Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.Hat dir dein Sünd vergeben Er hat uns wißen laßen Sein heilig Recht und sein Gericht, Dazu sein' Güt ohn Maßen; Es mangelt an Erbarmung nicht, Sein Zorn läßt er wohl fahren, Straft nicht nach unsrer Schuld; Die Gnad thut er nicht sparen, Den Blöden ist er hold. Sein Güt ist hoch erhaben Ob den, die fürchten ihn; So fern der Ost vom Abend, Ist unsre Sünd dahin. Wie sich ein Mann erbarmet Ueber sein junge Kinderlein: So thut der Herr uns Armen, So wir ihn kindlich fürchten rein. Er kennt das arm Gemächte, Und weiß, wir sind nur Staub, Gleichwie das Gras, von Rechte*), Ein Blum und fallend Laub: Der Wind nur drüber wehet, So ist es nimmer da, Also der Mensch vergehet, Sein End das ist ihm nah. Die Gottes Gnad alleine Bleibt stät und fest in Ewigkeit Bei seiner liebn Gemeine, Die steht in seine Furcht bereit, *) von Rechts wegen.
Hat dir dein Sünd vergeben Er hat uns wißen laßen Sein heilig Recht und sein Gericht, Dazu sein’ Güt ohn Maßen; Es mangelt an Erbarmung nicht, Sein Zorn läßt er wohl fahren, Straft nicht nach unsrer Schuld; Die Gnad thut er nicht sparen, Den Blöden ist er hold. Sein Güt ist hoch erhaben Ob den, die fürchten ihn; So fern der Ost vom Abend, Ist unsre Sünd dahin. Wie sich ein Mann erbarmet Ueber sein junge Kinderlein: So thut der Herr uns Armen, So wir ihn kindlich fürchten rein. Er kennt das arm Gemächte, Und weiß, wir sind nur Staub, Gleichwie das Gras, von Rechte*), Ein Blum und fallend Laub: Der Wind nur drüber wehet, So ist es nimmer da, Also der Mensch vergehet, Sein End das ist ihm nah. Die Gottes Gnad alleine Bleibt stät und fest in Ewigkeit Bei seiner liebn Gemeine, Die steht in seine Furcht bereit, *) von Rechts wegen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0048" n="48"/> <l>Hat dir dein Sünd vergeben</l><lb/> <l>Und heilt dein Schwachheit groß,</l><lb/> <l>Errett dein armes Leben,</l><lb/> <l>Nimmt dich in seinen Schooß,</l><lb/> <l>Mit rechtem Trost beschüttet,</l><lb/> <l>Verjüngt dem Adler gleich.</l><lb/> <l>Der König schafft Recht,</l><lb/> <l>Behütet die Leidenden im Reich.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Er hat uns wißen laßen</l><lb/> <l>Sein heilig Recht und sein Gericht,</l><lb/> <l>Dazu sein’ Güt ohn Maßen;</l><lb/> <l>Es mangelt an Erbarmung nicht,</l><lb/> <l>Sein Zorn läßt er wohl fahren,</l><lb/> <l>Straft nicht nach unsrer Schuld;</l><lb/> <l>Die Gnad thut er nicht sparen,</l><lb/> <l>Den Blöden ist er hold.</l><lb/> <l>Sein Güt ist hoch erhaben</l><lb/> <l>Ob den, die fürchten ihn;</l><lb/> <l>So fern der Ost vom Abend,</l><lb/> <l>Ist unsre Sünd dahin.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Wie sich ein Mann erbarmet</l><lb/> <l>Ueber sein junge Kinderlein:</l><lb/> <l>So thut der Herr uns Armen,</l><lb/> <l>So wir ihn kindlich fürchten rein.</l><lb/> <l>Er kennt das arm Gemächte,</l><lb/> <l>Und weiß, wir sind nur Staub,</l><lb/> <l>Gleichwie das Gras, von Rechte<note place="foot" n="*)">von Rechts wegen.</note>,</l><lb/> <l>Ein Blum und fallend Laub:</l><lb/> <l>Der Wind nur drüber wehet,</l><lb/> <l>So ist es nimmer da,</l><lb/> <l>Also der Mensch vergehet,</l><lb/> <l>Sein End das ist ihm nah.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Die Gottes Gnad alleine</l><lb/> <l>Bleibt stät und fest in Ewigkeit</l><lb/> <l>Bei seiner liebn Gemeine,</l><lb/> <l>Die steht in seine Furcht bereit,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0048]
Hat dir dein Sünd vergeben
Und heilt dein Schwachheit groß,
Errett dein armes Leben,
Nimmt dich in seinen Schooß,
Mit rechtem Trost beschüttet,
Verjüngt dem Adler gleich.
Der König schafft Recht,
Behütet die Leidenden im Reich.
Er hat uns wißen laßen
Sein heilig Recht und sein Gericht,
Dazu sein’ Güt ohn Maßen;
Es mangelt an Erbarmung nicht,
Sein Zorn läßt er wohl fahren,
Straft nicht nach unsrer Schuld;
Die Gnad thut er nicht sparen,
Den Blöden ist er hold.
Sein Güt ist hoch erhaben
Ob den, die fürchten ihn;
So fern der Ost vom Abend,
Ist unsre Sünd dahin.
Wie sich ein Mann erbarmet
Ueber sein junge Kinderlein:
So thut der Herr uns Armen,
So wir ihn kindlich fürchten rein.
Er kennt das arm Gemächte,
Und weiß, wir sind nur Staub,
Gleichwie das Gras, von Rechte *),
Ein Blum und fallend Laub:
Der Wind nur drüber wehet,
So ist es nimmer da,
Also der Mensch vergehet,
Sein End das ist ihm nah.
Die Gottes Gnad alleine
Bleibt stät und fest in Ewigkeit
Bei seiner liebn Gemeine,
Die steht in seine Furcht bereit,
*) von Rechts wegen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/48 |
Zitationshilfe: | Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/48>, abgerufen am 16.07.2024. |