Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Hist. medii aevi. 8. Das Durchlauchtigste Guelphische Geschlecht/ so die Braunschweigischen und Lüneburgischen Länder nebst Modena regieret/ hat zum Stamm Vater Azonem von Este, einen Lom- bardischen Herrn/ der sich mit Kunigunda, der Stamm-Toch- ter der ersten Gvelphen/ im eilfften Seculo vermählet. Sei- ne Söhne/ Welpho, und Fulco, welches Wort p. 147. vor Hugo stehen soll/ zeugten die Deutsche und Jtaliänische Haubt-Linien. Die Deutsche/ so in den Henricis, Superbo und Leone, son- derlich floriret/ auch den Ast der Hertzogen zu Spoleto von sich geworffen/ der A. 1168. untergangen/ theilte sich im 13den Seculo in die erste Braunschweigische Linie von Alberto, und die erste Lüneburgische von Johanne: Diese verlosch mit Wilhelmo A. 1368. Jene trennte sich alßbald wieder in die Grubenhagi- sche von Henrico mirabili, welche A. 1596 mit Philippo ver- gieng/ und die Calenbergische/ oder Göttingische/ von Alberto pingvi: Diese war getheilet in die Linie an der Leine/ von Er- nesto, die mit Ottone Coclite A. 1463. verfiel/ die andre Lüne- burgische/ von Bernhardo, und andre Braunschweigische/ von Henrico, welche mit Friderico Ulrico A. 1634. untergieng: Jene aber trennte sich noch im 16den Seculo in die Wolffen- büttelische/ so von Henrico entstund/ und die Cellische von Wil- helmo, aus welcher hernach die Hanoverische/ oder jetzige Chur- Linie von Ernesto Augusto entstanden/ welche sämtlich/ GOtt gebe auff unzehliche Nachkommen! blühen. Die Jtaliäni- sche Haubt-Linie hat Ferrara, Modena und Reggio lange Zeit beherrschet; die rechte Ferrarische Linie gieng A. 1597. mit Al- phonso II. auß/ die Modenische aber von dessen notho, Caesare, währet noch. Von Sigismundo auß der Ferrarischen Linie aus dem Anfang des 16den Seculi werden die Marckgraffen von Borgomaniero hergeführet. 9. Die Durchlauchtigste Mecklenburgische Familie en- stehet auß dem zehenden Seculo von Mistaevone, König der Obo- triten Wenden/ und ist also mit denen Pommerischen Hertzogen eines Uhrsprungs. Jm 13den Seculo theilte sie sich in daß Meck- Y 2
Hiſt. medii ævi. 8. Das Durchlauchtigſte Guelphiſche Geſchlecht/ ſo die Braunſchweigiſchen und Luͤneburgiſchen Laͤnder nebſt Modena regieret/ hat zum Stamm Vater Azonem von Eſte, einen Lom- bardiſchen Herrn/ der ſich mit Kunigunda, der Stamm-Toch- ter der erſten Gvelphen/ im eilfften Seculo vermaͤhlet. Sei- ne Soͤhne/ Welpho, und Fulco, welches Wort p. 147. vor Hugo ſtehen ſoll/ zeugten die Deutſche und Jtaliaͤniſche Haubt-Linien. Die Deutſche/ ſo in den Henricis, Superbo und Leone, ſon- derlich floriret/ auch den Aſt der Hertzogen zu Spoleto von ſich geworffen/ der A. 1168. untergangen/ theilte ſich im 13den Seculo in die erſte Braunſchweigiſche Linie von Alberto, und die erſte Luͤneburgiſche von Johanne: Dieſe verloſch mit Wilhelmo A. 1368. Jene trennte ſich alßbald wieder in die Grubenhagi- ſche von Henrico mirabili, welche A. 1596 mit Philippo ver- gieng/ und die Calenbergiſche/ oder Goͤttingiſche/ von Albertó pingvi: Dieſe war getheilet in die Linie an der Leine/ von Er- neſto, die mit Ottone Coclite A. 1463. verfiel/ die andre Luͤne- burgiſche/ von Bernhardo, und andre Braunſchweigiſche/ von Henrico, welche mit Friderico Ulrico A. 1634. untergieng: Jene aber trennte ſich noch im 16den Seculo in die Wolffen- buͤtteliſche/ ſo von Henrico entſtund/ und die Celliſche von Wil- helmo, aus welcher hernach die Hanoveriſche/ oder jetzige Chur- Linie von Erneſto Auguſto entſtanden/ welche ſaͤmtlich/ GOtt gebe auff unzehliche Nachkommen! bluͤhen. Die Jtaliaͤni- ſche Haubt-Linie hat Ferrara, Modena und Reggio lange Zeit beherrſchet; die rechte Ferrariſche Linie gieng A. 1597. mit Al- phonſo II. auß/ die Modeniſche aber von deſſen notho, Cæſare, waͤhret noch. Von Sigismundo auß der Ferrariſchen Linie aus dem Anfang des 16den Seculi werden die Marckgraffen von Borgomaniero hergefuͤhret. 9. Die Durchlauchtigſte Mecklenburgiſche Familie en- ſtehet auß dem zehenden Seculo von Miſtævone, Koͤnig der Obo- triten Wenden/ und iſt alſo mit denen Pommeriſchen Hertzogen eines Uhrſprungs. Jm 13den Seculo theilte ſie ſich in daß Meck- Y 2
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Hiſt. medii ævi.
8. Das Durchlauchtigſte Guelphiſche Geſchlecht/ ſo die
Braunſchweigiſchen und Luͤneburgiſchen Laͤnder nebſt Modena
regieret/ hat zum Stamm Vater Azonem von Eſte, einen Lom-
bardiſchen Herrn/ der ſich mit Kunigunda, der Stamm-Toch-
ter der erſten Gvelphen/ im eilfften Seculo vermaͤhlet. Sei-
ne Soͤhne/ Welpho, und Fulco, welches Wort p. 147. vor Hugo
ſtehen ſoll/ zeugten die Deutſche und Jtaliaͤniſche Haubt-Linien.
Die Deutſche/ ſo in den Henricis, Superbo und Leone, ſon-
derlich floriret/ auch den Aſt der Hertzogen zu Spoleto von ſich
geworffen/ der A. 1168. untergangen/ theilte ſich im 13den Seculo
in die erſte Braunſchweigiſche Linie von Alberto, und die erſte
Luͤneburgiſche von Johanne: Dieſe verloſch mit Wilhelmo
A. 1368. Jene trennte ſich alßbald wieder in die Grubenhagi-
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gieng/ und die Calenbergiſche/ oder Goͤttingiſche/ von Albertó
pingvi: Dieſe war getheilet in die Linie an der Leine/ von Er-
neſto, die mit Ottone Coclite A. 1463. verfiel/ die andre Luͤne-
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Henrico, welche mit Friderico Ulrico A. 1634. untergieng:
Jene aber trennte ſich noch im 16den Seculo in die Wolffen-
buͤtteliſche/ ſo von Henrico entſtund/ und die Celliſche von Wil-
helmo, aus welcher hernach die Hanoveriſche/ oder jetzige Chur-
Linie von Erneſto Auguſto entſtanden/ welche ſaͤmtlich/ GOtt
gebe auff unzehliche Nachkommen! bluͤhen. Die Jtaliaͤni-
ſche Haubt-Linie hat Ferrara, Modena und Reggio lange Zeit
beherrſchet; die rechte Ferrariſche Linie gieng A. 1597. mit Al-
phonſo II. auß/ die Modeniſche aber von deſſen notho, Cæſare,
waͤhret noch. Von Sigismundo auß der Ferrariſchen Linie aus
dem Anfang des 16den Seculi werden die Marckgraffen von
Borgomaniero hergefuͤhret.
9. Die Durchlauchtigſte Mecklenburgiſche Familie en-
ſtehet auß dem zehenden Seculo von Miſtævone, Koͤnig der Obo-
triten Wenden/ und iſt alſo mit denen Pommeriſchen Hertzogen
eines Uhrſprungs. Jm 13den Seculo theilte ſie ſich in daß
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