Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Erstes Tausend 30. Auff Vitum. Genes. 20.. 17. KEin König ist zwar Veit, von Gerar, hat auch nicht/ Daß Abraham für jhn Gebet vnd Segen spricht/ Je dennoch ist sein Haus an Müttern auffgeschlossen Daß seiner guten Art hat Fraw vnd Magd genossen. 31. Gottes Wort. Der Hammer Gottes Wort schlägt auff der Hertzen Stein; Jetzt aber wil der Stein deß Hammers Hammer seyn. 32. Die verbrennliche Welt. Wie so wil Gott/ die letzte Welt wegzünden? Drum daß sie steckt voll Sodomiter-Sünden. 33. Die Stein-Kranckheit. DAß ein Mensch zu seinem Grabe Eigne Stein im Leibe habe; Dieses Vortel kan ich leiden/ Wil auch keinen drüber neiden. 34. Geld-Lehnen. WEr viel Geld hat weg zu leihen Muß der Freundschafft sich verzeihen/ Dann der Tag zum wieder-geben Pflegt die Freundschafft auffzuheben. 35. Rechts-Bildungen. Das alte Recht das schläft/ was neues etwa tichtet/ Nach dem wird/ weil es schläft/ das alte Recht gerichtet. 36. Der
Erſtes Tauſend 30. Auff Vitum. Geneſ. 20.ꝟ. 17. KEin Koͤnig iſt zwar Veit, von Gerar, hat auch nicht/ Daß Abraham fuͤr jhn Gebet vnd Segen ſpricht/ Je dennoch iſt ſein Haus an Muͤttern auffgeſchloſſen Daß ſeiner guten Art hat Fraw vnd Magd genoſſen. 31. Gottes Wort. Der Hammer Gottes Wort ſchlaͤgt auff der Hertzen Stein; Jetzt aber wil der Stein deß Hammers Hammer ſeyn. 32. Die verbrennliche Welt. Wie ſo wil Gott/ die letzte Welt wegzuͤnden? Drum daß ſie ſteckt voll Sodomiter-Suͤnden. 33. Die Stein-Kranckheit. DAß ein Menſch zu ſeinem Grabe Eigne Stein im Leibe habe; Dieſes Vortel kan ich leiden/ Wil auch keinen druͤber neiden. 34. Geld-Lehnen. WEr viel Geld hat weg zu leihen Muß der Freundſchafft ſich verzeihen/ Dann der Tag zum wieder-geben Pflegt die Freundſchafft auffzuheben. 35. Rechts-Bildungen. Das alte Recht das ſchlaͤft/ was neues etwa tichtet/ Nach dem wird/ weil es ſchlaͤft/ das alte Recht gerichtet. 36. Der
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Erſtes Tauſend
30.
Auff Vitum.
KEin Koͤnig iſt zwar Veit, von Gerar, hat auch
nicht/
Daß Abraham fuͤr jhn Gebet vnd Segen ſpricht/
Je dennoch iſt ſein Haus an Muͤttern auffgeſchloſſen
Daß ſeiner guten Art hat Fraw vnd Magd genoſſen.
31.
Gottes Wort.
Der Hammer Gottes Wort ſchlaͤgt auff der Hertzen Stein;
Jetzt aber wil der Stein deß Hammers Hammer ſeyn.
32.
Die verbrennliche Welt.
Wie ſo wil Gott/ die letzte Welt wegzuͤnden?
Drum daß ſie ſteckt voll Sodomiter-Suͤnden.
33.
Die Stein-Kranckheit.
DAß ein Menſch zu ſeinem Grabe
Eigne Stein im Leibe habe;
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34.
Geld-Lehnen.
WEr viel Geld hat weg zu leihen
Muß der Freundſchafft ſich verzeihen/
Dann der Tag zum wieder-geben
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35.
Rechts-Bildungen.
Das alte Recht das ſchlaͤft/ was neues etwa tichtet/
Nach dem wird/ weil es ſchlaͤft/ das alte Recht gerichtet.
36. Der
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/168>, abgerufen am 18.07.2024. |