Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römisches ihn loß. Es waren aber ihre Dinge allzu unreiff und sonderSigon. p. 160.Nachdruck. König Hugo schickte den tapffern Sarlion über sie/ welcher kurtze Arbeit machte/ so daß sie beyde ihr Fürsten- thum und der letzte darzu sein Leben verlohren/ worauff der sie- gende Sarlion zur Belohnung das Hertzogthum Spoleto be- kam. Berengar nahm seine Zuflucht zu Hermannen/ Hertzo- gen in Schwaben/ und ward auff dessen Vorbitte von König An. 940.Otten in Schutz genommen. Jnzwischen hatten Heinrich/ Giselbert/ Eberhard/ und die übrigen von der auffrührischen Partey bey König Ludwigen in West-Franckreich Hülffe ge- sucht/ und dieselbe/ unter dem Versprechen/ das Lotharische Reich ihm wieder zu zuwenden/ überkommen/ auch damit El- saß überwältiget; Es halff ihnen aber wenig: Denn König Otto schlug die Frantzösischen Völcker/ nahm Brisach/ und was die Feinde sonst besetzt hatten/ wieder/ und tilgte endlich bey An- dernach/ allwo Giselbert und Eberhard blieben/ die Feinde völ- lig: Eberhards Hertzogthum und Pfaltz-Graffen-Ambt erlang- te Graff Conrad der Weiße. Heinrich demüthigte sich und er- hielte bey seinem milden König und Bruder Gnade/ welcher ihm das durch Giselberts Todt erledigte Hertzogthum Lothrin- gen gab; Die Lothringer aber konnten ihn nicht vertragen/ daher er bald fort muste/ und Graff Otto an seine Stelle kam. XXVI. Jn Jtalien kamen König Hugo und dessen Schwie- fan-
Roͤmiſches ihn loß. Es waren aber ihre Dinge allzu unreiff und ſonderSigon. p. 160.Nachdruck. Koͤnig Hugo ſchickte den tapffern Sarlion uͤber ſie/ welcher kurtze Arbeit machte/ ſo daß ſie beyde ihr Fuͤrſten- thum und der letzte darzu ſein Leben verlohren/ worauff der ſie- gende Sarlion zur Belohnung das Hertzogthum Spoleto be- kam. Berengar nahm ſeine Zuflucht zu Hermannen/ Hertzo- gen in Schwaben/ und ward auff deſſen Vorbitte von Koͤnig An. 940.Otten in Schutz genommen. Jnzwiſchen hatten Heinrich/ Giſelbert/ Eberhard/ und die uͤbrigen von der auffruͤhriſchen Partey bey Koͤnig Ludwigen in Weſt-Franckreich Huͤlffe ge- ſucht/ und dieſelbe/ unter dem Verſprechen/ das Lothariſche Reich ihm wieder zu zuwenden/ uͤberkommen/ auch damit El- ſaß uͤberwaͤltiget; Es halff ihnen aber wenig: Denn Koͤnig Otto ſchlug die Frantzoͤſiſchen Voͤlcker/ nahm Briſach/ und was die Feinde ſonſt beſetzt hatten/ wieder/ und tilgte endlich bey An- dernach/ allwo Giſelbert und Eberhard blieben/ die Feinde voͤl- lig: Eberhards Hertzogthum und Pfaltz-Graffen-Ambt erlang- te Graff Conrad der Weiße. Heinrich demuͤthigte ſich und er- hielte bey ſeinem milden Koͤnig und Bruder Gnade/ welcher ihm das durch Giſelberts Todt erledigte Hertzogthum Lothrin- gen gab; Die Lothringer aber konnten ihn nicht vertragen/ daher er bald fort muſte/ und Graff Otto an ſeine Stelle kam. XXVI. Jn Jtalien kamen Koͤnig Hugo und deſſen Schwie- fan-
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Roͤmiſches
ihn loß. Es waren aber ihre Dinge allzu unreiff und ſonder
Nachdruck. Koͤnig Hugo ſchickte den tapffern Sarlion uͤber
ſie/ welcher kurtze Arbeit machte/ ſo daß ſie beyde ihr Fuͤrſten-
thum und der letzte darzu ſein Leben verlohren/ worauff der ſie-
gende Sarlion zur Belohnung das Hertzogthum Spoleto be-
kam. Berengar nahm ſeine Zuflucht zu Hermannen/ Hertzo-
gen in Schwaben/ und ward auff deſſen Vorbitte von Koͤnig
Otten in Schutz genommen. Jnzwiſchen hatten Heinrich/
Giſelbert/ Eberhard/ und die uͤbrigen von der auffruͤhriſchen
Partey bey Koͤnig Ludwigen in Weſt-Franckreich Huͤlffe ge-
ſucht/ und dieſelbe/ unter dem Verſprechen/ das Lothariſche
Reich ihm wieder zu zuwenden/ uͤberkommen/ auch damit El-
ſaß uͤberwaͤltiget; Es halff ihnen aber wenig: Denn Koͤnig
Otto ſchlug die Frantzoͤſiſchen Voͤlcker/ nahm Briſach/ und was
die Feinde ſonſt beſetzt hatten/ wieder/ und tilgte endlich bey An-
dernach/ allwo Giſelbert und Eberhard blieben/ die Feinde voͤl-
lig: Eberhards Hertzogthum und Pfaltz-Graffen-Ambt erlang-
te Graff Conrad der Weiße. Heinrich demuͤthigte ſich und er-
hielte bey ſeinem milden Koͤnig und Bruder Gnade/ welcher
ihm das durch Giſelberts Todt erledigte Hertzogthum Lothrin-
gen gab; Die Lothringer aber konnten ihn nicht vertragen/
daher er bald fort muſte/ und Graff Otto an ſeine Stelle kam.
Sigon. p.
160.
An. 940.
XXVI.
Jn Jtalien kamen Koͤnig Hugo und deſſen Schwie-
ger-Sohn/ der Buͤrgemeiſter Alberich/ auffs haͤrteſte zuſam-
men/ weil der erſte allzu uͤbel regierte/ der andre aber ſich Koͤ-
nigliche Macht heraus nahm. Jhre Wiederwaͤrtigkeit ſchlug
endlich zum Krieg aus/ und da der Pabſt Stephanus ſich ins
Mittel ſchlagen wolte/ erbitterte er folgends Alberichen zum
hoͤchſten. Jn Deutſchland aber hatte Koͤnig Otto durch Stif-
tung der Biſchthuͤmer Brandenburg und Havelberg einen ſon-
derbahren Ruhm erlanget/ und fieng man nun auch in Jtalien
an/ ſehr auff ihn zu ſehen. Sein unruhiger Bruder Heinrich
ſtifftete mit etlichen Saͤchßiſchen Herrn abermahls ein auffruͤh-
riſches Verbindniß wieder ihn/ es gerieth aber ſo uͤbel/ daß er ge-
fan-
An. 941.
Suppl. Re-
gin. ad h. a.
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