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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Einleitung zur
den Bedam und mischen allerhand Poetische phrases, ja gantze
Garmina, unter; die übrigen schreiben gar grob weg. Mir hat
iederzeit Aimoini stylus noch am besten gefallen.

44.

Der allgemeine Gebrauch dieser Scribenten ist/ daß ei-
ner aus dem andern gantze Plätze von Wort zu Worte ausschrei-
bet. So hat Aimoinus in seinem letzten Theil (wiewohl andre
dieses Theil seinem Continuatori zuschreiben) aus den Annali-
bus Bertinianis, Sigebertus Gemblacensis
aus dem Regino-
ne, Helmoldus
aus dem Adamo Bremensi, Albericus trium
fontium
aus dem Frisingensi, und Cranzius aus Gobelino Per-
sona
ein gutes Theil ihrer Schrifften genommen/ und muß man
sich durchaus bey denen Scriptoribus medii aevi angewehnen
einerley offtmahls zu lesen/ weil die nachkommenden alle passa-
gen
ihrer Vorgänger/ so ihnen nett geschienen/ bey selbiger
grossen Theurung aller netten Dinge mit sonderbahrem Fleiß
beybehalten haben/ welches auch in denen Diplomatibus eine
gemeine Sache ist. Jnsonderheit sind die Chronographi, so
ihre Nahmen verschweigen/ zum Exempel der Chronographus
Saxo,
Meister hiervon. Es stehet aber dahin/ ob man sie deß-
wegen unter die plagiarios zehlen soll/ weil sie es zumalen in de-
nen praefationen selbst gestehen.

45.

Es hat auch der Fabel-Geist diese Scribenten fast durch-
aus besessen/ sonderlich sind sie überhäufft mit fabelhafften Er-
zehlungen von Erscheinung der Verstorbenen/ und von göttlichen
Gerichten über die/ so der Clerisey nicht immer gefuget. Wie
denn auch die geistl. Stifftungen und Donationen nebst
dem/ was zum Interesse der Clerisey dienet/ das mei-
ste bey ihnen ausmachen.



Andre

Einleitung zur
den Bedam und miſchen allerhand Poetiſche phraſes, ja gantze
Garmina, unter; die uͤbrigen ſchreiben gar grob weg. Mir hat
iederzeit Aimoini ſtylus noch am beſten gefallen.

44.

Der allgemeine Gebrauch dieſer Scribenten iſt/ daß ei-
ner aus dem andern gantze Plaͤtze von Wort zu Worte ausſchrei-
bet. So hat Aimoinus in ſeinem letzten Theil (wiewohl andre
dieſes Theil ſeinem Continuatori zuſchreiben) aus den Annali-
bus Bertinianis, Sigebertus Gemblacenſis
aus dem Regino-
ne, Helmoldus
aus dem Adamo Bremenſi, Albericus trium
fontium
aus dem Friſingenſi, und Cranzius aus Gobelino Per-
ſona
ein gutes Theil ihrer Schrifften genommen/ und muß man
ſich durchaus bey denen Scriptoribus medii ævi angewehnen
einerley offtmahls zu leſen/ weil die nachkommenden alle paſſa-
gen
ihrer Vorgaͤnger/ ſo ihnen nett geſchienen/ bey ſelbiger
groſſen Theurung aller netten Dinge mit ſonderbahrem Fleiß
beybehalten haben/ welches auch in denen Diplomatibus eine
gemeine Sache iſt. Jnſonderheit ſind die Chronographi, ſo
ihre Nahmen verſchweigen/ zum Exempel der Chronographus
Saxo,
Meiſter hiervon. Es ſtehet aber dahin/ ob man ſie deß-
wegen unter die plagiarios zehlen ſoll/ weil ſie es zumalen in de-
nen præfationen ſelbſt geſtehen.

45.

Es hat auch der Fabel-Geiſt dieſe Scribenten faſt durch-
aus beſeſſen/ ſonderlich ſind ſie uͤberhaͤufft mit fabelhafften Er-
zehlungen von Erſcheinung der Verſtorbenen/ und von goͤttlichen
Gerichten uͤber die/ ſo der Cleriſey nicht immer gefuget. Wie
denn auch die geiſtl. Stifftungen und Donationen nebſt
dem/ was zum Intereſſe der Cleriſey dienet/ das mei-
ſte bey ihnen ausmachen.



Andre
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[132/0142] Einleitung zur den Bedam und miſchen allerhand Poetiſche phraſes, ja gantze Garmina, unter; die uͤbrigen ſchreiben gar grob weg. Mir hat iederzeit Aimoini ſtylus noch am beſten gefallen. 44. Der allgemeine Gebrauch dieſer Scribenten iſt/ daß ei- ner aus dem andern gantze Plaͤtze von Wort zu Worte ausſchrei- bet. So hat Aimoinus in ſeinem letzten Theil (wiewohl andre dieſes Theil ſeinem Continuatori zuſchreiben) aus den Annali- bus Bertinianis, Sigebertus Gemblacenſis aus dem Regino- ne, Helmoldus aus dem Adamo Bremenſi, Albericus trium fontium aus dem Friſingenſi, und Cranzius aus Gobelino Per- ſona ein gutes Theil ihrer Schrifften genommen/ und muß man ſich durchaus bey denen Scriptoribus medii ævi angewehnen einerley offtmahls zu leſen/ weil die nachkommenden alle paſſa- gen ihrer Vorgaͤnger/ ſo ihnen nett geſchienen/ bey ſelbiger groſſen Theurung aller netten Dinge mit ſonderbahrem Fleiß beybehalten haben/ welches auch in denen Diplomatibus eine gemeine Sache iſt. Jnſonderheit ſind die Chronographi, ſo ihre Nahmen verſchweigen/ zum Exempel der Chronographus Saxo, Meiſter hiervon. Es ſtehet aber dahin/ ob man ſie deß- wegen unter die plagiarios zehlen ſoll/ weil ſie es zumalen in de- nen præfationen ſelbſt geſtehen. 45. Es hat auch der Fabel-Geiſt dieſe Scribenten faſt durch- aus beſeſſen/ ſonderlich ſind ſie uͤberhaͤufft mit fabelhafften Er- zehlungen von Erſcheinung der Verſtorbenen/ und von goͤttlichen Gerichten uͤber die/ ſo der Cleriſey nicht immer gefuget. Wie denn auch die geiſtl. Stifftungen und Donationen nebſt dem/ was zum Intereſſe der Cleriſey dienet/ das mei- ſte bey ihnen ausmachen. Andre

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/142>, abgerufen am 21.11.2024.