Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Einleitung zur durch den berühmten Godofredum von Bullion gar zumKönigreich von Jerusalem; Diejenige Linie aber/ welche so hoch gestiegen/ ist mit dessen Bruder Eustachio wieder herrun- ter kommen: Aus eben diesem Geschlecht sind die Graffen von Rethel und das noch florirende Geschlecht La Tour entsprossen: Diejenige Linie aber/ so Boulogne besessen/ ist im Anfang des 12ten Seculi ausgangen. 46. Das Steyermärckische Fürstliche Hauß/ welches von Vinulfo, einem edlen Gothen aus dem fünfften Seculo/ der ü- ber Steyermarck gesetzt worden/ hergeführet wird. Es theil- te sich im zehenden Seculo in die Haubt-Linie von Marquardo, welche den Marck graffen Titul von Cärnthen erlangte/ worzu auch Steyermarck gehörte/ und in die Neben-Linie/ welche mit Ottocaro in eilfften Seculo Steyermarck unter dem Nahmen einer besondern Marck graffschafft bekam/ aus welcher die Graffen von Perneck/ Hohenberg/ Stahrenberg und Losenstein erwachsen. Die Haubt-Linie ging im 13. Seculo aus/ die an- dre aber/ ohne die oberzehlten Neben-Sprossen im 12ten mit Ottocaro, der sein Recht an das Hauß Oesterreich verkauffet. 47. Die Tyrolische Gräffliche Familie ist im eilfften Secu- lo schon bekannt gewesen/ und hat durch Mainardum das Her- zogthum Cärnthen erlanget/ ist aber im 14den Seculo mit Hen- rico III. verloschen/ nachdem die Stamm-Erbin/ Margareta Maultasch/ diese Erbschafft in das Hauß Oesterreich gebracht hat. 48. Die Familie der Dauphins in Franckreich/ entstehet von Gvigone I. einem Viennischen Graffen aus dem eilfften Seculo (denn von Carolo M. wird sie fälschlich hergeführet) und verlosch im zwölfften mit Gvigone IV. dessen Tochter Bea- trix ihr Recht einer Linie der Burgundischen Herzoge zubrach- te; welche aber wieder mit Johanne I im dreyzehenden Seculo vergieng/ und durch dessen Schwester/ Annam das Delphinat an das Hauß de la Tour du Pin kam/ welches mit Humberto II. in vierzehenden Seculo gar erlosche. Die Genealogie ist am
Einleitung zur durch den beruͤhmten Godofredum von Bullion gar zumKoͤnigreich von Jeruſalem; Diejenige Linie aber/ welche ſo hoch geſtiegen/ iſt mit deſſen Bruder Euſtachio wieder herrun- ter kommen: Aus eben dieſem Geſchlecht ſind die Graffen von Rethel und das noch florirende Geſchlecht La Tour entſproſſen: Diejenige Linie aber/ ſo Boulogne beſeſſen/ iſt im Anfang des 12ten Seculi ausgangen. 46. Das Steyermaͤrckiſche Fuͤrſtliche Hauß/ welches von Vinulfo, einem edlen Gothen aus dem fuͤnfften Seculo/ der uͤ- ber Steyermarck geſetzt worden/ hergefuͤhret wird. Es theil- te ſich im zehenden Seculo in die Haubt-Linie von Marquardo, welche den Marck graffen Titul von Caͤrnthen erlangte/ worzu auch Steyermarck gehoͤrte/ und in die Neben-Linie/ welche mit Ottocaro in eilfften Seculo Steyermarck unter dem Nahmen einer beſondern Marck graffſchafft bekam/ aus welcher die Graffen von Perneck/ Hohenberg/ Stahrenberg und Loſenſtein erwachſen. Die Haubt-Linie ging im 13. Seculo aus/ die an- dre aber/ ohne die oberzehlten Neben-Sproſſen im 12ten mit Ottocaro, der ſein Recht an das Hauß Oeſterreich verkauffet. 47. Die Tyroliſche Graͤffliche Familie iſt im eilfften Secu- lo ſchon bekannt geweſen/ und hat durch Mainardum das Her- zogthum Caͤrnthen erlanget/ iſt aber im 14den Seculo mit Hen- rico III. verloſchen/ nachdem die Stamm-Erbin/ Margareta Maultaſch/ dieſe Erbſchafft in das Hauß Oeſterreich gebracht hat. 48. Die Familie der Dauphins in Franckreich/ entſtehet von Gvigone I. einem Vienniſchen Graffen aus dem eilfften Seculo (denn von Carolo M. wird ſie faͤlſchlich hergefuͤhret) und verloſch im zwoͤlfften mit Gvigone IV. deſſen Tochter Bea- trix ihr Recht einer Linie der Burgundiſchen Herzoge zubrach- te; welche aber wieder mit Johanne I im dreyzehenden Seculo vergieng/ und durch deſſen Schweſter/ Annam das Delphinat an das Hauß de la Tour du Pin kam/ welches mit Humberto II. in vierzehenden Seculo gar erloſche. Die Genealogie iſt am
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <item><pb facs="#f0168" n="158"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung zur</hi></fw><lb/> durch den beruͤhmten <hi rendition="#aq">Godofredum</hi> von <hi rendition="#aq">Bullion</hi> gar zum<lb/> Koͤnigreich von Jeruſalem; Diejenige Linie aber/ welche ſo<lb/> hoch geſtiegen/ iſt mit deſſen Bruder <hi rendition="#aq">Euſtachio</hi> wieder herrun-<lb/> ter kommen: Aus eben dieſem Geſchlecht ſind die Graffen von<lb/><hi rendition="#aq">Rethel</hi> und das noch florirende Geſchlecht <hi rendition="#aq">La Tour</hi> entſproſſen:<lb/> Diejenige Linie aber/ ſo <hi rendition="#aq">Boulogne</hi> beſeſſen/ iſt im Anfang des<lb/> 12ten Seculi ausgangen.</item><lb/> <item>46. Das Steyermaͤrckiſche Fuͤrſtliche Hauß/ welches von<lb/><hi rendition="#aq">Vinulfo,</hi> einem edlen Gothen aus dem fuͤnfften Seculo/ der uͤ-<lb/> ber Steyermarck geſetzt worden/ hergefuͤhret wird. Es theil-<lb/> te ſich im zehenden Seculo in die Haubt-Linie von <hi rendition="#aq">Marquardo,</hi><lb/> welche den Marck graffen Titul von Caͤrnthen erlangte/ worzu<lb/> auch Steyermarck gehoͤrte/ und in die Neben-Linie/ welche mit<lb/> Ottocaro in eilfften Seculo Steyermarck unter dem Nahmen<lb/> einer beſondern Marck graffſchafft bekam/ aus welcher die<lb/> Graffen von Perneck/ Hohenberg/ Stahrenberg und Loſenſtein<lb/> erwachſen. Die Haubt-Linie ging im 13. Seculo aus/ die an-<lb/> dre aber/ ohne die oberzehlten Neben-Sproſſen im 12ten mit<lb/><hi rendition="#aq">Ottocaro,</hi> der ſein Recht an das Hauß Oeſterreich verkauffet.</item><lb/> <item>47. Die <hi rendition="#aq">Tyroli</hi>ſche Graͤffliche Familie iſt im eilfften Secu-<lb/> lo ſchon bekannt geweſen/ und hat durch <hi rendition="#aq">Mainardum</hi> das Her-<lb/> zogthum Caͤrnthen erlanget/ iſt aber im 14den <hi rendition="#aq">Seculo</hi> mit <hi rendition="#aq">Hen-<lb/> rico III.</hi> verloſchen/ nachdem die Stamm-Erbin/ Margareta<lb/> Maultaſch/ dieſe Erbſchafft in das Hauß Oeſterreich gebracht<lb/> hat.</item><lb/> <item>48. Die Familie der <hi rendition="#aq">Dauphins</hi> in Franckreich/ entſtehet<lb/> von <hi rendition="#aq">Gvigone I.</hi> einem <hi rendition="#aq">Vienni</hi>ſchen Graffen aus dem eilfften<lb/><hi rendition="#aq">Seculo</hi> (denn von <hi rendition="#aq">Carolo M.</hi> wird ſie faͤlſchlich hergefuͤhret)<lb/> und verloſch im zwoͤlfften mit <hi rendition="#aq">Gvigone IV.</hi> deſſen Tochter <hi rendition="#aq">Bea-<lb/> trix</hi> ihr Recht einer Linie der Burgundiſchen Herzoge zubrach-<lb/> te; welche aber wieder mit <hi rendition="#aq">Johanne I</hi> im dreyzehenden <hi rendition="#aq">Seculo</hi><lb/> vergieng/ und durch deſſen Schweſter/ <hi rendition="#aq">Annam</hi> das <hi rendition="#aq">Delphinat</hi><lb/> an das Hauß <hi rendition="#aq">de la Tour du Pin</hi> kam/ welches mit <hi rendition="#aq">Humberto<lb/> II.</hi> in vierzehenden <hi rendition="#aq">Seculo</hi> gar erloſche. Die <hi rendition="#aq">Genealogie</hi> iſt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">am</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0168]
Einleitung zur
durch den beruͤhmten Godofredum von Bullion gar zum
Koͤnigreich von Jeruſalem; Diejenige Linie aber/ welche ſo
hoch geſtiegen/ iſt mit deſſen Bruder Euſtachio wieder herrun-
ter kommen: Aus eben dieſem Geſchlecht ſind die Graffen von
Rethel und das noch florirende Geſchlecht La Tour entſproſſen:
Diejenige Linie aber/ ſo Boulogne beſeſſen/ iſt im Anfang des
12ten Seculi ausgangen.
46. Das Steyermaͤrckiſche Fuͤrſtliche Hauß/ welches von
Vinulfo, einem edlen Gothen aus dem fuͤnfften Seculo/ der uͤ-
ber Steyermarck geſetzt worden/ hergefuͤhret wird. Es theil-
te ſich im zehenden Seculo in die Haubt-Linie von Marquardo,
welche den Marck graffen Titul von Caͤrnthen erlangte/ worzu
auch Steyermarck gehoͤrte/ und in die Neben-Linie/ welche mit
Ottocaro in eilfften Seculo Steyermarck unter dem Nahmen
einer beſondern Marck graffſchafft bekam/ aus welcher die
Graffen von Perneck/ Hohenberg/ Stahrenberg und Loſenſtein
erwachſen. Die Haubt-Linie ging im 13. Seculo aus/ die an-
dre aber/ ohne die oberzehlten Neben-Sproſſen im 12ten mit
Ottocaro, der ſein Recht an das Hauß Oeſterreich verkauffet.
47. Die Tyroliſche Graͤffliche Familie iſt im eilfften Secu-
lo ſchon bekannt geweſen/ und hat durch Mainardum das Her-
zogthum Caͤrnthen erlanget/ iſt aber im 14den Seculo mit Hen-
rico III. verloſchen/ nachdem die Stamm-Erbin/ Margareta
Maultaſch/ dieſe Erbſchafft in das Hauß Oeſterreich gebracht
hat.
48. Die Familie der Dauphins in Franckreich/ entſtehet
von Gvigone I. einem Vienniſchen Graffen aus dem eilfften
Seculo (denn von Carolo M. wird ſie faͤlſchlich hergefuͤhret)
und verloſch im zwoͤlfften mit Gvigone IV. deſſen Tochter Bea-
trix ihr Recht einer Linie der Burgundiſchen Herzoge zubrach-
te; welche aber wieder mit Johanne I im dreyzehenden Seculo
vergieng/ und durch deſſen Schweſter/ Annam das Delphinat
an das Hauß de la Tour du Pin kam/ welches mit Humberto
II. in vierzehenden Seculo gar erloſche. Die Genealogie iſt
am
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/168 |
Zitationshilfe: | Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/168>, abgerufen am 16.02.2025. |