Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite
Histor. medii aevi.
26.

Jn der Slavischen und Wendischen Historie macht
das Haupt-Werck Adamus Bremensis, Helmoldus und Ar-
noldus Lubecensis;
Dabey man auch Granzium, iedoch be-
hutsam/ brauchen muß/ und eben hieraus müssen die ältesten
Melcklenburgischen/ Pommerischen und Brandenbur-
gischen
Sachen gezogen werden.

27.

Die Böhmische und Mährische Historien haben we-
nig alte Nachrichten/ ohne was Goldastus colligiret und Ae-
neas Sylvius
gethan hat.

28.

Endlich die Lotharingischen Geschichte beruhen nebst
denen oberzehlten Fränckischen Scribenten auff Sigeberto
Gemblacensi
und den Annalibus Trevirorum.

29.

Wenn wir uns aus dem Römischen Reich machen/ so
begegnet uns zuerst die West-Franckische/ oder Frantzösische
Historie/ zu welcher/ nebst oben erzehlten ältesten Fränckischen
Scriptoribus, Sigebertus Gemblacensis, Reginonis Conti-
nuator, Flodoardus, Joinvilla,
und andre von A. du Chesne
und Pithoeo edirte Sachen gehören.

30.

Jn der Spanischen und Portugifischen Historie
muß das Hauptwerck genommen werden aus Isidoro, Roderi-
co,
dem Chronico Barcinonensi, Ulianensi, und den Gestis Co-
mitum Barcinonensium,
dabey man sich vor des Pseudo-
Prosperi
Fabeln gnung zu hüten hat.

31.

Die Engelländische Historia media schreibet sich
fast am weitesten her: Denn sie hat Gildam, Bedam, Aelre-
dnm, Eadmerum, Ingulphum, Ranulphum, Asserium Me-
nevensem, Guilhelmum Malmesburiensem, Matth. West-
monasteriensem, Matthaeum Parisiensem, Guil. Neu-
brigensem,
das Chronicon Mailrosense, die Annales Bur-
tonenses, Marganenses, Waverlejenses
und andre/ so Par-
ker, Howard, Savile, Camden, Twysden, Gale
und Whar-
ton edir
et haben. Dabey aber hat man sich vor Galfridi Mo-
nemuthensis
Fabeln in acht zu nehmen.

32.

Die Schottländer und Jrrländer haben so viel Nach-

richt
Q 2
Hiſtor. medii ævi.
26.

Jn der Slaviſchen und Wendiſchen Hiſtorie macht
das Haupt-Werck Adamus Bremenſis, Helmoldus und Ar-
noldus Lubecenſis;
Dabey man auch Granzium, iedoch be-
hutſam/ brauchen muß/ und eben hieraus muͤſſen die aͤlteſten
Melcklenburgiſchen/ Pommeriſchen und Brandenbur-
giſchen
Sachen gezogen werden.

27.

Die Boͤhmiſche und Maͤhriſche Hiſtorien haben we-
nig alte Nachrichten/ ohne was Goldaſtus colligiret und Ae-
neas Sylvius
gethan hat.

28.

Endlich die Lotharingiſchen Geſchichte beruhen nebſt
denen oberzehlten Fraͤnckiſchen Scribenten auff Sigeberto
Gemblacenſi
und den Annalibus Trevirorum.

29.

Wenn wir uns aus dem Roͤmiſchen Reich machen/ ſo
begegnet uns zuerſt die Weſt-Franckiſche/ oder Frantzoͤſiſche
Hiſtorie/ zu welcher/ nebſt oben erzehlten aͤlteſten Fraͤnckiſchen
Scriptoribus, Sigebertus Gemblacenſis, Reginonis Conti-
nuator, Flodoardus, Joinvilla,
und andre von A. du Cheſne
und Pithœo edirte Sachen gehoͤren.

30.

Jn der Spaniſchen und Portugifiſchen Hiſtorie
muß das Hauptwerck genommen werden aus Iſidoro, Roderi-
co,
dem Chronico Barcinonenſi, Ulianenſi, und den Geſtis Co-
mitum Barcinonenſium,
dabey man ſich vor des Pſeudo-
Proſperi
Fabeln gnung zu huͤten hat.

31.

Die Engellaͤndiſche Hiſtoria media ſchreibet ſich
faſt am weiteſten her: Denn ſie hat Gildam, Bedam, Aelre-
dnm, Eadmerum, Ingulphum, Ranulphum, Aſſerium Me-
nevenſem, Guilhelmum Malmesburienſem, Matth. Weſt-
monaſterienſem, Matthæum Pariſienſem, Guil. Neu-
brigenſem,
das Chronicon Mailroſenſe, die Annales Bur-
tonenſes, Marganenſes, Waverlejenſes
und andre/ ſo Par-
ker, Howard, Savile, Camden, Twysden, Gale
und Whar-
ton edir
et haben. Dabey aber hat man ſich vor Galfridi Mo-
nemuthenſis
Fabeln in acht zu nehmen.

32.

Die Schottlaͤnder und Jrrlaͤnder haben ſo viel Nach-

richt
Q 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0133" n="123"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;tor. medii ævi.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>26.</head><lb/>
            <p>Jn der <hi rendition="#fr">Slavi&#x017F;chen</hi> und <hi rendition="#fr">Wendi&#x017F;chen</hi> Hi&#x017F;torie macht<lb/>
das Haupt-Werck <hi rendition="#aq">Adamus Bremen&#x017F;is, Helmoldus</hi> und <hi rendition="#aq">Ar-<lb/>
noldus Lubecen&#x017F;is;</hi> Dabey man auch <hi rendition="#aq">Granzium,</hi> iedoch be-<lb/>
hut&#x017F;am/ brauchen muß/ und eben hieraus mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die a&#x0364;lte&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#fr">Melcklenburgi&#x017F;chen/ Pommeri&#x017F;chen</hi> und <hi rendition="#fr">Brandenbur-<lb/>
gi&#x017F;chen</hi> Sachen gezogen werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>27.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmi&#x017F;che</hi> und Ma&#x0364;hri&#x017F;che Hi&#x017F;torien haben we-<lb/>
nig alte Nachrichten/ ohne was <hi rendition="#aq">Golda&#x017F;tus colligir</hi>et und <hi rendition="#aq">Ae-<lb/>
neas Sylvius</hi> gethan hat.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>28.</head><lb/>
            <p>Endlich die <hi rendition="#fr">Lotharingi&#x017F;chen</hi> Ge&#x017F;chichte beruhen neb&#x017F;t<lb/>
denen oberzehlten Fra&#x0364;ncki&#x017F;chen Scribenten auff <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S</hi>igeberto<lb/>
Gemblacen&#x017F;i</hi> und den <hi rendition="#aq">Annalibus Trevirorum.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>29.</head><lb/>
            <p>Wenn wir uns aus dem Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reich machen/ &#x017F;o<lb/>
begegnet uns zuer&#x017F;t die We&#x017F;t-Francki&#x017F;che/ oder <hi rendition="#fr">Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che</hi><lb/>
Hi&#x017F;torie/ zu welcher/ neb&#x017F;t oben erzehlten a&#x0364;lte&#x017F;ten Fra&#x0364;ncki&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#aq">Scriptoribus, Sigebertus Gemblacen&#x017F;is, Reginonis Conti-<lb/>
nuator, Flodoardus, Joinvilla,</hi> und andre von <hi rendition="#aq">A. du Che&#x017F;ne</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Pith&#x0153;o edir</hi>te Sachen geho&#x0364;ren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>30.</head><lb/>
            <p>Jn der <hi rendition="#fr">Spani&#x017F;chen</hi> und <hi rendition="#fr">Portugifi&#x017F;chen</hi> Hi&#x017F;torie<lb/>
muß das Hauptwerck genommen werden aus <hi rendition="#aq">I&#x017F;idoro, Roderi-<lb/>
co,</hi> dem <hi rendition="#aq">Chronico Barcinonen&#x017F;i, Ulianen&#x017F;i,</hi> und den <hi rendition="#aq">Ge&#x017F;tis Co-<lb/>
mitum Barcinonen&#x017F;ium,</hi> dabey man &#x017F;ich vor des <hi rendition="#aq">P&#x017F;eudo-<lb/>
Pro&#x017F;peri</hi> Fabeln gnung zu hu&#x0364;ten hat.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>31.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#fr">Engella&#x0364;ndi&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;toria media</hi> &#x017F;chreibet &#x017F;ich<lb/>
fa&#x017F;t am weite&#x017F;ten her: Denn &#x017F;ie hat <hi rendition="#aq">Gildam, Bedam, Aelre-<lb/>
dnm, Eadmerum, Ingulphum, Ranulphum, A&#x017F;&#x017F;erium Me-<lb/>
neven&#x017F;em, Guilhelmum Malmesburien&#x017F;em, Matth. We&#x017F;t-<lb/>
mona&#x017F;terien&#x017F;em, Matthæum Pari&#x017F;ien&#x017F;em, Guil. Neu-<lb/>
brigen&#x017F;em,</hi> das <hi rendition="#aq">Chronicon Mailro&#x017F;en&#x017F;e,</hi> die <hi rendition="#aq">Annales Bur-<lb/>
tonen&#x017F;es, Marganen&#x017F;es, Waverlejen&#x017F;es</hi> und andre/ &#x017F;o <hi rendition="#aq">Par-<lb/>
ker, Howard, <hi rendition="#i">S</hi>avile, Camden, Twysden, Gale</hi> und <hi rendition="#aq">Whar-<lb/>
ton edir</hi>et haben. Dabey aber hat man &#x017F;ich vor <hi rendition="#aq">Galfridi Mo-<lb/>
nemuthen&#x017F;is</hi> Fabeln in acht zu nehmen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>32.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#fr">Schottla&#x0364;nder</hi> und Jrrla&#x0364;nder haben &#x017F;o viel Nach-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw><fw place="bottom" type="catch">richt</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0133] Hiſtor. medii ævi. 26. Jn der Slaviſchen und Wendiſchen Hiſtorie macht das Haupt-Werck Adamus Bremenſis, Helmoldus und Ar- noldus Lubecenſis; Dabey man auch Granzium, iedoch be- hutſam/ brauchen muß/ und eben hieraus muͤſſen die aͤlteſten Melcklenburgiſchen/ Pommeriſchen und Brandenbur- giſchen Sachen gezogen werden. 27. Die Boͤhmiſche und Maͤhriſche Hiſtorien haben we- nig alte Nachrichten/ ohne was Goldaſtus colligiret und Ae- neas Sylvius gethan hat. 28. Endlich die Lotharingiſchen Geſchichte beruhen nebſt denen oberzehlten Fraͤnckiſchen Scribenten auff Sigeberto Gemblacenſi und den Annalibus Trevirorum. 29. Wenn wir uns aus dem Roͤmiſchen Reich machen/ ſo begegnet uns zuerſt die Weſt-Franckiſche/ oder Frantzoͤſiſche Hiſtorie/ zu welcher/ nebſt oben erzehlten aͤlteſten Fraͤnckiſchen Scriptoribus, Sigebertus Gemblacenſis, Reginonis Conti- nuator, Flodoardus, Joinvilla, und andre von A. du Cheſne und Pithœo edirte Sachen gehoͤren. 30. Jn der Spaniſchen und Portugifiſchen Hiſtorie muß das Hauptwerck genommen werden aus Iſidoro, Roderi- co, dem Chronico Barcinonenſi, Ulianenſi, und den Geſtis Co- mitum Barcinonenſium, dabey man ſich vor des Pſeudo- Proſperi Fabeln gnung zu huͤten hat. 31. Die Engellaͤndiſche Hiſtoria media ſchreibet ſich faſt am weiteſten her: Denn ſie hat Gildam, Bedam, Aelre- dnm, Eadmerum, Ingulphum, Ranulphum, Aſſerium Me- nevenſem, Guilhelmum Malmesburienſem, Matth. Weſt- monaſterienſem, Matthæum Pariſienſem, Guil. Neu- brigenſem, das Chronicon Mailroſenſe, die Annales Bur- tonenſes, Marganenſes, Waverlejenſes und andre/ ſo Par- ker, Howard, Savile, Camden, Twysden, Gale und Whar- ton ediret haben. Dabey aber hat man ſich vor Galfridi Mo- nemuthenſis Fabeln in acht zu nehmen. 32. Die Schottlaͤnder und Jrrlaͤnder haben ſo viel Nach- richt Q 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/133
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/133>, abgerufen am 23.11.2024.