so verhalten sich die Quadrate dieser Zahlen wie 1 zu 1,0031, und ebenso verhalten sich also auch an diesen beiden Orten die Länge der Secundenpendeln, so wie auch die Intensität der Schwere der Erde, d. h. eine Masse, die unter dem Aequator 10.000 Pfunde wiegt, oder vielmehr die mit diesem Gewichte von 10.000 Pfund auf ihre Unterlage drückt, wird in der Breite von London einen um 31 Pfund stärkeren Druck ausüben, als an seinem früheren Orte.
Die folgende kleine Tafel enthält die vorzüglichsten bisher gemessenen Längen des Secundenpendels, in Metern ausgedrückt, wo der Meter 3,078454 Pariser Fuß, oder 3,280899 Londoner, oder endlich gleich 3,163463 Wiener Fuß hat.
[Tabelle]
§. 34. (Messung der Schwere durch Secundenpendel). Man sieht aus diesem Verzeichnisse, daß die Länge des Secundenpen- dels in der That mit den größeren Entfernungen von dem Aequa- tor zunehme, und daß daher durch diese Beobachtungen die Vor- aussetzung der Rotation der Erde um ihre Axe vollkommen be- stätigt wird. Eine genauere Vergleichung dieser Länge zeigt, daß sie unter dem Aequator gleich 439,207 Par. Linien beträgt, und daß man für jede andere Breite die Länge ihres Secunden- pendels erhält, wenn man zu der vorhergehenden Größe die Zahl 2,386, durch das Quadrat des Sinus dieser Breite multiplicirt, hinzu addirt. Daraus folgt zugleich eine sehr genaue Bestim-
Tägliche Bewegung der Erde.
ſo verhalten ſich die Quadrate dieſer Zahlen wie 1 zu 1,0031, und ebenſo verhalten ſich alſo auch an dieſen beiden Orten die Länge der Secundenpendeln, ſo wie auch die Intenſität der Schwere der Erde, d. h. eine Maſſe, die unter dem Aequator 10.000 Pfunde wiegt, oder vielmehr die mit dieſem Gewichte von 10.000 Pfund auf ihre Unterlage drückt, wird in der Breite von London einen um 31 Pfund ſtärkeren Druck ausüben, als an ſeinem früheren Orte.
Die folgende kleine Tafel enthält die vorzüglichſten bisher gemeſſenen Längen des Secundenpendels, in Metern ausgedrückt, wo der Meter 3,078454 Pariſer Fuß, oder 3,280899 Londoner, oder endlich gleich 3,163463 Wiener Fuß hat.
[Tabelle]
§. 34. (Meſſung der Schwere durch Secundenpendel). Man ſieht aus dieſem Verzeichniſſe, daß die Länge des Secundenpen- dels in der That mit den größeren Entfernungen von dem Aequa- tor zunehme, und daß daher durch dieſe Beobachtungen die Vor- ausſetzung der Rotation der Erde um ihre Axe vollkommen be- ſtätigt wird. Eine genauere Vergleichung dieſer Länge zeigt, daß ſie unter dem Aequator gleich 439,207 Par. Linien beträgt, und daß man für jede andere Breite die Länge ihres Secunden- pendels erhält, wenn man zu der vorhergehenden Größe die Zahl 2,386, durch das Quadrat des Sinus dieſer Breite multiplicirt, hinzu addirt. Daraus folgt zugleich eine ſehr genaue Beſtim-
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Tägliche Bewegung der Erde.
ſo verhalten ſich die Quadrate dieſer Zahlen wie 1 zu 1,0031,
und ebenſo verhalten ſich alſo auch an dieſen beiden Orten die
Länge der Secundenpendeln, ſo wie auch die Intenſität der Schwere
der Erde, d. h. eine Maſſe, die unter dem Aequator 10.000 Pfunde
wiegt, oder vielmehr die mit dieſem Gewichte von 10.000 Pfund
auf ihre Unterlage drückt, wird in der Breite von London einen
um 31 Pfund ſtärkeren Druck ausüben, als an ſeinem früheren
Orte.
Die folgende kleine Tafel enthält die vorzüglichſten bisher
gemeſſenen Längen des Secundenpendels, in Metern ausgedrückt,
wo der Meter 3,078454 Pariſer Fuß, oder 3,280899 Londoner, oder
endlich gleich 3,163463 Wiener Fuß hat.
§. 34. (Meſſung der Schwere durch Secundenpendel). Man
ſieht aus dieſem Verzeichniſſe, daß die Länge des Secundenpen-
dels in der That mit den größeren Entfernungen von dem Aequa-
tor zunehme, und daß daher durch dieſe Beobachtungen die Vor-
ausſetzung der Rotation der Erde um ihre Axe vollkommen be-
ſtätigt wird. Eine genauere Vergleichung dieſer Länge zeigt,
daß ſie unter dem Aequator gleich 439,207 Par. Linien beträgt,
und daß man für jede andere Breite die Länge ihres Secunden-
pendels erhält, wenn man zu der vorhergehenden Größe die Zahl
2,386, durch das Quadrat des Sinus dieſer Breite multiplicirt,
hinzu addirt. Daraus folgt zugleich eine ſehr genaue Beſtim-
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/99>, abgerufen am 16.07.2024.
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