Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Anzahl, Entfernung und Größe der Fixsterne. sehen wir die scheinbar größten dieser Himmelskörper, wenn wirsie durch unsere Fernröhre betrachten, nur als untheilbare, und zwar desto kleinere, reinere Punkte, ohne allen merkbaren Durch- messer, je besser das Fernrohr ist, welches wir zu diesem Zwecke gebrauchen. Wenn wir also doch noch von der Größe dieser Fixsterne §. 188. (Nähere Bestimmung der Klassen der Sterne.) Man Schon der ältere Herschel fühlte das Bedürfniß einer genauen Anzahl, Entfernung und Größe der Fixſterne. ſehen wir die ſcheinbar größten dieſer Himmelskörper, wenn wirſie durch unſere Fernröhre betrachten, nur als untheilbare, und zwar deſto kleinere, reinere Punkte, ohne allen merkbaren Durch- meſſer, je beſſer das Fernrohr iſt, welches wir zu dieſem Zwecke gebrauchen. Wenn wir alſo doch noch von der Größe dieſer Fixſterne §. 188. (Nähere Beſtimmung der Klaſſen der Sterne.) Man Schon der ältere Herſchel fühlte das Bedürfniß einer genauen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0310" n="300"/><fw place="top" type="header">Anzahl, Entfernung und Größe der Fixſterne.</fw><lb/> ſehen wir die ſcheinbar größten dieſer Himmelskörper, wenn wir<lb/> ſie durch unſere Fernröhre betrachten, nur als untheilbare, und<lb/> zwar deſto kleinere, reinere Punkte, ohne allen merkbaren Durch-<lb/> meſſer, je beſſer das Fernrohr iſt, welches wir zu dieſem Zwecke<lb/> gebrauchen.</p><lb/> <p>Wenn wir alſo doch noch von der <hi rendition="#g">Größe</hi> dieſer Fixſterne<lb/> ſprechen wollen, ſo kann dieß nur von der <hi rendition="#g">ſcheinbaren Größe</hi>,<lb/> oder von dem größeren oder geringeren Eindrucke gemeint ſeyn,<lb/> welchen ihre Lichtſtärke auf unſer Auge hervorbringt. In dieſem<lb/> Sinne nennen wir Sterne der erſten Größe diejenigen, deren<lb/> Eindruck auf unſer Auge am ſtärkſten iſt, und ſo heißen dann<lb/> ſtufenweiſe abwärts die immer kleineren, Sterne der zweiten,<lb/> dritten, bis zur ſechsten Größe, unter welchen wir diejenigen zu<lb/> verſtehen pflegen, die man unter günſtigen Umſtänden noch mit<lb/> freiem Auge ſehen kann. Die dieſem Bande beigefügte Stern-<lb/> karte wird hinreichen, die vorzüglichſten dieſer Sterne durch Alig-<lb/> nements kennen zu lernen, obſchon, wie bereits oben (<hi rendition="#aq">I.</hi> S. 41),<lb/> geſagt wurde, der <hi rendition="#g">Globus</hi> das beſte und bequemſte Mittel zu<lb/> dieſem Zwecke iſt.</p><lb/> <p>§. 188. (Nähere Beſtimmung der Klaſſen der Sterne.) Man<lb/> ſieht, wie unbeſtimmt dieſe Eintheilung iſt und wie ſehr die<lb/> Gränzen der einzelnen Klaſſen von der Individualität der Beob-<lb/> achter und von äußeren Verhältniſſen abhängig ſeyn mag. Man<lb/> hat es nicht an Vorſchlägen fehlen laſſen, dieſem Uebelſtande ab-<lb/> zuhelfen, aber die meiſten ſcheiterten an der Schwierigkeit, die<lb/> eigentliche Größe jenes Eindruckes auf unſer Auge mit Sicherheit<lb/> zu beſtimmen. Einer der einfachſten dieſer Vorſchläge war der,<lb/> wo man diejenigen Sterne, deren Glanz nur ½, ¼, ⅛ des Glanzes<lb/> der Sterne von der erſten Größe iſt, zur 2ten, 3ten, 4ten Klaſſe<lb/> zählen wollte, wo dann die Sterne der 6ten Klaſſe nur den 32ſten<lb/> Theil des Glanzes der erſten Klaſſe haben würden.</p><lb/> <p>Schon der ältere Herſchel fühlte das Bedürfniß einer genauen<lb/> Eintheilung der Himmelskörper in dieſer Rückſicht und ſuchte dieſelbe<lb/> auf photometriſche Gründe zu bauen. Zu dieſem Zwecke bedeckte er<lb/> den Spiegel ſeines Teleſcops, der 18 Zolle im Durchmeſſer hatte, mit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0310]
Anzahl, Entfernung und Größe der Fixſterne.
ſehen wir die ſcheinbar größten dieſer Himmelskörper, wenn wir
ſie durch unſere Fernröhre betrachten, nur als untheilbare, und
zwar deſto kleinere, reinere Punkte, ohne allen merkbaren Durch-
meſſer, je beſſer das Fernrohr iſt, welches wir zu dieſem Zwecke
gebrauchen.
Wenn wir alſo doch noch von der Größe dieſer Fixſterne
ſprechen wollen, ſo kann dieß nur von der ſcheinbaren Größe,
oder von dem größeren oder geringeren Eindrucke gemeint ſeyn,
welchen ihre Lichtſtärke auf unſer Auge hervorbringt. In dieſem
Sinne nennen wir Sterne der erſten Größe diejenigen, deren
Eindruck auf unſer Auge am ſtärkſten iſt, und ſo heißen dann
ſtufenweiſe abwärts die immer kleineren, Sterne der zweiten,
dritten, bis zur ſechsten Größe, unter welchen wir diejenigen zu
verſtehen pflegen, die man unter günſtigen Umſtänden noch mit
freiem Auge ſehen kann. Die dieſem Bande beigefügte Stern-
karte wird hinreichen, die vorzüglichſten dieſer Sterne durch Alig-
nements kennen zu lernen, obſchon, wie bereits oben (I. S. 41),
geſagt wurde, der Globus das beſte und bequemſte Mittel zu
dieſem Zwecke iſt.
§. 188. (Nähere Beſtimmung der Klaſſen der Sterne.) Man
ſieht, wie unbeſtimmt dieſe Eintheilung iſt und wie ſehr die
Gränzen der einzelnen Klaſſen von der Individualität der Beob-
achter und von äußeren Verhältniſſen abhängig ſeyn mag. Man
hat es nicht an Vorſchlägen fehlen laſſen, dieſem Uebelſtande ab-
zuhelfen, aber die meiſten ſcheiterten an der Schwierigkeit, die
eigentliche Größe jenes Eindruckes auf unſer Auge mit Sicherheit
zu beſtimmen. Einer der einfachſten dieſer Vorſchläge war der,
wo man diejenigen Sterne, deren Glanz nur ½, ¼, ⅛ des Glanzes
der Sterne von der erſten Größe iſt, zur 2ten, 3ten, 4ten Klaſſe
zählen wollte, wo dann die Sterne der 6ten Klaſſe nur den 32ſten
Theil des Glanzes der erſten Klaſſe haben würden.
Schon der ältere Herſchel fühlte das Bedürfniß einer genauen
Eintheilung der Himmelskörper in dieſer Rückſicht und ſuchte dieſelbe
auf photometriſche Gründe zu bauen. Zu dieſem Zwecke bedeckte er
den Spiegel ſeines Teleſcops, der 18 Zolle im Durchmeſſer hatte, mit
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