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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Histor. medii aevi.
ausser gemeldter Stadt Salerno, Capua, Amalfi, Conza, und
Polla gehörten/ ist von denen Langobarden zu Ende des sech-
sten Seculi gestifftet/ und hernach von Carolo M. bey Einrich-
tung des Jtalischen Reichs confirmiret worden. Käyser Lu-
dovicus II.
theilte es in zwey Theile/ das Beneventische und
Salernische/ welche auch noch umb diese Zeit von zwey unter-
schiedenen Fürsten beherrschet/ und beyderseits von denen streif-
fenden Saracenen sehr mitgenommen wurden. Gleichwie sie
auch mit den Griechen viel zu thun hatten/ die umbs Jahr 891.
das Beneventische Theil unter sich brachten/ aber solches An.
895. wieder lassen musten. Umb das Jahr 1071. da einige Zeit
zuvor das Hertzogthum wieder unter ein Haupt kommen war/
ward es in 3. Theil/ nemlich das Beneventische/ Salernische
und Capuanische getheilet/ unter welchen die Regenten der bey-
den letzten hernach nur den Fürsten-Titul führeten. Bey de-
nen grossen revolutionen im Neapolitanischen Lande sind die-
se Fürstenthümer unter die Krohne Neapolis gar gezogen wor-
den/ ohne daß der Pabst das Beneventische Stück/ so er von
Käyser Henrico II. empfangen hat/ noch ietzt besitzet/ das übri-
ge wird noch ietzo il Principato genennet.

Das Hertzogthum Spoleto entstund gleichfalls von denen
Langobarden kurtz vor dem Beneventischen; dessen Hertzoge
biß zu Caroli M. Zeiten sehr mächtig gewesen/ und von diesem
confirmiret/ in vielen Dingen aber von ihm an den Pabst zu
Rom gewiesen worden/ welcher auch nebst dem Käyser sie nach-
her confirmiret hat. Mit diesem war damahls vereiniget das
gleichfals von denen Langsbarden gestifftete Hertzogthum Thu-
scia,
welches auch nach diesen lange Zeit dabey verblieben: Und
besaß also dieser Hertzog Spoleto, Camerino, Narni, Orbitel-
lo, Florenza
und Siena. Diese Länder nebst vielen andern
sind endlich an die berühmte Mathildis kommen/ welche sie dem
Pabst vermacht hat; Und hat Innocentius III. dieselbe folgends
an den Römischen Stuhl gebracht/ ob gleich das Hertzogthum
Spoleto dem Guelphis eine Zeitlang blieben/ und des Römischen

Käy-

Hiſtor. medii ævi.
auſſer gemeldter Stadt Salerno, Capua, Amalfi, Conza, und
Polla gehoͤrten/ iſt von denen Langobarden zu Ende des ſech-
ſten Seculi geſtifftet/ und hernach von Carolo M. bey Einrich-
tung des Jtaliſchen Reichs confirmiret worden. Kaͤyſer Lu-
dovicus II.
theilte es in zwey Theile/ das Beneventiſche und
Salerniſche/ welche auch noch umb dieſe Zeit von zwey unter-
ſchiedenen Fuͤrſten beherrſchet/ und beyderſeits von denen ſtreif-
fenden Saracenen ſehr mitgenommen wurden. Gleichwie ſie
auch mit den Griechen viel zu thun hatten/ die umbs Jahr 891.
das Beneventiſche Theil unter ſich brachten/ aber ſolches An.
895. wieder laſſen muſten. Umb das Jahr 1071. da einige Zeit
zuvor das Hertzogthum wieder unter ein Haupt kommen war/
ward es in 3. Theil/ nemlich das Beneventiſche/ Salerniſche
und Capuaniſche getheilet/ unter welchen die Regenten der bey-
den letzten hernach nur den Fuͤrſten-Titul fuͤhreten. Bey de-
nen groſſen revolutionen im Neapolitaniſchen Lande ſind die-
ſe Fuͤrſtenthuͤmer unter die Krohne Neapolis gar gezogen wor-
den/ ohne daß der Pabſt das Beneventiſche Stuͤck/ ſo er von
Kaͤyſer Henrico II. empfangen hat/ noch ietzt beſitzet/ das uͤbri-
ge wird noch ietzo il Principato genennet.

Das Hertzogthum Spoleto entſtund gleichfalls von denen
Langobarden kurtz vor dem Beneventiſchen; deſſen Hertzoge
biß zu Caroli M. Zeiten ſehr maͤchtig geweſen/ und von dieſem
confirmiret/ in vielen Dingen aber von ihm an den Pabſt zu
Rom gewieſen worden/ welcher auch nebſt dem Kaͤyſer ſie nach-
her confirmiret hat. Mit dieſem war damahls vereiniget das
gleichfals von denen Langsbarden geſtifftete Hertzogthum Thu-
ſcia,
welches auch nach dieſen lange Zeit dabey verblieben: Und
beſaß alſo dieſer Hertzog Spoleto, Camerino, Narni, Orbitel-
lo, Florenza
und Siena. Dieſe Laͤnder nebſt vielen andern
ſind endlich an die beruͤhmte Mathildis kommen/ welche ſie dem
Pabſt vermacht hat; Und hat Innocentius III. dieſelbe folgends
an den Roͤmiſchen Stuhl gebracht/ ob gleich das Hertzogthum
Spoleto dem Guelphis eine Zeitlang blieben/ und des Roͤmiſchen

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[247/0265] Hiſtor. medii ævi. auſſer gemeldter Stadt Salerno, Capua, Amalfi, Conza, und Polla gehoͤrten/ iſt von denen Langobarden zu Ende des ſech- ſten Seculi geſtifftet/ und hernach von Carolo M. bey Einrich- tung des Jtaliſchen Reichs confirmiret worden. Kaͤyſer Lu- dovicus II. theilte es in zwey Theile/ das Beneventiſche und Salerniſche/ welche auch noch umb dieſe Zeit von zwey unter- ſchiedenen Fuͤrſten beherrſchet/ und beyderſeits von denen ſtreif- fenden Saracenen ſehr mitgenommen wurden. Gleichwie ſie auch mit den Griechen viel zu thun hatten/ die umbs Jahr 891. das Beneventiſche Theil unter ſich brachten/ aber ſolches An. 895. wieder laſſen muſten. Umb das Jahr 1071. da einige Zeit zuvor das Hertzogthum wieder unter ein Haupt kommen war/ ward es in 3. Theil/ nemlich das Beneventiſche/ Salerniſche und Capuaniſche getheilet/ unter welchen die Regenten der bey- den letzten hernach nur den Fuͤrſten-Titul fuͤhreten. Bey de- nen groſſen revolutionen im Neapolitaniſchen Lande ſind die- ſe Fuͤrſtenthuͤmer unter die Krohne Neapolis gar gezogen wor- den/ ohne daß der Pabſt das Beneventiſche Stuͤck/ ſo er von Kaͤyſer Henrico II. empfangen hat/ noch ietzt beſitzet/ das uͤbri- ge wird noch ietzo il Principato genennet. Das Hertzogthum Spoleto entſtund gleichfalls von denen Langobarden kurtz vor dem Beneventiſchen; deſſen Hertzoge biß zu Caroli M. Zeiten ſehr maͤchtig geweſen/ und von dieſem confirmiret/ in vielen Dingen aber von ihm an den Pabſt zu Rom gewieſen worden/ welcher auch nebſt dem Kaͤyſer ſie nach- her confirmiret hat. Mit dieſem war damahls vereiniget das gleichfals von denen Langsbarden geſtifftete Hertzogthum Thu- ſcia, welches auch nach dieſen lange Zeit dabey verblieben: Und beſaß alſo dieſer Hertzog Spoleto, Camerino, Narni, Orbitel- lo, Florenza und Siena. Dieſe Laͤnder nebſt vielen andern ſind endlich an die beruͤhmte Mathildis kommen/ welche ſie dem Pabſt vermacht hat; Und hat Innocentius III. dieſelbe folgends an den Roͤmiſchen Stuhl gebracht/ ob gleich das Hertzogthum Spoleto dem Guelphis eine Zeitlang blieben/ und des Roͤmiſchen Kaͤy-

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/265>, abgerufen am 23.11.2024.