Löhe, Wilhelm: Das Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten. Nürnberg, 1857.I. N. I. Es ist nun bereits ein Vierteljahr, seitdem ich Unwürdiger, der ich durch Gottes Barmherzigkeit berufen bin, diese Heerde und Gemeinde zu weiden, nicht mehr auf der Stelle gestanden bin, auf der ich euch zwanzig Jahre das Evangelium gepredigt habe. Die Hand des HErrn ist über mich gekommen, da Er meiner Sünde und Missethat gedachte, und ich weiß nicht, ob und wann es Seiner großen Barmherzigkeit gefallen wird, mir wieder so viel Kraft und Gesundheit zu schenken, daß ich wie ehedem, mündlich zu euch reden kann. Sein allein guter Wille geschehe, und Dank sei Ihm für Alles. Wir haben Ursache, dem HErrn zu danken; denn wenn ein anderer Pfarrer krank wird, da pflegt es klein und knapp herzugehen mit der Predigt des göttlichen Wortes, während ihr an meiner Stelle drei wolbegabte Diener des HErrn und außerdem noch manch anderen Prediger aus fernen Landen habet hören dürfen, und euch der eine Glaube in mancherlei ungewohnter Weise und mit verschiedenen Gaben gepredigt worden ist. Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gnade. Indes, meine lieben Brüder, ist mir doch auch beigefallen, daß es eine Art und Weise gibt, in welcher auch ich zuweilen zu euch reden kann; ich kann ja zuweilen einen Vortrag in die Feder eines andern dictieren und euch denselben alsdann vorlesen laßen, da sich mein theurer Stellvertreter nicht schämt, dazwischen einmal, anstatt selbst zu predigen, eine Predigt von mir zu lesen. Unter uns ist diese Art und Weise zu einer I. N. I. Es ist nun bereits ein Vierteljahr, seitdem ich Unwürdiger, der ich durch Gottes Barmherzigkeit berufen bin, diese Heerde und Gemeinde zu weiden, nicht mehr auf der Stelle gestanden bin, auf der ich euch zwanzig Jahre das Evangelium gepredigt habe. Die Hand des HErrn ist über mich gekommen, da Er meiner Sünde und Missethat gedachte, und ich weiß nicht, ob und wann es Seiner großen Barmherzigkeit gefallen wird, mir wieder so viel Kraft und Gesundheit zu schenken, daß ich wie ehedem, mündlich zu euch reden kann. Sein allein guter Wille geschehe, und Dank sei Ihm für Alles. Wir haben Ursache, dem HErrn zu danken; denn wenn ein anderer Pfarrer krank wird, da pflegt es klein und knapp herzugehen mit der Predigt des göttlichen Wortes, während ihr an meiner Stelle drei wolbegabte Diener des HErrn und außerdem noch manch anderen Prediger aus fernen Landen habet hören dürfen, und euch der eine Glaube in mancherlei ungewohnter Weise und mit verschiedenen Gaben gepredigt worden ist. Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gnade. Indes, meine lieben Brüder, ist mir doch auch beigefallen, daß es eine Art und Weise gibt, in welcher auch ich zuweilen zu euch reden kann; ich kann ja zuweilen einen Vortrag in die Feder eines andern dictieren und euch denselben alsdann vorlesen laßen, da sich mein theurer Stellvertreter nicht schämt, dazwischen einmal, anstatt selbst zu predigen, eine Predigt von mir zu lesen. Unter uns ist diese Art und Weise zu einer <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003"/> <div n="1"> <head>I. N. I.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s ist nun bereits ein Vierteljahr, seitdem ich Unwürdiger, der ich durch Gottes Barmherzigkeit berufen bin, diese Heerde und Gemeinde zu weiden, nicht mehr auf der Stelle gestanden bin, auf der ich euch zwanzig Jahre das Evangelium gepredigt habe. Die Hand des HErrn ist über mich gekommen, da Er meiner Sünde und Missethat gedachte, und ich weiß nicht, ob und wann es Seiner großen Barmherzigkeit gefallen wird, mir wieder so viel Kraft und Gesundheit zu schenken, daß ich wie ehedem, mündlich zu euch reden kann. Sein allein guter Wille geschehe, und Dank sei Ihm für Alles. Wir haben Ursache, dem HErrn zu danken; denn wenn ein anderer Pfarrer krank wird, da pflegt es klein und knapp herzugehen mit der Predigt des göttlichen Wortes, während ihr an meiner Stelle drei wolbegabte Diener des HErrn und außerdem noch manch anderen Prediger aus fernen Landen habet hören dürfen, und euch der <hi rendition="#g">eine</hi> Glaube in mancherlei ungewohnter Weise und mit verschiedenen Gaben gepredigt worden ist. Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gnade. Indes, meine lieben Brüder, ist mir doch auch beigefallen, daß es eine Art und Weise gibt, in welcher auch ich zuweilen zu euch reden kann; ich kann ja zuweilen einen Vortrag in die Feder eines andern dictieren und euch denselben alsdann vorlesen laßen, da sich mein theurer Stellvertreter nicht schämt, dazwischen einmal, anstatt selbst zu predigen, eine Predigt von mir zu lesen. Unter uns ist diese Art und Weise zu einer </p> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
I. N. I.
Es ist nun bereits ein Vierteljahr, seitdem ich Unwürdiger, der ich durch Gottes Barmherzigkeit berufen bin, diese Heerde und Gemeinde zu weiden, nicht mehr auf der Stelle gestanden bin, auf der ich euch zwanzig Jahre das Evangelium gepredigt habe. Die Hand des HErrn ist über mich gekommen, da Er meiner Sünde und Missethat gedachte, und ich weiß nicht, ob und wann es Seiner großen Barmherzigkeit gefallen wird, mir wieder so viel Kraft und Gesundheit zu schenken, daß ich wie ehedem, mündlich zu euch reden kann. Sein allein guter Wille geschehe, und Dank sei Ihm für Alles. Wir haben Ursache, dem HErrn zu danken; denn wenn ein anderer Pfarrer krank wird, da pflegt es klein und knapp herzugehen mit der Predigt des göttlichen Wortes, während ihr an meiner Stelle drei wolbegabte Diener des HErrn und außerdem noch manch anderen Prediger aus fernen Landen habet hören dürfen, und euch der eine Glaube in mancherlei ungewohnter Weise und mit verschiedenen Gaben gepredigt worden ist. Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gnade. Indes, meine lieben Brüder, ist mir doch auch beigefallen, daß es eine Art und Weise gibt, in welcher auch ich zuweilen zu euch reden kann; ich kann ja zuweilen einen Vortrag in die Feder eines andern dictieren und euch denselben alsdann vorlesen laßen, da sich mein theurer Stellvertreter nicht schämt, dazwischen einmal, anstatt selbst zu predigen, eine Predigt von mir zu lesen. Unter uns ist diese Art und Weise zu einer
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Zitationshilfe: | Löhe, Wilhelm: Das Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten. Nürnberg, 1857, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_entgegenkommen_1857/3>, abgerufen am 03.03.2025. |