Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. Hauß Sachsen wie p. 287. gemeldet worden/ da denn Frideri-cus bellicosus zu erst auffgehöret den Titul eines Pfaltz-Graf- fen zu brauchen; die Schwäbische oder Tübingische aber/ wel- che mit dem Gvelphischen Hause lange Zeit gestritten/ ist An. 1342. mit Goezzone ausgangen/ der seine Länder dem Hause Würtemberg käufflich überlassen. Die Marck graffschafften bestehen noch meistens/ die Landgraffschafften aber sind guten theils untergangen/ sonderlich die zu Elsaß/ an derer statt ein Reichs- Landvogt nach Hagenau gesetzt werden. Dieses Ambt hat- ten im 14den Sec. die Graffen zu Pfirt/ ferner die Luxenburgi- schen Herzoge/ hernach die Pfaltz-Graffen am Rhein/ von wel- chen es bey Demüthigung der Pfaltz zum Anfang des 16. Sec. an das Hauß Oesterreich kam/ und von demselben an Franck- reich ist cediret worden. Die alten Comitatus sind auch guten Theils untergangen/ o- Achte R r
Hiſtor. medii ævi. Hauß Sachſen wie p. 287. gemeldet worden/ da denn Frideri-cus bellicoſus zu erſt auffgehoͤret den Titul eines Pfaltz-Graf- fen zu brauchen; die Schwaͤbiſche oder Tuͤbingiſche aber/ wel- che mit dem Gvelphiſchen Hauſe lange Zeit geſtritten/ iſt An. 1342. mit Goezzone ausgangen/ der ſeine Laͤnder dem Hauſe Wuͤrtemberg kaͤufflich uͤberlaſſen. Die Marck graffſchafften beſtehen noch meiſtens/ die Landgraffſchafften aber ſind guten theils untergangẽ/ ſonderlich die zu Elſaß/ an dereꝛ ſtatt ein Reichs- Landvogt nach Hagenau geſetzt werden. Dieſes Ambt hat- ten im 14den Sec. die Graffen zu Pfirt/ ferner die Luxenburgi- ſchen Herzoge/ hernach die Pfaltz-Graffen am Rhein/ von wel- chen es bey Demuͤthigung der Pfaltz zum Anfang des 16. Sec. an das Hauß Oeſterreich kam/ und von demſelben an Franck- reich iſt cediret worden. Die alten Comitatus ſind auch guten Theils untergangen/ o- Achte R r
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Hiſtor. medii ævi.
Hauß Sachſen wie p. 287. gemeldet worden/ da denn Frideri-
cus bellicoſus zu erſt auffgehoͤret den Titul eines Pfaltz-Graf-
fen zu brauchen; die Schwaͤbiſche oder Tuͤbingiſche aber/ wel-
che mit dem Gvelphiſchen Hauſe lange Zeit geſtritten/ iſt An.
1342. mit Goezzone ausgangen/ der ſeine Laͤnder dem Hauſe
Wuͤrtemberg kaͤufflich uͤberlaſſen. Die Marck graffſchafften
beſtehen noch meiſtens/ die Landgraffſchafften aber ſind guten
theils untergangẽ/ ſonderlich die zu Elſaß/ an dereꝛ ſtatt ein Reichs-
Landvogt nach Hagenau geſetzt werden. Dieſes Ambt hat-
ten im 14den Sec. die Graffen zu Pfirt/ ferner die Luxenburgi-
ſchen Herzoge/ hernach die Pfaltz-Graffen am Rhein/ von wel-
chen es bey Demuͤthigung der Pfaltz zum Anfang des 16. Sec.
an das Hauß Oeſterreich kam/ und von demſelben an Franck-
reich iſt cediret worden.
Die alten Comitatus ſind auch guten Theils untergangen/ o-
der zu denen Hertzogthuͤmern und dergleichen gezogen worden/
wie aus dem vorhergehenden/ ſonderlich der andern und 6ten
Abtheilung/ bekannt ſeyn wird. Endlich haben ſich auch die
Advocati der Reichs-Staͤdte/ ſo im 13. und 14den Sec. groſſe
Macht hatten/ im 15den Sec. verlohren/ ohne daß einige noch den
Titul davon behalten haben/ als die Graffen von Hanau der
Erbvoͤgte zu Straßburg/ die Graffen von Bentheim der Erbvoͤg-
te zu Coͤlln. So hat auch die Graffſchafft Hohnſtein die Rech-
te der Erbvoͤgte zu Nordhaußen behalten. Die Reichs-
Staͤdte ſind auch nach und nach weniger worden/ wie denn
von derer Ober-Saͤchßiſchen Untergang p. 300. Meldung geſche-
hen/ die Schweizeriſchen und Niederlaͤndiſchen auch ſich ſelbſt
vom Reich getrennet haben.
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