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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zehendes Hundert.
38.
Von deß Marci Töchtern.
SEyd lustig/ seyd lustig/ sprach Marcus, jhr Kinder!
Seyd lustig/ wie ich euer Vater/ nicht minder!
Ey Vater/ ey wisset das beste Gelächter
Jst/ daß jhr vns Männer gebt/ sprachen die Töchter.
39.
Auff Vitum.
MAn sagt: Gibt Gott ein Kind
So gibt er auch ein Rind:
Veit gieng vnd kaufft ein Rind
Da warb sein Weib ein Kind.
40.
Wer kennt sein Glücke.
So du wilst glücklich seyn/ so bitte daß dir gibt
Gott selten was du wilst/ vnd dir zu sehr beliebt.
41.
Liebe brennt.
Die Fische lieben auch; mag Wasser-Liebe brennen?
Kein Fisch bin ich/ vnd sie sind stumm; wer wils bekennen?
42.
Mißgeburt der Jungfrauen.
Mancher Jungenfraw gehts übel; wann sie jhr nam einen Mann:
Mancher Jungfer geht es übel/ wann sie keinen haben kan.
43.
Richter.
Jeder Richter heist gerecht/ vnd auch vngerecht hinwieder;
Dem Gerecht/ der obgesiegt; Ungerecht dem/ der liegt nieder.
44.
Hofe-Diener.
Deß Fürsten Diener sind also/ wie sie der Fürst wil haben;
Sie arten sich nach seiner Art/ sind Affen seiner Gaben.
45. Hofe-
Q iij
Zehendes Hundert.
38.
Von deß Marci Toͤchtern.
SEyd luſtig/ ſeyd luſtig/ ſprach Marcus, jhr Kinder!
Seyd luſtig/ wie ich euer Vater/ nicht minder!
Ey Vater/ ey wiſſet das beſte Gelaͤchter
Jſt/ daß jhr vns Maͤnner gebt/ ſprachen die Toͤchter.
39.
Auff Vitum.
MAn ſagt: Gibt Gott ein Kind
So gibt er auch ein Rind:
Veit gieng vnd kaufft ein Rind
Da warb ſein Weib ein Kind.
40.
Wer kennt ſein Gluͤcke.
So du wilſt gluͤcklich ſeyn/ ſo bitte daß dir gibt
Gott ſelten was du wilſt/ vnd dir zu ſehr beliebt.
41.
Liebe brennt.
Die Fiſche lieben auch; mag Waſſer-Liebe brennen?
Kein Fiſch bin ich/ vnd ſie ſind ſtum̃; wer wils bekennen?
42.
Mißgeburt der Jungfrauen.
Mancher Jungenfraw gehts uͤbel; wann ſie jhr nam einen Mañ:
Mancher Jungfer geht es uͤbel/ wann ſie keinen haben kan.
43.
Richter.
Jeder Richter heiſt gerecht/ vnd auch vngerecht hinwieder;
Dem Gerecht/ der obgeſiegt; Ungerecht dem/ der liegt nieder.
44.
Hofe-Diener.
Deß Fuͤrſten Diener ſind alſo/ wie ſie der Fuͤrſt wil haben;
Sie arten ſich nach ſeiner Art/ ſind Affen ſeiner Gaben.
45. Hofe-
Q iij
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[227/0261] Zehendes Hundert. 38. Von deß Marci Toͤchtern. SEyd luſtig/ ſeyd luſtig/ ſprach Marcus, jhr Kinder! Seyd luſtig/ wie ich euer Vater/ nicht minder! Ey Vater/ ey wiſſet das beſte Gelaͤchter Jſt/ daß jhr vns Maͤnner gebt/ ſprachen die Toͤchter. 39. Auff Vitum. MAn ſagt: Gibt Gott ein Kind So gibt er auch ein Rind: Veit gieng vnd kaufft ein Rind Da warb ſein Weib ein Kind. 40. Wer kennt ſein Gluͤcke. So du wilſt gluͤcklich ſeyn/ ſo bitte daß dir gibt Gott ſelten was du wilſt/ vnd dir zu ſehr beliebt. 41. Liebe brennt. Die Fiſche lieben auch; mag Waſſer-Liebe brennen? Kein Fiſch bin ich/ vnd ſie ſind ſtum̃; wer wils bekennen? 42. Mißgeburt der Jungfrauen. Mancher Jungenfraw gehts uͤbel; wann ſie jhr nam einen Mañ: Mancher Jungfer geht es uͤbel/ wann ſie keinen haben kan. 43. Richter. Jeder Richter heiſt gerecht/ vnd auch vngerecht hinwieder; Dem Gerecht/ der obgeſiegt; Ungerecht dem/ der liegt nieder. 44. Hofe-Diener. Deß Fuͤrſten Diener ſind alſo/ wie ſie der Fuͤrſt wil haben; Sie arten ſich nach ſeiner Art/ ſind Affen ſeiner Gaben. 45. Hofe- Q iij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/261>, abgerufen am 22.11.2024.