Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite
Notae über die Historie

Hertzog in Cärnthen) Carnthen und die anliegenden Län-
der waren Sec. VII. zum Hertzogthum Friaul geschlagen/ aber
noch in diesen Seculo nahmen die Slaven diese Lande ein/ und
machten Samonem zum Fürsten; dem folgten Sec. VIII. Boruth,
welcher sich Carolo M. unterwarff/ Carastus, dessen Sohn/ Cheti-
mar
Beruths Bruders Sohn/ und Walinch. Nachher sind sie mit
dem Bäyerischen Hertzogthum verbunden und Arnolphen ab-
sonderlich zu regieren gegeben worden. Cräyn ist im 12ten
Sec. zu einem absonderlichen Hertzogthum gemacht worden.
Das muß zu denen Origin. der Hertzoge p. 233. gefüget werden.

Pag. 18 Rudolph) Dessen Cenealogie siehe p. 191. Vom Bur-
guudischen Reich und dessen Uhrsprung p. 200. 264. 310.

Pag. 19. Neue Regierungen hervor zu bringen) Merck-
würdig ist/ daß das neue Königreich Burgundien/ ingleichen Neu-
stri
en/ Käyser Arnolphs Superiorität erkennet haben/ wie Asser
Menevensis ad A.
887. ausdrücklich schreibet. Sonst hat Arnolph
A. 889. auff den Reichs-Tag zu Forchaim erhalten/ daß auch
seine Spurii, wenn er keine ächte Söhne hätte/ ihm im Reich fol-
gen solten/ woraus der damahlige Verfall des Ehestands zu erse-
hen. Vid. Lehmanni Chron. Spir. Lib. III. cap. 50.

Pag. 20. Mit den Slaven) Von den Slavischen Sachen
ist p. 205. sq-277. sq. zu sehen.

Ungarn.] Siehe die Ungarischen Annales p. 279.

P. 22. (Zuendebald) Andre nennen diesen Spurium Käysers
Arnolphs/ Suentebald, Svantibold, Zantopulc. Es ist hier über-
haupt zu mercken/ daß die Scriptores medii aevi in pronuntia-
tion
der Nahmen überaus differiren/ welches guten Theils von
dem Unterscheid der Völcker herkommt. So nennten die
Deutschen denjenigen Otto, der bey den Frantzosen Udo oder O-
do,
und bey den Britanniern Oda hieß. Es war auch in
Deutschland selbst der Francken/ Sachßen/ Bäyern und Schwa-
ben Aussprache sehr unterschieden. Ein paar Exempel können
die Sache erläutern. Der Nahme Wittekind heist bald We-
dekind, Wittokind, Witikind, Wittichindus, Vitechindus,

bald
Notæ uͤber die Hiſtorie

Hertzog in Caͤrnthen) Carnthen und die anliegenden Laͤn-
der waren Sec. VII. zum Hertzogthum Friaul geſchlagen/ aber
noch in dieſen Seculo nahmen die Slaven dieſe Lande ein/ und
machten Samonem zum Fuͤrſten; dem folgten Sec. VIII. Boruth,
welcher ſich Carolo M. unterwarff/ Caraſtus, deſſen Sohn/ Cheti-
mar
Beruths Bruders Sohn/ und Walinch. Nachher ſind ſie mit
dem Baͤyeriſchen Hertzogthum verbunden und Arnolphen ab-
ſonderlich zu regieren gegeben worden. Craͤyn iſt im 12ten
Sec. zu einem abſonderlichen Hertzogthum gemacht worden.
Das muß zu denen Origin. der Hertzoge p. 233. gefuͤget werden.

Pag. 18 Rudolph) Deſſen Cenealogie ſiehe p. 191. Vom Bur-
guudiſchen Reich und deſſen Uhrſprung p. 200. 264. 310.

Pag. 19. Neue Regierungen hervor zu bringen) Merck-
wuͤrdig iſt/ daß das neue Koͤnigreich Burgundien/ ingleichen Neu-
ſtri
en/ Kaͤyſer Arnolphs Superioritaͤt erkennet haben/ wie Aſſer
Menevenſis ad A.
887. ausdruͤcklich ſchreibet. Sonſt hat Arnolph
A. 889. auff den Reichs-Tag zu Forchaim erhalten/ daß auch
ſeine Spurii, wenn er keine aͤchte Soͤhne haͤtte/ ihm im Reich fol-
gen ſolten/ woraus der damahlige Verfall des Eheſtands zu erſe-
hen. Vid. Lehmanni Chron. Spir. Lib. III. cap. 50.

Pag. 20. Mit den Slaven) Von den Slaviſchen Sachen
iſt p. 205. ſq-277. ſq. zu ſehen.

Ungarn.] Siehe die Ungariſchen Annales p. 279.

P. 22. (Zuendebald) Andre nennen dieſen Spurium Kaͤyſers
Arnolphs/ Suentebald, Svantibold, Zantopulc. Es iſt hier uͤber-
haupt zu mercken/ daß die Scriptores medii ævi in pronuntia-
tion
der Nahmen uͤberaus differiren/ welches guten Theils von
dem Unterſcheid der Voͤlcker herkommt. So nennten die
Deutſchen denjenigen Otto, der bey den Frantzoſen Udo oder O-
do,
und bey den Britanniern Oda hieß. Es war auch in
Deutſchland ſelbſt der Francken/ Sachßen/ Baͤyern und Schwa-
ben Ausſprache ſehr unterſchieden. Ein paar Exempel koͤnnen
die Sache erlaͤutern. Der Nahme Wittekind heiſt bald We-
dekind, Wittokind, Witikind, Wittichindus, Vitechindus,

bald
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0354" n="336"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Notæ</hi> <hi rendition="#b">u&#x0364;ber die Hi&#x017F;torie</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Hertzog in Ca&#x0364;rnthen</hi>) Carnthen und die anliegenden La&#x0364;n-<lb/>
der waren <hi rendition="#aq">Sec. VII.</hi> zum Hertzogthum <hi rendition="#aq">Friaul</hi> ge&#x017F;chlagen/ aber<lb/>
noch in die&#x017F;en Seculo nahmen die <hi rendition="#aq">Slav</hi>en die&#x017F;e Lande ein/ und<lb/>
machten <hi rendition="#aq">Samonem</hi> zum Fu&#x0364;r&#x017F;ten; dem folgten <hi rendition="#aq">Sec. VIII. Boruth,</hi><lb/>
welcher &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Carolo M.</hi> unterwarff/ <hi rendition="#aq">Cara&#x017F;tus,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Sohn/ <hi rendition="#aq">Cheti-<lb/>
mar</hi> Beruths Bruders Sohn/ und <hi rendition="#aq">Walinch.</hi> Nachher &#x017F;ind &#x017F;ie mit<lb/>
dem Ba&#x0364;yeri&#x017F;chen Hertzogthum verbunden und Arnolphen ab-<lb/>
&#x017F;onderlich zu regieren gegeben worden. Cra&#x0364;yn i&#x017F;t im 12ten<lb/>
Sec. zu einem ab&#x017F;onderlichen Hertzogthum gemacht worden.<lb/>
Das muß zu denen <hi rendition="#aq">Origin.</hi> der Hertzoge <hi rendition="#aq">p.</hi> 233. gefu&#x0364;get werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pag.</hi> 18 <hi rendition="#fr">Rudolph</hi>) De&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Cenealogie</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">p.</hi> 191. Vom Bur-<lb/>
guudi&#x017F;chen Reich und de&#x017F;&#x017F;en Uhr&#x017F;prung <hi rendition="#aq">p.</hi> 200. 264. 310.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pag.</hi> 19. <hi rendition="#fr">Neue Regierungen hervor zu bringen</hi>) Merck-<lb/>
wu&#x0364;rdig i&#x017F;t/ daß das neue Ko&#x0364;nigreich Burgundien/ ingleichen <hi rendition="#aq">Neu-<lb/>
&#x017F;tri</hi>en/ Ka&#x0364;y&#x017F;er Arnolphs <hi rendition="#aq">Superiori</hi>ta&#x0364;t erkennet haben/ wie <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Meneven&#x017F;is ad A.</hi> 887. ausdru&#x0364;cklich &#x017F;chreibet. Son&#x017F;t hat Arnolph<lb/><hi rendition="#aq">A.</hi> 889. auff den Reichs-Tag zu Forchaim erhalten/ daß auch<lb/>
&#x017F;eine <hi rendition="#aq">Spurii,</hi> wenn er keine a&#x0364;chte So&#x0364;hne ha&#x0364;tte/ ihm im Reich fol-<lb/>
gen &#x017F;olten/ woraus der damahlige Verfall des Ehe&#x017F;tands zu er&#x017F;e-<lb/>
hen. <hi rendition="#aq">Vid. Lehmanni <hi rendition="#i">C</hi>hron. Spir. Lib. III. cap.</hi> 50.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pag.</hi> 20. <hi rendition="#fr">Mit den Slaven</hi>) Von den Slavi&#x017F;chen Sachen<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">p. 205. &#x017F;q-277. &#x017F;q.</hi> zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ungarn.</hi>] Siehe die Ungari&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Annales p.</hi> 279.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">P. 22. (<hi rendition="#i">Zuendebald</hi>)</hi> Andre nennen die&#x017F;en <hi rendition="#aq">Spurium</hi> Ka&#x0364;y&#x017F;ers<lb/>
Arnolphs/ <hi rendition="#aq">Suentebald, Svantibold, Zantopulc.</hi> Es i&#x017F;t hier u&#x0364;ber-<lb/>
haupt zu mercken/ daß die <hi rendition="#aq">Scriptores medii ævi in pronuntia-<lb/>
tion</hi> der Nahmen u&#x0364;beraus <hi rendition="#aq">differir</hi>en/ welches guten Theils von<lb/>
dem Unter&#x017F;cheid der Vo&#x0364;lcker herkommt. So nennten die<lb/>
Deut&#x017F;chen denjenigen <hi rendition="#aq">Otto,</hi> der bey den Frantzo&#x017F;en <hi rendition="#aq">Udo</hi> oder <hi rendition="#aq">O-<lb/>
do,</hi> und bey den Britanniern <hi rendition="#aq">Oda</hi> hieß. Es war auch in<lb/>
Deut&#x017F;chland &#x017F;elb&#x017F;t der Francken/ Sachßen/ Ba&#x0364;yern und Schwa-<lb/>
ben Aus&#x017F;prache &#x017F;ehr unter&#x017F;chieden. Ein paar Exempel ko&#x0364;nnen<lb/>
die Sache erla&#x0364;utern. Der Nahme Wittekind hei&#x017F;t bald <hi rendition="#aq">We-<lb/>
dekind, Wittokind, Witikind, Wittichindus, Vitechindus,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bald</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[336/0354] Notæ uͤber die Hiſtorie Hertzog in Caͤrnthen) Carnthen und die anliegenden Laͤn- der waren Sec. VII. zum Hertzogthum Friaul geſchlagen/ aber noch in dieſen Seculo nahmen die Slaven dieſe Lande ein/ und machten Samonem zum Fuͤrſten; dem folgten Sec. VIII. Boruth, welcher ſich Carolo M. unterwarff/ Caraſtus, deſſen Sohn/ Cheti- mar Beruths Bruders Sohn/ und Walinch. Nachher ſind ſie mit dem Baͤyeriſchen Hertzogthum verbunden und Arnolphen ab- ſonderlich zu regieren gegeben worden. Craͤyn iſt im 12ten Sec. zu einem abſonderlichen Hertzogthum gemacht worden. Das muß zu denen Origin. der Hertzoge p. 233. gefuͤget werden. Pag. 18 Rudolph) Deſſen Cenealogie ſiehe p. 191. Vom Bur- guudiſchen Reich und deſſen Uhrſprung p. 200. 264. 310. Pag. 19. Neue Regierungen hervor zu bringen) Merck- wuͤrdig iſt/ daß das neue Koͤnigreich Burgundien/ ingleichen Neu- ſtrien/ Kaͤyſer Arnolphs Superioritaͤt erkennet haben/ wie Aſſer Menevenſis ad A. 887. ausdruͤcklich ſchreibet. Sonſt hat Arnolph A. 889. auff den Reichs-Tag zu Forchaim erhalten/ daß auch ſeine Spurii, wenn er keine aͤchte Soͤhne haͤtte/ ihm im Reich fol- gen ſolten/ woraus der damahlige Verfall des Eheſtands zu erſe- hen. Vid. Lehmanni Chron. Spir. Lib. III. cap. 50. Pag. 20. Mit den Slaven) Von den Slaviſchen Sachen iſt p. 205. ſq-277. ſq. zu ſehen. Ungarn.] Siehe die Ungariſchen Annales p. 279. P. 22. (Zuendebald) Andre nennen dieſen Spurium Kaͤyſers Arnolphs/ Suentebald, Svantibold, Zantopulc. Es iſt hier uͤber- haupt zu mercken/ daß die Scriptores medii ævi in pronuntia- tion der Nahmen uͤberaus differiren/ welches guten Theils von dem Unterſcheid der Voͤlcker herkommt. So nennten die Deutſchen denjenigen Otto, der bey den Frantzoſen Udo oder O- do, und bey den Britanniern Oda hieß. Es war auch in Deutſchland ſelbſt der Francken/ Sachßen/ Baͤyern und Schwa- ben Ausſprache ſehr unterſchieden. Ein paar Exempel koͤnnen die Sache erlaͤutern. Der Nahme Wittekind heiſt bald We- dekind, Wittokind, Witikind, Wittichindus, Vitechindus, bald

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/354
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/354>, abgerufen am 24.11.2024.