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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Römisches
der Römer unendlichen Haß auff den Halß gezogen hatte/ wa-
ren dieselben auch zum härtesten wieder ihn. Der Pabst Jo-
hannes/ ungeacht er noch in der ersten Jugend war/ nahm sich
doch der Sache an/ und schickte mit Bewilligung der meisten J-
taliänischen Bischöffe an Otten den Grossen seine Gesandten/
Sigon. p 166.den Cardinal Johannem und den Secretarium Azonem, wel-
che bey ihm inständigst anhalten musten/ er möchte die Römische
Kirche von Berengars Sclaverey erlösen. Zu gleicher Zeit ka-
men Walpert/ Ertzbischoff zu Mäyland/ Waldo, Bischoff zu
Como und Marck graff Odbert mit einer gleichmäßigen Bitte/
und war ihr einmüthiges Verlangen/ Otto möchte die Krohne
von Jtalien selbst auffsetzen. Dieser war damahls gleich mit
denen Slaven fertig worden/ und hatte sie meistentheils unter
seinen Gehorsam und zur Christlichen Religion gebracht/ auch
ihnen zu Brandenburg einen Bischoff geordnet; er nahm dem-
nach solche Gelegenheit ungesäumt an/ und beschloß auff dem
Reichs-Tag zu Wormbs mit denen Ständen/ wie es bey seiner
Abwesenheit solte gehalten werden/ allwo auch dessen nunmehr
ältester Printz/ Otto/ zum Reichs-Nachfolger erklähret ward.

XI.
An. 961.

Und hierauff erfolgte der berühmte Zug in Jtalien/ den
Otto nebst seiner Adelheid über Trident verrichtete. Jhm kamen
die meisten Jtaliänischen Fürsten entgegen/ und die vornehmsten
Sigon. p. 167.Städte/ insonderheit Pavia und Milano, ergaben sich freywil-
lig. Kurtz es lieff also ab/ daß Berengar nebst den seinen über-
all den Rücken zeigen muste: Er selbst schlosse sich zu Monte
Feretro
ein/ seine Gemahlin Willa in die Jnsul S. Julii im La-
go Maggiore,
seine Printzen/ Adelbert zu Camerino und Gui-
do
zu Garda am Garder-See. Allein Adelbert verließ seinen
Posten zuerst/ und flohe zu denen Saracenen nach Frassineto,
dieselben umb Hülffe wieder die siegenden Deutschen ersuchend.
Otto kehrte sich hieran wenig/ sondern/ weil er Meister vom Land
war/ ließ er sich von dem Ertzbischoff zu Mäyland zum König von
An. 962.Jtalien kröhnen. Er nahm im folgenden Jahr die Jnsul S. Ju-
lii
auch ein/ und schickte die daselbst gefangene Willam ihren

Beren-

Roͤmiſches
der Roͤmer unendlichen Haß auff den Halß gezogen hatte/ wa-
ren dieſelben auch zum haͤrteſten wieder ihn. Der Pabſt Jo-
hannes/ ungeacht er noch in der erſten Jugend war/ nahm ſich
doch der Sache an/ und ſchickte mit Bewilligung der meiſten J-
taliaͤniſchen Biſchoͤffe an Otten den Groſſen ſeine Geſandten/
Sigon. p 166.den Cardinal Johannem und den Secretarium Azonem, wel-
che bey ihm inſtaͤndigſt anhalten muſten/ er moͤchte die Roͤmiſche
Kirche von Berengars Sclaverey erloͤſen. Zu gleicher Zeit ka-
men Walpert/ Ertzbiſchoff zu Maͤyland/ Waldo, Biſchoff zu
Como und Marck graff Odbert mit einer gleichmaͤßigen Bitte/
und war ihr einmuͤthiges Verlangen/ Otto moͤchte die Krohne
von Jtalien ſelbſt auffſetzen. Dieſer war damahls gleich mit
denen Slaven fertig worden/ und hatte ſie meiſtentheils unter
ſeinen Gehorſam und zur Chriſtlichen Religion gebracht/ auch
ihnen zu Brandenburg einen Biſchoff geordnet; er nahm dem-
nach ſolche Gelegenheit ungeſaͤumt an/ und beſchloß auff dem
Reichs-Tag zu Wormbs mit denen Staͤnden/ wie es bey ſeiner
Abweſenheit ſolte gehalten werden/ allwo auch deſſen nunmehr
aͤlteſter Printz/ Otto/ zum Reichs-Nachfolger erklaͤhret ward.

XI.
An. 961.

Und hierauff erfolgte der beruͤhmte Zug in Jtalien/ den
Otto nebſt ſeiner Adelheid uͤber Trident verrichtete. Jhm kamen
die meiſten Jtaliaͤniſchen Fuͤrſten entgegen/ und die vornehmſten
Sigon. p. 167.Staͤdte/ inſonderheit Pavia und Milano, ergaben ſich freywil-
lig. Kurtz es lieff alſo ab/ daß Berengar nebſt den ſeinen uͤber-
all den Ruͤcken zeigen muſte: Er ſelbſt ſchloſſe ſich zu Monte
Feretro
ein/ ſeine Gemahlin Willa in die Jnſul S. Julii im La-
go Maggiore,
ſeine Printzen/ Adelbert zu Camerino und Gui-
do
zu Garda am Garder-See. Allein Adelbert verließ ſeinen
Poſten zuerſt/ und flohe zu denen Saracenen nach Frasſineto,
dieſelben umb Huͤlffe wieder die ſiegenden Deutſchen erſuchend.
Otto kehrte ſich hieran wenig/ ſondern/ weil er Meiſter vom Land
war/ ließ er ſich von dem Ertzbiſchoff zu Maͤyland zum Koͤnig von
An. 962.Jtalien kroͤhnen. Er nahm im folgenden Jahr die Jnſul S. Ju-
lii
auch ein/ und ſchickte die daſelbſt gefangene Willam ihren

Beren-
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[76/0086] Roͤmiſches der Roͤmer unendlichen Haß auff den Halß gezogen hatte/ wa- ren dieſelben auch zum haͤrteſten wieder ihn. Der Pabſt Jo- hannes/ ungeacht er noch in der erſten Jugend war/ nahm ſich doch der Sache an/ und ſchickte mit Bewilligung der meiſten J- taliaͤniſchen Biſchoͤffe an Otten den Groſſen ſeine Geſandten/ den Cardinal Johannem und den Secretarium Azonem, wel- che bey ihm inſtaͤndigſt anhalten muſten/ er moͤchte die Roͤmiſche Kirche von Berengars Sclaverey erloͤſen. Zu gleicher Zeit ka- men Walpert/ Ertzbiſchoff zu Maͤyland/ Waldo, Biſchoff zu Como und Marck graff Odbert mit einer gleichmaͤßigen Bitte/ und war ihr einmuͤthiges Verlangen/ Otto moͤchte die Krohne von Jtalien ſelbſt auffſetzen. Dieſer war damahls gleich mit denen Slaven fertig worden/ und hatte ſie meiſtentheils unter ſeinen Gehorſam und zur Chriſtlichen Religion gebracht/ auch ihnen zu Brandenburg einen Biſchoff geordnet; er nahm dem- nach ſolche Gelegenheit ungeſaͤumt an/ und beſchloß auff dem Reichs-Tag zu Wormbs mit denen Staͤnden/ wie es bey ſeiner Abweſenheit ſolte gehalten werden/ allwo auch deſſen nunmehr aͤlteſter Printz/ Otto/ zum Reichs-Nachfolger erklaͤhret ward. Sigon. p 166. XI. Und hierauff erfolgte der beruͤhmte Zug in Jtalien/ den Otto nebſt ſeiner Adelheid uͤber Trident verrichtete. Jhm kamen die meiſten Jtaliaͤniſchen Fuͤrſten entgegen/ und die vornehmſten Staͤdte/ inſonderheit Pavia und Milano, ergaben ſich freywil- lig. Kurtz es lieff alſo ab/ daß Berengar nebſt den ſeinen uͤber- all den Ruͤcken zeigen muſte: Er ſelbſt ſchloſſe ſich zu Monte Feretro ein/ ſeine Gemahlin Willa in die Jnſul S. Julii im La- go Maggiore, ſeine Printzen/ Adelbert zu Camerino und Gui- do zu Garda am Garder-See. Allein Adelbert verließ ſeinen Poſten zuerſt/ und flohe zu denen Saracenen nach Frasſineto, dieſelben umb Huͤlffe wieder die ſiegenden Deutſchen erſuchend. Otto kehrte ſich hieran wenig/ ſondern/ weil er Meiſter vom Land war/ ließ er ſich von dem Ertzbiſchoff zu Maͤyland zum Koͤnig von Jtalien kroͤhnen. Er nahm im folgenden Jahr die Jnſul S. Ju- lii auch ein/ und ſchickte die daſelbſt gefangene Willam ihren Beren- Sigon. p. 167. An. 962.

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/86>, abgerufen am 24.11.2024.