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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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Johanna Prey aus Augsburg,
Emma Tintz aus Allstätt in Thüringen,
Katharina Hommel aus Fürth,
Maria Hörner aus Schillingsfürst.
Sonst fanden sich gleich zum ersten Curse acht Schülerinnen ein, die nicht eigentlich in Absicht hatten, Diaconissen zu werden, sondern Diaconissenbildung für ihre heimathlichen Verhältnisse suchten.

Es war damals ein überaus reges und fröhliches Leben in der Diaconissenanstalt. Die Lehrer lehrten, die drei Vorsteherinnen repetierten den gesammten Unterricht und regierten das Haus, und alle Schülerinnen fügten sich herzlich gern in die engen Verhältniße zur Sonne, und wer von ihnen noch jetzt übrig ist, erschöpft sich zuweilen in das Lob und die Schönheit der ersten Zeit. Man könnte spaßend und doch im vollen Ernste sagen, so wohl sei es der Diaconissenanstalt nie gewesen als in der Sonne. Aber freilich bei aller dieser Herrlichkeit sah man schon damals, daß man in der Sonne nicht bleiben könne, sondern daß man eine ordentliche Wohnung bedürfte. Dettelsau besitzt ein altes ziemlich großes Schloß der Freiherren von Eyb mit einem angenehmen und hübsch gelegenen Garten. Dieses hätte man einfach beziehen können, wenn die Besitzer geneigt gewesen wären, es dem Diaconissenhause zu vermiethen. Das aber und alles andere gieng nicht, so daß man nothgedrungen an das Bauen denken mußte. Der Arzt des Hauses und andere unter uns besahen die nächst gelegene Umgegend und am Ende wurden alle einig, daß man den Ort wählen müsse, auf dem hernach mit eilender Entschloßenheit das Diaconissenhaus wirklich gebaut wurde. Es war der höchste Ort der Umgegend, nah am Walde, wo alle Tage die Rehe Besuch machten, eine Spitze mitteninne des Waldweges und des Petersauracher Weges, der sogenannte

Johanna Prey aus Augsburg,
Emma Tintz aus Allstätt in Thüringen,
Katharina Hommel aus Fürth,
Maria Hörner aus Schillingsfürst.
Sonst fanden sich gleich zum ersten Curse acht Schülerinnen ein, die nicht eigentlich in Absicht hatten, Diaconissen zu werden, sondern Diaconissenbildung für ihre heimathlichen Verhältnisse suchten.

Es war damals ein überaus reges und fröhliches Leben in der Diaconissenanstalt. Die Lehrer lehrten, die drei Vorsteherinnen repetierten den gesammten Unterricht und regierten das Haus, und alle Schülerinnen fügten sich herzlich gern in die engen Verhältniße zur Sonne, und wer von ihnen noch jetzt übrig ist, erschöpft sich zuweilen in das Lob und die Schönheit der ersten Zeit. Man könnte spaßend und doch im vollen Ernste sagen, so wohl sei es der Diaconissenanstalt nie gewesen als in der Sonne. Aber freilich bei aller dieser Herrlichkeit sah man schon damals, daß man in der Sonne nicht bleiben könne, sondern daß man eine ordentliche Wohnung bedürfte. Dettelsau besitzt ein altes ziemlich großes Schloß der Freiherren von Eyb mit einem angenehmen und hübsch gelegenen Garten. Dieses hätte man einfach beziehen können, wenn die Besitzer geneigt gewesen wären, es dem Diaconissenhause zu vermiethen. Das aber und alles andere gieng nicht, so daß man nothgedrungen an das Bauen denken mußte. Der Arzt des Hauses und andere unter uns besahen die nächst gelegene Umgegend und am Ende wurden alle einig, daß man den Ort wählen müsse, auf dem hernach mit eilender Entschloßenheit das Diaconissenhaus wirklich gebaut wurde. Es war der höchste Ort der Umgegend, nah am Walde, wo alle Tage die Rehe Besuch machten, eine Spitze mitteninne des Waldweges und des Petersauracher Weges, der sogenannte

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[31/0031] Johanna Prey aus Augsburg, Emma Tintz aus Allstätt in Thüringen, Katharina Hommel aus Fürth, Maria Hörner aus Schillingsfürst. Sonst fanden sich gleich zum ersten Curse acht Schülerinnen ein, die nicht eigentlich in Absicht hatten, Diaconissen zu werden, sondern Diaconissenbildung für ihre heimathlichen Verhältnisse suchten. Es war damals ein überaus reges und fröhliches Leben in der Diaconissenanstalt. Die Lehrer lehrten, die drei Vorsteherinnen repetierten den gesammten Unterricht und regierten das Haus, und alle Schülerinnen fügten sich herzlich gern in die engen Verhältniße zur Sonne, und wer von ihnen noch jetzt übrig ist, erschöpft sich zuweilen in das Lob und die Schönheit der ersten Zeit. Man könnte spaßend und doch im vollen Ernste sagen, so wohl sei es der Diaconissenanstalt nie gewesen als in der Sonne. Aber freilich bei aller dieser Herrlichkeit sah man schon damals, daß man in der Sonne nicht bleiben könne, sondern daß man eine ordentliche Wohnung bedürfte. Dettelsau besitzt ein altes ziemlich großes Schloß der Freiherren von Eyb mit einem angenehmen und hübsch gelegenen Garten. Dieses hätte man einfach beziehen können, wenn die Besitzer geneigt gewesen wären, es dem Diaconissenhause zu vermiethen. Das aber und alles andere gieng nicht, so daß man nothgedrungen an das Bauen denken mußte. Der Arzt des Hauses und andere unter uns besahen die nächst gelegene Umgegend und am Ende wurden alle einig, daß man den Ort wählen müsse, auf dem hernach mit eilender Entschloßenheit das Diaconissenhaus wirklich gebaut wurde. Es war der höchste Ort der Umgegend, nah am Walde, wo alle Tage die Rehe Besuch machten, eine Spitze mitteninne des Waldweges und des Petersauracher Weges, der sogenannte

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/31>, abgerufen am 24.11.2024.