Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. Mantua A. 1433. Marckgraffen. Endlich im sechzehendenSeculo ward Genua wieder recht frey/ die Mediceer zu Flo- rentz und die Gonzagae zu Mantua wurden Hertzoge: Das Mäyländische Hertzogthum verfiel an Spanien/ das Ferrarische und Castrische an den Pabst/ es entstunden aber aus dem ersten das Modenische/ aus dem andern das zu Parma: Und in solchen Zustand stehet Jtalien noch jetzo. Man könnte die Ideen der ü- brigen auff gleiche Art verfertigen/ wenn es der Raum zuliesse. Fünffte Abtheilung/ begreiffend die Lineamenta der Annalium des medii aevi. NAch bißher gemachten nöthigen Vorbereitun- Wir machen mit den Deutschen Sachen den Anfang/ weil ge- J i 3
Hiſtor. medii ævi. Mantua A. 1433. Marckgraffen. Endlich im ſechzehendenSeculo ward Genua wieder recht frey/ die Medicéer zu Flo- rentz und die Gonzagæ zu Mantua wurden Hertzoge: Das Maͤylaͤndiſche Hertzogthum verfiel an Spanien/ das Ferrariſche und Caſtriſche an den Pabſt/ es entſtunden aber aus dem erſten das Modeniſche/ aus dem andern das zu Parma: Und in ſolchen Zuſtand ſtehet Jtalien noch jetzo. Man koͤnnte die Idéen der uͤ- brigen auff gleiche Art verfertigen/ wenn es der Raum zulieſſe. Fuͤnffte Abtheilung/ begreiffend die Lineamenta der Annalium des medii ævi. NAch bißher gemachten noͤthigen Vorbereitun- Wir machen mit den Deutſchen Sachen den Anfang/ weil ge- J i 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0271" n="253"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Hiſtor. medii ævi.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Mantua</hi> A. 1433. Marckgraffen. Endlich im <hi rendition="#fr">ſechzehenden<lb/> Seculo</hi> ward <hi rendition="#aq">Genua</hi> wieder recht frey/ die <hi rendition="#aq">Medicéer</hi> zu Flo-<lb/> rentz und die <hi rendition="#aq">Gonzagæ</hi> zu <hi rendition="#aq">Mantua</hi> wurden Hertzoge: Das<lb/> Maͤylaͤndiſche Hertzogthum verfiel an Spanien/ das <hi rendition="#aq">Ferrari</hi>ſche<lb/> und Caſtriſche an den Pabſt/ es entſtunden aber aus dem erſten<lb/> das <hi rendition="#aq">Modeni</hi>ſche/ aus dem andern das zu <hi rendition="#aq">Parma:</hi> Und in ſolchen<lb/> Zuſtand ſtehet Jtalien noch jetzo. Man koͤnnte die <hi rendition="#aq">Idéen</hi> der uͤ-<lb/> brigen auff gleiche Art verfertigen/ wenn es der Raum zulieſſe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">F</hi>uͤnffte <hi rendition="#in">A</hi>btheilung/</hi><lb/> begreiffend die <hi rendition="#aq">Lineamenta</hi> der <hi rendition="#aq">Annalium</hi><lb/> des <hi rendition="#aq">medii ævi.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Ach bißher gemachten noͤthigen Vorbereitun-<lb/> gen zur Hiſtoria <hi rendition="#aq">medii ævi,</hi> ſolte nun das rechte<lb/> Haubt-Werck derſelben/ nemlich die <hi rendition="#aq">Annales</hi><lb/> und genaue Erzehlung der Geſchichte/ folgen/<lb/> man wird aber hoffentlich bey dieſer Einleitung<lb/> mit denen <hi rendition="#aq">Lineament</hi>en/ oder erſten Zuͤgen derſelben zufrie-<lb/> den ſeyn/ und daraus erſehen/ wieviel in der Hiſtorie aller Orten<lb/> zu <hi rendition="#aq">reſtituir</hi>en ſey.</p><lb/> <p>Wir machen mit den <hi rendition="#fr">Deutſchen</hi> Sachen den Anfang/ weil<lb/> die Jtaliaͤniſchen aus dem bißherigen <hi rendition="#aq">Diſcurs</hi> ſchon ziemlich be-<lb/> kannt worden. Alhier und bey den uͤbrigen Voͤlckern/ welche<lb/> in den alten <hi rendition="#aq">Hiſtori</hi>en faſt gar vergeſſen ſind/ wollen wir das noͤ-<lb/> thigſte aus der <hi rendition="#aq">Hiſtoria antiqua</hi> beyſetzen. Das groſſe Land<lb/> vom Rhein biß an Rußland ward zuerſt von einem Volck/ das<lb/> die Roͤmer <hi rendition="#aq">Germanos</hi> nennten/ bewohnet/ und mitten durch<lb/> von der ungeheuren <hi rendition="#aq">Sylva Hercynia</hi> durchſchnitten. Der<lb/> Nahme <hi rendition="#aq">Germani</hi> iſt nicht/ wie einige aus <hi rendition="#aq">Tacito</hi> falſch ſchuͤſ-<lb/> ſeu/ erſt nach Chriſti Geburt auffkommen/ ſondern wird ſchon<lb/> in Roͤmiſchen <hi rendition="#aq">Inſcriptionibus</hi> zwey <hi rendition="#aq">Secula</hi> vor Chriſti Geburt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J i 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0271]
Hiſtor. medii ævi.
Mantua A. 1433. Marckgraffen. Endlich im ſechzehenden
Seculo ward Genua wieder recht frey/ die Medicéer zu Flo-
rentz und die Gonzagæ zu Mantua wurden Hertzoge: Das
Maͤylaͤndiſche Hertzogthum verfiel an Spanien/ das Ferrariſche
und Caſtriſche an den Pabſt/ es entſtunden aber aus dem erſten
das Modeniſche/ aus dem andern das zu Parma: Und in ſolchen
Zuſtand ſtehet Jtalien noch jetzo. Man koͤnnte die Idéen der uͤ-
brigen auff gleiche Art verfertigen/ wenn es der Raum zulieſſe.
Fuͤnffte Abtheilung/
begreiffend die Lineamenta der Annalium
des medii ævi.
NAch bißher gemachten noͤthigen Vorbereitun-
gen zur Hiſtoria medii ævi, ſolte nun das rechte
Haubt-Werck derſelben/ nemlich die Annales
und genaue Erzehlung der Geſchichte/ folgen/
man wird aber hoffentlich bey dieſer Einleitung
mit denen Lineamenten/ oder erſten Zuͤgen derſelben zufrie-
den ſeyn/ und daraus erſehen/ wieviel in der Hiſtorie aller Orten
zu reſtituiren ſey.
Wir machen mit den Deutſchen Sachen den Anfang/ weil
die Jtaliaͤniſchen aus dem bißherigen Diſcurs ſchon ziemlich be-
kannt worden. Alhier und bey den uͤbrigen Voͤlckern/ welche
in den alten Hiſtorien faſt gar vergeſſen ſind/ wollen wir das noͤ-
thigſte aus der Hiſtoria antiqua beyſetzen. Das groſſe Land
vom Rhein biß an Rußland ward zuerſt von einem Volck/ das
die Roͤmer Germanos nennten/ bewohnet/ und mitten durch
von der ungeheuren Sylva Hercynia durchſchnitten. Der
Nahme Germani iſt nicht/ wie einige aus Tacito falſch ſchuͤſ-
ſeu/ erſt nach Chriſti Geburt auffkommen/ ſondern wird ſchon
in Roͤmiſchen Inſcriptionibus zwey Secula vor Chriſti Geburt
ge-
J i 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/271 |
Zitationshilfe: | Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/271>, abgerufen am 29.07.2024. |