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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.

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Gestalt und Atmosphären der Planeten.
Lagen des Periheliums der Erdbahn für verschiedene Jahr-
hunderte:
[Tabelle]

Diese Tafel mag unseren allzeitfertigen Geologen Stoff zu
neuen Hypothesen geben; wir wollen uns begnügen, sie angezeigt
zu haben. Uebrigens mag es dem bloßen Rechner erlaubt seyn,
solchen Spekulationen einen Augenblick nachzuhängen, ohne einen
größern Werth darauf zu legen, als sie in der That verdienen.
Uebrigens ist das hohe Alter unserer Erde wohl keinem bedeuten-
den Zweifel unterworfen, vielmehr vereinigen sich mehrere Erschei-
nungen für dasselbe. Wir haben bereits oben (I. Kap. XII.) von
den Thierkreisen zu Esne und Denderah in Oberägypten gesprochen.
Aber noch ältere Denkmäler scheint Indien aufzuweisen, welches
Land, nach John Call's neuesten Untersuchungen, vom Ganges
bis zum Cap Comorin viele Spuren einer sehr frühen Kultur
enthält, da diese Gegenden ganz mit Pallästen, Tempeln und den
Ruinen derselben bedeckt sind, deren Bauart von einer bereits sehr
weit vorgerückten Kunst zeugt. In einem dieser Tempel fand er
einen Thierkreis, der das Sommersolstitium in dem Sternbilde
der Jungfrau zeigt, wo dasselbe am Himmel bereits vor 10000
Jahren gestanden hat. Eben so fand A. Humboldt in Amerika
auf dem Felsen im Norden der Ruinen von Canur, unter dem
siebenten Grad der nördlichen Breite, Zeichnungen und Inschrif-
ten, die offenbar das Werk eines sehr gebildeten Volkes gewesen
seyn müssen, das aber vor undenklichen Zeiten daselbst gelebt haben
mag, da die gegenwärtigen Bewohner dieser Gegenden weder eine
Erinnerung an sie aufbehalten haben, noch auch über die Bedeu-
tung dieser Inschriften etwas mittheilen konnten. Nach Pallas
findet man in Sibirien nordöstlich von Baikalsee ähnliche, viele

Geſtalt und Atmoſphären der Planeten.
Lagen des Periheliums der Erdbahn für verſchiedene Jahr-
hunderte:
[Tabelle]

Dieſe Tafel mag unſeren allzeitfertigen Geologen Stoff zu
neuen Hypotheſen geben; wir wollen uns begnügen, ſie angezeigt
zu haben. Uebrigens mag es dem bloßen Rechner erlaubt ſeyn,
ſolchen Spekulationen einen Augenblick nachzuhängen, ohne einen
größern Werth darauf zu legen, als ſie in der That verdienen.
Uebrigens iſt das hohe Alter unſerer Erde wohl keinem bedeuten-
den Zweifel unterworfen, vielmehr vereinigen ſich mehrere Erſchei-
nungen für daſſelbe. Wir haben bereits oben (I. Kap. XII.) von
den Thierkreiſen zu Esne und Denderah in Oberägypten geſprochen.
Aber noch ältere Denkmäler ſcheint Indien aufzuweiſen, welches
Land, nach John Call’s neueſten Unterſuchungen, vom Ganges
bis zum Cap Comorin viele Spuren einer ſehr frühen Kultur
enthält, da dieſe Gegenden ganz mit Palläſten, Tempeln und den
Ruinen derſelben bedeckt ſind, deren Bauart von einer bereits ſehr
weit vorgerückten Kunſt zeugt. In einem dieſer Tempel fand er
einen Thierkreis, der das Sommerſolſtitium in dem Sternbilde
der Jungfrau zeigt, wo daſſelbe am Himmel bereits vor 10000
Jahren geſtanden hat. Eben ſo fand A. Humboldt in Amerika
auf dem Felſen im Norden der Ruinen von Canur, unter dem
ſiebenten Grad der nördlichen Breite, Zeichnungen und Inſchrif-
ten, die offenbar das Werk eines ſehr gebildeten Volkes geweſen
ſeyn müſſen, das aber vor undenklichen Zeiten daſelbſt gelebt haben
mag, da die gegenwärtigen Bewohner dieſer Gegenden weder eine
Erinnerung an ſie aufbehalten haben, noch auch über die Bedeu-
tung dieſer Inſchriften etwas mittheilen konnten. Nach Pallas
findet man in Sibirien nordöſtlich von Baikalſee ähnliche, viele

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[151/0163] Geſtalt und Atmoſphären der Planeten. Lagen des Periheliums der Erdbahn für verſchiedene Jahr- hunderte: Dieſe Tafel mag unſeren allzeitfertigen Geologen Stoff zu neuen Hypotheſen geben; wir wollen uns begnügen, ſie angezeigt zu haben. Uebrigens mag es dem bloßen Rechner erlaubt ſeyn, ſolchen Spekulationen einen Augenblick nachzuhängen, ohne einen größern Werth darauf zu legen, als ſie in der That verdienen. Uebrigens iſt das hohe Alter unſerer Erde wohl keinem bedeuten- den Zweifel unterworfen, vielmehr vereinigen ſich mehrere Erſchei- nungen für daſſelbe. Wir haben bereits oben (I. Kap. XII.) von den Thierkreiſen zu Esne und Denderah in Oberägypten geſprochen. Aber noch ältere Denkmäler ſcheint Indien aufzuweiſen, welches Land, nach John Call’s neueſten Unterſuchungen, vom Ganges bis zum Cap Comorin viele Spuren einer ſehr frühen Kultur enthält, da dieſe Gegenden ganz mit Palläſten, Tempeln und den Ruinen derſelben bedeckt ſind, deren Bauart von einer bereits ſehr weit vorgerückten Kunſt zeugt. In einem dieſer Tempel fand er einen Thierkreis, der das Sommerſolſtitium in dem Sternbilde der Jungfrau zeigt, wo daſſelbe am Himmel bereits vor 10000 Jahren geſtanden hat. Eben ſo fand A. Humboldt in Amerika auf dem Felſen im Norden der Ruinen von Canur, unter dem ſiebenten Grad der nördlichen Breite, Zeichnungen und Inſchrif- ten, die offenbar das Werk eines ſehr gebildeten Volkes geweſen ſeyn müſſen, das aber vor undenklichen Zeiten daſelbſt gelebt haben mag, da die gegenwärtigen Bewohner dieſer Gegenden weder eine Erinnerung an ſie aufbehalten haben, noch auch über die Bedeu- tung dieſer Inſchriften etwas mittheilen konnten. Nach Pallas findet man in Sibirien nordöſtlich von Baikalſee ähnliche, viele

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/163>, abgerufen am 24.11.2024.