Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Einleitung zur die Elsaßischen Graffen/ von diesen aber im 15den Sec. an eineLinie des Haußes Anjou, und bald darauff an die Vaudemon- tischen Graffen/ so es noch ietzt besitzen. Die grossen Städte Mez/ Straßburg/ Speyer/ Wormbs etc. wurden unter dem Nah- men der Königl. Städte bald frey/ und die Schwaben brachten viel über den Rhein an sich/ und schlugen es zu dem Zäringi- schen Ducatu. Die Lotharische Pfalz ward auch mit der Ost- Fränckischen vereiniget/ u. die Graffen von Elsaß wurden so mäch- tig/ daß sie sich Landgraffen nennten/ und von Lothringen tren- neten/ nicht weniger die Graffen von Sponheim/ Simmern/ Salm/ Lüzelstein/ Saarbrück Bitsch etc. So brachten auch die Erz- und Bischöffe von Trier/ Mez etc. viel an sich: Der andre Sohn/ Gozilo Ignavus, behielt Nieder-Lothringen/ nach ihm kam es auff die von Bullion und von dar auff die Graffen von Hennegau aus dem Mansuarischen Geschlecht: Lotharius II. gab es denen von Limburg/ und Käyser Conradus III. brachte es auff die Graffen von Löven aus dem Mansuari- schen Geschlecht. Bey so vielen Abwechselungen ward es so schwach/ daß es nun bloß das Hertzogthum Brabant hieß: Die Limburgischen und Luxenburgischen Graffen/ wie auch die zu Geldern und Jülich/ erhuben sich sehr/ und bekamen endlich den Hertzogs-Titul. So machten sich auch die Graffen von Hol- land/ Flandern/ Hennegau/ Namur/ Loß/ Manderscheid etc. im- mer grösser: Der Erzbischoff von Cöln und Bischoff von Lüt- tich brachten auch immer mehr an sich. Endlich |kamen die Graffschafft Holland und Hennegau/ ingleichen Frießland zu- sammen/ wie auch Luxenburg/ Limburg/ Flandern und Artois und dieses alles brachten die Burgundischen Hertzogen im 14. und 15den Sec. an sich/ von welchen es an das Hauß Oesterreich über- gieng. Die Annales von Neustrien/ oder dem jetzigen Franckreich Chri-
Einleitung zur die Elſaßiſchen Graffen/ von dieſen aber im 15den Sec. an eineLinie des Haußes Anjou, und bald darauff an die Vaudemon- tiſchen Graffen/ ſo es noch ietzt beſitzen. Die groſſen Staͤdte Mez/ Straßburg/ Speyer/ Wormbs ꝛc. wurden unter dem Nah- men der Koͤnigl. Staͤdte bald frey/ und die Schwaben brachten viel uͤber den Rhein an ſich/ und ſchlugen es zu dem Zaͤringi- ſchen Ducatu. Die Lothariſche Pfalz ward auch mit der Oſt- Fraͤnckiſchen vereiniget/ u. die Graffen von Elſaß wurden ſo maͤch- tig/ daß ſie ſich Landgraffen nennten/ und von Lothringen tren- neten/ nicht weniger die Graffen von Sponheim/ Simmern/ Salm/ Luͤzelſtein/ Saarbruͤck Bitſch ꝛc. So brachten auch die Erz- und Biſchoͤffe von Trier/ Mez ꝛc. viel an ſich: Der andre Sohn/ Gozilo Ignavus, behielt Nieder-Lothringen/ nach ihm kam es auff die von Bullion und von dar auff die Graffen von Hennegau aus dem Manſuariſchen Geſchlecht: Lotharius II. gab es denen von Limburg/ und Kaͤyſer Conradus III. brachte es auff die Graffen von Loͤven aus dem Manſuari- ſchen Geſchlecht. Bey ſo vielen Abwechſelungen ward es ſo ſchwach/ daß es nun bloß das Hertzogthum Brabant hieß: Die Limburgiſchen und Luxenburgiſchen Graffen/ wie auch die zu Geldern und Juͤlich/ erhuben ſich ſehr/ und bekamen endlich den Hertzogs-Titul. So machten ſich auch die Graffen von Hol- land/ Flandern/ Hennegau/ Namur/ Loß/ Manderſcheid ꝛc. im- mer groͤſſer: Der Erzbiſchoff von Coͤln und Biſchoff von Luͤt- tich brachten auch immer mehr an ſich. Endlich |kamen die Graffſchafft Holland und Hennegau/ ingleichen Frießland zu- ſammen/ wie auch Luxenburg/ Limburg/ Flandern und Artois und dieſes alles brachten die Burgundiſchen Hertzogen im 14. und 15den Sec. an ſich/ von welchen es an das Hauß Oeſterreich uͤber- gieng. Die Annales von Neuſtrien/ oder dem jetzigen Franckreich Chri-
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Einleitung zur
die Elſaßiſchen Graffen/ von dieſen aber im 15den Sec. an eine
Linie des Haußes Anjou, und bald darauff an die Vaudemon-
tiſchen Graffen/ ſo es noch ietzt beſitzen. Die groſſen Staͤdte
Mez/ Straßburg/ Speyer/ Wormbs ꝛc. wurden unter dem Nah-
men der Koͤnigl. Staͤdte bald frey/ und die Schwaben brachten
viel uͤber den Rhein an ſich/ und ſchlugen es zu dem Zaͤringi-
ſchen Ducatu. Die Lothariſche Pfalz ward auch mit der Oſt-
Fraͤnckiſchen vereiniget/ u. die Graffen von Elſaß wurden ſo maͤch-
tig/ daß ſie ſich Landgraffen nennten/ und von Lothringen tren-
neten/ nicht weniger die Graffen von Sponheim/ Simmern/
Salm/ Luͤzelſtein/ Saarbruͤck Bitſch ꝛc. So brachten auch
die Erz- und Biſchoͤffe von Trier/ Mez ꝛc. viel an ſich: Der
andre Sohn/ Gozilo Ignavus, behielt Nieder-Lothringen/
nach ihm kam es auff die von Bullion und von dar auff die
Graffen von Hennegau aus dem Manſuariſchen Geſchlecht:
Lotharius II. gab es denen von Limburg/ und Kaͤyſer Conradus
III. brachte es auff die Graffen von Loͤven aus dem Manſuari-
ſchen Geſchlecht. Bey ſo vielen Abwechſelungen ward es ſo
ſchwach/ daß es nun bloß das Hertzogthum Brabant hieß: Die
Limburgiſchen und Luxenburgiſchen Graffen/ wie auch die zu
Geldern und Juͤlich/ erhuben ſich ſehr/ und bekamen endlich den
Hertzogs-Titul. So machten ſich auch die Graffen von Hol-
land/ Flandern/ Hennegau/ Namur/ Loß/ Manderſcheid ꝛc. im-
mer groͤſſer: Der Erzbiſchoff von Coͤln und Biſchoff von Luͤt-
tich brachten auch immer mehr an ſich. Endlich |kamen die
Graffſchafft Holland und Hennegau/ ingleichen Frießland zu-
ſammen/ wie auch Luxenburg/ Limburg/ Flandern und Artois
und dieſes alles brachten die Burgundiſchen Hertzogen im 14. und
15den Sec. an ſich/ von welchen es an das Hauß Oeſterreich uͤber-
gieng.
Die Annales von Neuſtrien/ oder dem jetzigen Franckreich
ſtellen ſich auff folgende Art dar. Das alte Gallien/ ſo ſich von
Rhein biß mitten in Jtalien erſtreckte/ ward von den Roͤmern
unter das Joch gebracht. Jm erſten und andern Seculo nach
Chri-
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