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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
Besser was mit Noth erwerben/
Als gut leben/ furchtsam sterben.

48.
Die Zukunfft Christi.
CHristus hat durch erstes kummen
Vns deß Teuffels Reich benummen/
Kümmt er ehstes nicht herwieder
Kriegt d[en] Teuffel meistes wieder.
49.
Eine Lock-Fincke.
NJcht zu weit von meinem singen
Liegen Netz vnd falsche Schlingen/
Die für mir hier hat gelogen
Hat mich/ wie ich euch/ betrogen.
Jch die ich gefangen sitze/
Bin nur meinem Herren nütze.
Die da wil/ die mag verfliegen/
Die nicht wil/ die laß sich kriegen/
Wann nur ich die Kost erwerbe/
Gilt mirs gleiche wer verterbe.
50.
Der Frühling.
DA der göldne Sonnen-Wagen
Frühlings-Zuck er bringt getragen/
Daß die süssen Zwillings Küsse
Tag vnd Nächte machen süsse/
Da der Himmel gütig lachet/
Da die Erde Schmüncke machet/
Da sich Feld vnd Wiesen mahlen/
Da der Bäume Häupter pralen/
Da

Erſtes Tauſend
Beſſer was mit Noth erwerben/
Als gut leben/ furchtſam ſterben.

48.
Die Zukunfft Chriſti.
CHriſtus hat durch erſtes kummen
Vns deß Teuffels Reich benummen/
Kuͤm̃t er ehſtes nicht herwieder
Kriegt d[en] Teuffel meiſtes wieder.
49.
Eine Lock-Fincke.
NJcht zu weit von meinem ſingen
Liegen Netz vnd falſche Schlingen/
Die fuͤr mir hier hat gelogen
Hat mich/ wie ich euch/ betrogen.
Jch die ich gefangen ſitze/
Bin nur meinem Herren nuͤtze.
Die da wil/ die mag verfliegen/
Die nicht wil/ die laß ſich kriegen/
Wann nur ich die Koſt erwerbe/
Gilt mirs gleiche wer verterbe.
50.
Der Fruͤhling.
DA der goͤldne Sonnen-Wagen
Fruͤhlings-Zuck er bringt getragen/
Daß die ſuͤſſen Zwillings Kuͤſſe
Tag vnd Naͤchte machen ſuͤſſe/
Da der Himmel guͤtig lachet/
Da die Erde Schmuͤncke machet/
Da ſich Feld vnd Wieſen mahlen/
Da der Baͤume Haͤupter pralen/
Da
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[150/0182] Erſtes Tauſend Beſſer was mit Noth erwerben/ Als gut leben/ furchtſam ſterben. 48. Die Zukunfft Chriſti. CHriſtus hat durch erſtes kummen Vns deß Teuffels Reich benummen/ Kuͤm̃t er ehſtes nicht herwieder Kriegt den Teuffel meiſtes wieder. 49. Eine Lock-Fincke. NJcht zu weit von meinem ſingen Liegen Netz vnd falſche Schlingen/ Die fuͤr mir hier hat gelogen Hat mich/ wie ich euch/ betrogen. Jch die ich gefangen ſitze/ Bin nur meinem Herren nuͤtze. Die da wil/ die mag verfliegen/ Die nicht wil/ die laß ſich kriegen/ Wann nur ich die Koſt erwerbe/ Gilt mirs gleiche wer verterbe. 50. Der Fruͤhling. DA der goͤldne Sonnen-Wagen Fruͤhlings-Zuck er bringt getragen/ Daß die ſuͤſſen Zwillings Kuͤſſe Tag vnd Naͤchte machen ſuͤſſe/ Da der Himmel guͤtig lachet/ Da die Erde Schmuͤncke machet/ Da ſich Feld vnd Wieſen mahlen/ Da der Baͤume Haͤupter pralen/ Da

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/182>, abgerufen am 24.11.2024.