nach Reaumür und mit der Anzahl der in diesen Jahren erschie- nenen Kometen.
[Tabelle]
Im Mittel aus allen an dieser Sternwarte angestellten Beobach- tungen ist die jährliche mittlere Temperatur Wiens gleich + 8,6. Nimmt man nun die Jahre unter 8,2 für kalte und die über 9,0 für heiße Jahre an, so findet man aus der vorhergehenden Tafel
7 beiße Jahre mit 10 Kometen
5 kalte -- -- 8 --
6 mittl. -- -- 12 --
oder mit anderen Worten, man findet
auf 10 heiße Jahre 14 Kometen
-- 10 kalte -- 16 --
-- 10 mittlere -- 20 --
woraus also, gegen die bisherige Voraussetzung, folgen würde, daß die Kometen mehr Kälte als Wärme bringen und daß die mittleren Jahre die an Kometen fruchtbarsten sind. Allein auch dieser Schluß ist offenbar nicht sicher. Die Jahre 1805 und 1808 waren sehr kalt und hatten doch, das erste 2 und das andere sogar 4 Kometen. Die Jahre 1822 und 1827 waren im Gegentheile sehr heiß und doch hatte jedes 3 Kometen. Das heißeste von allen, das Jahr 1822, hatte 3, und das kälteste 1805, hatte 2 Ko- meten. Kurz, zwischen Kometen und Temperatur ist kein Zusam- menhang. Man könnte übrigens leicht von anderen Sternwarten noch viele ähnliche Zusammenstellungen anführen, wenn es der Raum erlaubte, und man würde sehen, daß sie alle das hier ge- fundene Resultat bestätigen.
Kometen.
nach Reaumür und mit der Anzahl der in dieſen Jahren erſchie- nenen Kometen.
[Tabelle]
Im Mittel aus allen an dieſer Sternwarte angeſtellten Beobach- tungen iſt die jährliche mittlere Temperatur Wiens gleich + 8,6. Nimmt man nun die Jahre unter 8,2 für kalte und die über 9,0 für heiße Jahre an, ſo findet man aus der vorhergehenden Tafel
7 beiße Jahre mit 10 Kometen
5 kalte — — 8 —
6 mittl. — — 12 —
oder mit anderen Worten, man findet
auf 10 heiße Jahre 14 Kometen
— 10 kalte — 16 —
— 10 mittlere — 20 —
woraus alſo, gegen die bisherige Vorausſetzung, folgen würde, daß die Kometen mehr Kälte als Wärme bringen und daß die mittleren Jahre die an Kometen fruchtbarſten ſind. Allein auch dieſer Schluß iſt offenbar nicht ſicher. Die Jahre 1805 und 1808 waren ſehr kalt und hatten doch, das erſte 2 und das andere ſogar 4 Kometen. Die Jahre 1822 und 1827 waren im Gegentheile ſehr heiß und doch hatte jedes 3 Kometen. Das heißeſte von allen, das Jahr 1822, hatte 3, und das kälteſte 1805, hatte 2 Ko- meten. Kurz, zwiſchen Kometen und Temperatur iſt kein Zuſam- menhang. Man könnte übrigens leicht von anderen Sternwarten noch viele ähnliche Zuſammenſtellungen anführen, wenn es der Raum erlaubte, und man würde ſehen, daß ſie alle das hier ge- fundene Reſultat beſtätigen.
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Kometen.
nach Reaumür und mit der Anzahl der in dieſen Jahren erſchie-
nenen Kometen.
Im Mittel aus allen an dieſer Sternwarte angeſtellten Beobach-
tungen iſt die jährliche mittlere Temperatur Wiens gleich + 8,6.
Nimmt man nun die Jahre unter 8,2 für kalte und die über 9,0
für heiße Jahre an, ſo findet man aus der vorhergehenden Tafel
7 beiße Jahre mit 10 Kometen
5 kalte — — 8 —
6 mittl. — — 12 —
oder mit anderen Worten, man findet
auf 10 heiße Jahre 14 Kometen
— 10 kalte — 16 —
— 10 mittlere — 20 —
woraus alſo, gegen die bisherige Vorausſetzung, folgen würde,
daß die Kometen mehr Kälte als Wärme bringen und daß die
mittleren Jahre die an Kometen fruchtbarſten ſind. Allein auch
dieſer Schluß iſt offenbar nicht ſicher. Die Jahre 1805 und 1808
waren ſehr kalt und hatten doch, das erſte 2 und das andere ſogar
4 Kometen. Die Jahre 1822 und 1827 waren im Gegentheile
ſehr heiß und doch hatte jedes 3 Kometen. Das heißeſte von
allen, das Jahr 1822, hatte 3, und das kälteſte 1805, hatte 2 Ko-
meten. Kurz, zwiſchen Kometen und Temperatur iſt kein Zuſam-
menhang. Man könnte übrigens leicht von anderen Sternwarten
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/294>, abgerufen am 16.02.2025.
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