Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.und Bürg gewonnen wurde. In der neuesten Zeit hat Damoiseau Tafeln herausgegeben, die sich blos auf die Theorie gründen. Allein alle diese Tafeln stimmen mit den Erscheinungen am Himmel bei weitem nicht so überein, wie dieses bei den andern Planeten der Fall ist. "Schon wenn wir den Mond mit freien Augen betrachten, sehen wir auf ihm hellere und dunklere Theile, und da wir immer nur dieselben Flecken erblicken, so reicht dieses schon hin, zu bestimmen, daß uns der Mond, eine kleine Ungleichheit abgerechnet, stets nur eine und dieselbe Seite zukehrt. Aus diesem folgt aber unmittelbar, daß sich der Mond um seine Achse dreht, und zwar in derselben Zeit, in welcher er seinen Umlauf um die Erde vollendet, d. i. in beinahe 29 unserer Tage. Dieser an sich so einfache und einleuchtende Satz hat einen heftigen Streit unter zweien der gelehrtesten Naturforscher veranlaßt. Man kann sich aber von seiner Richtigkeit auf folgende Art überzeugen. Man setze einen Stuhl mitten in ein Zimmer, und stelle sich so, und Bürg gewonnen wurde. In der neuesten Zeit hat Damoiseau Tafeln herausgegeben, die sich blos auf die Theorie gründen. Allein alle diese Tafeln stimmen mit den Erscheinungen am Himmel bei weitem nicht so überein, wie dieses bei den andern Planeten der Fall ist. „Schon wenn wir den Mond mit freien Augen betrachten, sehen wir auf ihm hellere und dunklere Theile, und da wir immer nur dieselben Flecken erblicken, so reicht dieses schon hin, zu bestimmen, daß uns der Mond, eine kleine Ungleichheit abgerechnet, stets nur eine und dieselbe Seite zukehrt. Aus diesem folgt aber unmittelbar, daß sich der Mond um seine Achse dreht, und zwar in derselben Zeit, in welcher er seinen Umlauf um die Erde vollendet, d. i. in beinahe 29 unserer Tage. Dieser an sich so einfache und einleuchtende Satz hat einen heftigen Streit unter zweien der gelehrtesten Naturforscher veranlaßt. Man kann sich aber von seiner Richtigkeit auf folgende Art überzeugen. Man setze einen Stuhl mitten in ein Zimmer, und stelle sich so, <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="8"/> und Bürg gewonnen wurde. In der neuesten Zeit hat Damoiseau Tafeln herausgegeben, die sich blos auf die Theorie gründen. Allein alle diese Tafeln stimmen mit den Erscheinungen am Himmel bei weitem nicht so überein, wie dieses bei den andern Planeten der Fall ist.</p> <p>„Schon wenn wir den Mond mit freien Augen betrachten, sehen wir auf ihm hellere und dunklere Theile, und da wir immer nur dieselben Flecken erblicken, so reicht dieses schon hin, zu bestimmen, daß uns der Mond, eine kleine Ungleichheit abgerechnet, stets nur eine und dieselbe Seite zukehrt. Aus diesem folgt aber unmittelbar, daß sich der Mond um seine Achse dreht, und zwar in derselben Zeit, in welcher er seinen Umlauf um die Erde vollendet, d. i. in beinahe 29 unserer Tage. Dieser an sich so einfache und einleuchtende Satz hat einen heftigen Streit unter zweien der gelehrtesten Naturforscher veranlaßt. Man kann sich aber von seiner Richtigkeit auf folgende Art überzeugen. Man setze einen Stuhl mitten in ein Zimmer, und stelle sich so, </p> </div> </front> </text> </TEI> [8/0010]
und Bürg gewonnen wurde. In der neuesten Zeit hat Damoiseau Tafeln herausgegeben, die sich blos auf die Theorie gründen. Allein alle diese Tafeln stimmen mit den Erscheinungen am Himmel bei weitem nicht so überein, wie dieses bei den andern Planeten der Fall ist.
„Schon wenn wir den Mond mit freien Augen betrachten, sehen wir auf ihm hellere und dunklere Theile, und da wir immer nur dieselben Flecken erblicken, so reicht dieses schon hin, zu bestimmen, daß uns der Mond, eine kleine Ungleichheit abgerechnet, stets nur eine und dieselbe Seite zukehrt. Aus diesem folgt aber unmittelbar, daß sich der Mond um seine Achse dreht, und zwar in derselben Zeit, in welcher er seinen Umlauf um die Erde vollendet, d. i. in beinahe 29 unserer Tage. Dieser an sich so einfache und einleuchtende Satz hat einen heftigen Streit unter zweien der gelehrtesten Naturforscher veranlaßt. Man kann sich aber von seiner Richtigkeit auf folgende Art überzeugen. Man setze einen Stuhl mitten in ein Zimmer, und stelle sich so,
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Zitationshilfe: | Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836/10>, abgerufen am 16.02.2025. |