Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.Es ist unmöglich, große astronomische Entdeckungen zu betrachten, ohne von Empfindungen durchdrungen zu werden, die fast an Ehrfurcht gränzen, ähnlich dem bangen Schauer, mit welchem ein abgeschiedener Geist die ihm unbekannten Erscheinungen eines künftigen Daseyns entdecken mag. Uns, Wesen, die das unwandelbare Naturgesetz an die Erdkugel gefesselt, auf welcher wir leben, "Eng eingepfercht im ungemess'nen Raum" Es ist unmöglich, große astronomische Entdeckungen zu betrachten, ohne von Empfindungen durchdrungen zu werden, die fast an Ehrfurcht gränzen, ähnlich dem bangen Schauer, mit welchem ein abgeschiedener Geist die ihm unbekannten Erscheinungen eines künftigen Daseyns entdecken mag. Uns, Wesen, die das unwandelbare Naturgesetz an die Erdkugel gefesselt, auf welcher wir leben, „Eng eingepfercht im ungemess’nen Raum“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0020" n="18"/> <p>Es ist unmöglich, große astronomische Entdeckungen zu betrachten, ohne von Empfindungen durchdrungen zu werden, die fast an Ehrfurcht gränzen, ähnlich dem bangen Schauer, mit welchem ein abgeschiedener Geist die ihm unbekannten Erscheinungen eines künftigen Daseyns entdecken mag. Uns, Wesen, die das unwandelbare Naturgesetz an die Erdkugel gefesselt, auf welcher wir leben,<lb/><lg type="poem"><l rendition="#et">„Eng eingepfercht im ungemess’nen Raum“</l><lb/></lg> will es bedünken, als sei uns eine übernatürliche, fast grauenhafte Gewalt zu Theil geworden, wenn die entlegenen, geheimnißvollen Werke des Schöpfers unserer Neugier zinsbar werden. Fast scheint es eine vermessene Anmaßung einer von dem göttlichen Willen uns versagten Kraft, wenn der Mensch, im kühnen Vertrauen auf seine geistigen Mittel, weit hinaus über die scheinbar natürlichen Gränzen seiner Privilegien schreitet; und sich an die Mysterien anderer Welten wagt; und vertrauten Umgang mit ihnen in Anspruch nimmt. Wir erfahren mit Gewißheit, daß der unsterbliche Denker, dem die Menschheit </p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0020]
Es ist unmöglich, große astronomische Entdeckungen zu betrachten, ohne von Empfindungen durchdrungen zu werden, die fast an Ehrfurcht gränzen, ähnlich dem bangen Schauer, mit welchem ein abgeschiedener Geist die ihm unbekannten Erscheinungen eines künftigen Daseyns entdecken mag. Uns, Wesen, die das unwandelbare Naturgesetz an die Erdkugel gefesselt, auf welcher wir leben,
„Eng eingepfercht im ungemess’nen Raum“
will es bedünken, als sei uns eine übernatürliche, fast grauenhafte Gewalt zu Theil geworden, wenn die entlegenen, geheimnißvollen Werke des Schöpfers unserer Neugier zinsbar werden. Fast scheint es eine vermessene Anmaßung einer von dem göttlichen Willen uns versagten Kraft, wenn der Mensch, im kühnen Vertrauen auf seine geistigen Mittel, weit hinaus über die scheinbar natürlichen Gränzen seiner Privilegien schreitet; und sich an die Mysterien anderer Welten wagt; und vertrauten Umgang mit ihnen in Anspruch nimmt. Wir erfahren mit Gewißheit, daß der unsterbliche Denker, dem die Menschheit
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