͤſt jhm nichts nicht mangeln als das/ was redlich iſt. 82. Auff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0268" n="234"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Tauſend</fw><lb/> <l>Bey Buͤrgern beſſer noch/ <hi rendition="#fr">Banckhart: U</hi>nd im Geſchlechte</l><lb/> <l>Der Edlen/ <hi rendition="#fr">Baſtarten: U</hi>nd <hi rendition="#fr">Beyſchlag</hi> auch <hi rendition="#fr">Unaͤchte</hi></l><lb/> <l>Bey Fuͤrſt- vnd Koͤnigen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mumm</hi></hi> wil ſich zwar bekennen</l><lb/> <l>Wohin man jmmer wil/ wann Bauern jhn nicht nennen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">76.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Ein redlicher Mann.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">F</hi>uͤr einen guten Mann ſind alle Zeiten gut/</l><lb/> <l>Weil niemals boͤſes er/ vnd boͤſes jhm nichts thut;</l><lb/> <l>Er fuͤhrt durch beydes Gluͤck nur jmmer einen Mut.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">77.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Die Welt.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wen Erde kan laben</l><lb/> <l>Darff Himmel nicht haben.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">78.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Levulum</hi> einen Feder-Hans.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Du Voget/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Levulus,</hi></hi> wie daß du dich bewegeſt/</l><lb/> <l>Du Vogel/ wann man ſpricht? Da Federn du doch traͤgeſt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">79.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Von einer Frauen.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Kuͤſt mich Mann! ſagt eine Fraw/ kuͤſt mich offt! ein eintzler</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Kuß</hi> </l><lb/> <l>Macht nichts auß/ macht recht nicht ſatt/ bringet Hunger/ gibt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Verdruß.</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">80.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Unbeſtaͤndige Arbeit.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer nimmer nichts verbringt vnd dennoch viel faͤngt an</l><lb/> <l>Wird in Gedancken reich; im Werck ein armer Mann.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">81.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff den gluͤckſeligen <hi rendition="#aq">Sutrinum.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l>Gluͤck hat zu ſeinem Kinde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Sutrinum</hi></hi> außgekieſt/</l><lb/> <l>Und laͤſt jhm nichts nicht mangeln als das/ was redlich iſt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">82. Auff</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0268]
Erſtes Tauſend
Bey Buͤrgern beſſer noch/ Banckhart: Und im Geſchlechte
Der Edlen/ Baſtarten: Und Beyſchlag auch Unaͤchte
Bey Fuͤrſt- vnd Koͤnigen. Mumm wil ſich zwar bekennen
Wohin man jmmer wil/ wann Bauern jhn nicht nennen.
76.
Ein redlicher Mann.
Fuͤr einen guten Mann ſind alle Zeiten gut/
Weil niemals boͤſes er/ vnd boͤſes jhm nichts thut;
Er fuͤhrt durch beydes Gluͤck nur jmmer einen Mut.
77.
Die Welt.
Wen Erde kan laben
Darff Himmel nicht haben.
78.
Auff Levulum einen Feder-Hans.
Du Voget/ Levulus, wie daß du dich bewegeſt/
Du Vogel/ wann man ſpricht? Da Federn du doch traͤgeſt.
79.
Von einer Frauen.
Kuͤſt mich Mann! ſagt eine Fraw/ kuͤſt mich offt! ein eintzler
Kuß
Macht nichts auß/ macht recht nicht ſatt/ bringet Hunger/ gibt
Verdruß.
80.
Unbeſtaͤndige Arbeit.
Wer nimmer nichts verbringt vnd dennoch viel faͤngt an
Wird in Gedancken reich; im Werck ein armer Mann.
81.
Auff den gluͤckſeligen Sutrinum.
Gluͤck hat zu ſeinem Kinde Sutrinum außgekieſt/
Und laͤſt jhm nichts nicht mangeln als das/ was redlich iſt.
82. Auff
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |