Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Notae über die Historie Jahr/ und will sich kein rechter modus conciliandi, auch keine Ur-sach des Unterscheids finden. Pag. 28. Marozia) Das ist die unkeusche Tochter/ welche es Pag. 29. Lambert vor rechtmäßigen Käyser.) Viel Lam-
Notæ uͤber die Hiſtorie Jahr/ und will ſich kein rechter modus conciliandi, auch keine Ur-ſach des Unterſcheids finden. Pag. 28. Marozia) Das iſt die unkeuſche Tochter/ welche es Pag. 29. Lambert vor rechtmaͤßigen Kaͤyſer.) Viel Lam-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0356" n="338"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Notæ</hi><hi rendition="#b">uͤber die Hiſtorie</hi></fw><lb/> Jahr/ und will ſich kein rechter <hi rendition="#aq">modus conciliandi,</hi> auch keine Ur-<lb/> ſach des Unterſcheids finden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Pag. 28. <hi rendition="#i">Marozia</hi></hi>) Das iſt die unkeuſche Tochter/ welche es<lb/> ihrer Mutter noch weit zuvor gethan. Jhre Geilheit hat ſon-<lb/> derlich <hi rendition="#aq">Luitprandus</hi> mit rechten Farben beſchrieben/ man kan<lb/> auch bey <hi rendition="#aq">M. Anton. de Dominis Lib. IV. de Rep. Eccl. p.</hi> 420.<lb/> verſchiedenes von ihr leſen. Sie hat zugleich zugehalten mit<lb/> dem Pabſt <hi rendition="#aq">Sergio,</hi> mit <hi rendition="#aq">Adelberto</hi> und deſſen 2. Soͤhnen <hi rendition="#aq">Gui-<lb/> done</hi> und <hi rendition="#aq">Lamberto,</hi> dem Koͤnig <hi rendition="#aq">Hugone</hi> und vielen andern.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Pag.</hi> 29. <hi rendition="#fr">Lambert vor rechtmaͤßigen Kaͤyſer.</hi>) Viel<lb/> alte Deutſche Scribenten pfiegen <hi rendition="#aq">Lambertum,</hi> die <hi rendition="#aq">Berengarios</hi><lb/> nnd uͤbrige Jtaliſche Koͤnige dieſes Seculi vor Tyrannen aus-<lb/> zuruffen/ und hingegen <hi rendition="#aq">Ludovicum Juniorem, Conradum I.</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Henricum Aucupem</hi> Kaͤyſer zu nennen/ welchen die<lb/> neuen <hi rendition="#aq">Hiſtorici</hi> und <hi rendition="#aq">Publici</hi>ſten/ <hi rendition="#aq">Palatius, Textor,</hi> und andre<lb/> folgen. Allein weil ein <hi rendition="#aq">Hiſtoricus</hi> nicht der Richter uͤber die<lb/><hi rendition="#aq">Jura</hi> und <hi rendition="#aq">prætenſiones</hi> groſſer Herren iſt/ ſo ſtehet ihm zu/ die<lb/> Titul/ ſo damahls mit allgemeinen <hi rendition="#aq">conſens</hi> in oͤffentlichen <hi rendition="#aq">mo-<lb/> uumentis</hi> jenen gegeben worden/ auch zu brauchen. So viel<lb/> iſt gewiß; Es haben die damahligen Deutſchen Koͤnige die<lb/> auffgeworffenen Koͤnige von Jtalien endlich vor aͤcht erkennet/<lb/> (ob ſie gleich <hi rendition="#aq">Sigebertus ad A.</hi> 912. und andre <hi rendition="#aq">Tyrannos,</hi> oder<lb/> unrechtmaͤßige Regenten nennen] indem ſie ihnen ſolchen Titul<lb/> gegeben/ und mit ihnen in Tractaten getreten. Eine andre<lb/> Frage iſt/ ob ſie auch dieſelben/ ſo viel ihrer vom Pabſt dazu<lb/> gekroͤhnet worden/ vor Kaͤyſer gehalten? Man fuͤhret ein <hi rendition="#aq">Di-<lb/> ploma Ottonis I.</hi> an/ ſo er einer Kirche zu Padua gegeben/ da-<lb/> rinnen er <hi rendition="#aq">Berengarium</hi> einen Kaͤyſer und ſeine/ Vorfahren nen-<lb/> net; Allein andre wollen zweiffeln/ ob es richtig ſey. Jedoch<lb/> haͤlt ſie der Herr Schurtzfleiſch <hi rendition="#aq">de Diviſione Imper. Carolini<lb/> p.</hi> 77. vor rechte Kaͤyſer. Eigentlich zu reden/ haben wohl <hi rendition="#aq">Lu-<lb/> dovicus junior</hi> und ſeine Nachkommen mehr Recht am Kaͤy-<lb/> thum gehabt/ doch kan der damahlige <hi rendition="#aq">ſtylus curiæ</hi> biß auff <hi rendition="#aq">Lu-<lb/> dovicum Boſon.</hi> wohl behalten werden; weil doch <hi rendition="#aq">Guido,</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Lam-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0356]
Notæ uͤber die Hiſtorie
Jahr/ und will ſich kein rechter modus conciliandi, auch keine Ur-
ſach des Unterſcheids finden.
Pag. 28. Marozia) Das iſt die unkeuſche Tochter/ welche es
ihrer Mutter noch weit zuvor gethan. Jhre Geilheit hat ſon-
derlich Luitprandus mit rechten Farben beſchrieben/ man kan
auch bey M. Anton. de Dominis Lib. IV. de Rep. Eccl. p. 420.
verſchiedenes von ihr leſen. Sie hat zugleich zugehalten mit
dem Pabſt Sergio, mit Adelberto und deſſen 2. Soͤhnen Gui-
done und Lamberto, dem Koͤnig Hugone und vielen andern.
Pag. 29. Lambert vor rechtmaͤßigen Kaͤyſer.) Viel
alte Deutſche Scribenten pfiegen Lambertum, die Berengarios
nnd uͤbrige Jtaliſche Koͤnige dieſes Seculi vor Tyrannen aus-
zuruffen/ und hingegen Ludovicum Juniorem, Conradum I.
und Henricum Aucupem Kaͤyſer zu nennen/ welchen die
neuen Hiſtorici und Publiciſten/ Palatius, Textor, und andre
folgen. Allein weil ein Hiſtoricus nicht der Richter uͤber die
Jura und prætenſiones groſſer Herren iſt/ ſo ſtehet ihm zu/ die
Titul/ ſo damahls mit allgemeinen conſens in oͤffentlichen mo-
uumentis jenen gegeben worden/ auch zu brauchen. So viel
iſt gewiß; Es haben die damahligen Deutſchen Koͤnige die
auffgeworffenen Koͤnige von Jtalien endlich vor aͤcht erkennet/
(ob ſie gleich Sigebertus ad A. 912. und andre Tyrannos, oder
unrechtmaͤßige Regenten nennen] indem ſie ihnen ſolchen Titul
gegeben/ und mit ihnen in Tractaten getreten. Eine andre
Frage iſt/ ob ſie auch dieſelben/ ſo viel ihrer vom Pabſt dazu
gekroͤhnet worden/ vor Kaͤyſer gehalten? Man fuͤhret ein Di-
ploma Ottonis I. an/ ſo er einer Kirche zu Padua gegeben/ da-
rinnen er Berengarium einen Kaͤyſer und ſeine/ Vorfahren nen-
net; Allein andre wollen zweiffeln/ ob es richtig ſey. Jedoch
haͤlt ſie der Herr Schurtzfleiſch de Diviſione Imper. Carolini
p. 77. vor rechte Kaͤyſer. Eigentlich zu reden/ haben wohl Lu-
dovicus junior und ſeine Nachkommen mehr Recht am Kaͤy-
thum gehabt/ doch kan der damahlige ſtylus curiæ biß auff Lu-
dovicum Boſon. wohl behalten werden; weil doch Guido,
Lam-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |