Der Mond d. Erde u. die Satelliten d. übrig. Planeten.
tete Hälfte, die ihrer Natur nach immer der Sonne zugewendet seyn muß, zugleich von der Erde abgewendet seyn, oder wir wer- den nur die dunkle Seite des Mondes, d. h. wir werden ihn gar nicht sehen.
Einige Tage nach dem Neumonde erblickt man den Mond, der anfangs bei der Sonne stand, schon bedeutend links oder öst- lich von derselben. Da nämlich seine synodische Revolution 29 1/2 Tag beträgt, so wird er z. B. in 3 3/4 Tagen schon den achten Theil seines Umkreises um die Erde, in Beziehung auf die Sonne, zurückgelegt haben, und in dem Punkte m seiner Bahn seyn. Da die beleuchtete Seite, wie gesagt, immer der Sonne S zugewendet bleibt, so wird er in dieser Stellung der Erde T nicht mehr die ganze dunkle Seite zukehren, sondern die Erde wird bereits auf der rechten oder westlichen Seite des Mondes einen, obschon nur kleinen Theil jener beleuchteten Seite sehen, und der Mond wird uns daher hier nur als eine beleuchtete Sichel erscheinen, deren hohle Seite von der Sonne abgewendet oder links gekehrt ist, oder der beleuchtete Theil wird, wie die Zeich- nung bey m zeigt, die Gestalt eines umgekehrten C haben. Da übrigens jetzt der Mond links von der Sonne steht, so wird er erst nach ihr, oder bey Tage, in den Morgenstunden, aufgeben, und eben so erst nach der Sonne, in den bereits dunklen Abend- stunden, untergehen.
In 7 2/5 Tagen nach dem Neumonde ist er in B, wo er be- reits den vierten Theil seiner synodischen Bahn zurückgelegt hat. In dieser Lage des Mondes, die man die erste Quadratur oder das erste Viertel nennt, ist von der beleuchteten sowohl, als auch von der dunklen Seite des Mondes genau die Hälfte gegen die Erde gekehrt, und die letzte sieht ihn daher als eine halbe, kreisförmige Scheibe. Die frühere Sichel ist seit dem Neumonde immer breiter geworden, indem sich ihre innere Höhlung allmäh- lig mit Licht ausfüllte, bis endlich hier ihre innere Krümmung zu einer geraden Linie, zu einem Durchmesser des Mondes wird, der übrigens noch immer, so wie jene Krümmung, auf der lin- ken, von der Sonne abgewendeten Seite steht. Da der Mond hier genau um 90 Grade von der Sonne, auf der Ostseite der- selben, absteht, so wird er, in seinem ersten Viertel, sechs Stun-
Der Mond d. Erde u. die Satelliten d. übrig. Planeten.
tete Hälfte, die ihrer Natur nach immer der Sonne zugewendet ſeyn muß, zugleich von der Erde abgewendet ſeyn, oder wir wer- den nur die dunkle Seite des Mondes, d. h. wir werden ihn gar nicht ſehen.
Einige Tage nach dem Neumonde erblickt man den Mond, der anfangs bei der Sonne ſtand, ſchon bedeutend links oder öſt- lich von derſelben. Da nämlich ſeine ſynodiſche Revolution 29 ½ Tag beträgt, ſo wird er z. B. in 3 ¾ Tagen ſchon den achten Theil ſeines Umkreiſes um die Erde, in Beziehung auf die Sonne, zurückgelegt haben, und in dem Punkte m ſeiner Bahn ſeyn. Da die beleuchtete Seite, wie geſagt, immer der Sonne S zugewendet bleibt, ſo wird er in dieſer Stellung der Erde T nicht mehr die ganze dunkle Seite zukehren, ſondern die Erde wird bereits auf der rechten oder weſtlichen Seite des Mondes einen, obſchon nur kleinen Theil jener beleuchteten Seite ſehen, und der Mond wird uns daher hier nur als eine beleuchtete Sichel erſcheinen, deren hohle Seite von der Sonne abgewendet oder links gekehrt iſt, oder der beleuchtete Theil wird, wie die Zeich- nung bey m zeigt, die Geſtalt eines umgekehrten C haben. Da übrigens jetzt der Mond links von der Sonne ſteht, ſo wird er erſt nach ihr, oder bey Tage, in den Morgenſtunden, aufgeben, und eben ſo erſt nach der Sonne, in den bereits dunklen Abend- ſtunden, untergehen.
In 7 ⅖ Tagen nach dem Neumonde iſt er in B, wo er be- reits den vierten Theil ſeiner ſynodiſchen Bahn zurückgelegt hat. In dieſer Lage des Mondes, die man die erſte Quadratur oder das erſte Viertel nennt, iſt von der beleuchteten ſowohl, als auch von der dunklen Seite des Mondes genau die Hälfte gegen die Erde gekehrt, und die letzte ſieht ihn daher als eine halbe, kreisförmige Scheibe. Die frühere Sichel iſt ſeit dem Neumonde immer breiter geworden, indem ſich ihre innere Höhlung allmäh- lig mit Licht ausfüllte, bis endlich hier ihre innere Krümmung zu einer geraden Linie, zu einem Durchmeſſer des Mondes wird, der übrigens noch immer, ſo wie jene Krümmung, auf der lin- ken, von der Sonne abgewendeten Seite ſteht. Da der Mond hier genau um 90 Grade von der Sonne, auf der Oſtſeite der- ſelben, abſteht, ſo wird er, in ſeinem erſten Viertel, ſechs Stun-
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Der Mond d. Erde u. die Satelliten d. übrig. Planeten.
tete Hälfte, die ihrer Natur nach immer der Sonne zugewendet
ſeyn muß, zugleich von der Erde abgewendet ſeyn, oder wir wer-
den nur die dunkle Seite des Mondes, d. h. wir werden ihn gar
nicht ſehen.
Einige Tage nach dem Neumonde erblickt man den Mond,
der anfangs bei der Sonne ſtand, ſchon bedeutend links oder öſt-
lich von derſelben. Da nämlich ſeine ſynodiſche Revolution
29 ½ Tag beträgt, ſo wird er z. B. in 3 ¾ Tagen ſchon den
achten Theil ſeines Umkreiſes um die Erde, in Beziehung auf die
Sonne, zurückgelegt haben, und in dem Punkte m ſeiner Bahn
ſeyn. Da die beleuchtete Seite, wie geſagt, immer der Sonne
S zugewendet bleibt, ſo wird er in dieſer Stellung der Erde T
nicht mehr die ganze dunkle Seite zukehren, ſondern die Erde
wird bereits auf der rechten oder weſtlichen Seite des Mondes
einen, obſchon nur kleinen Theil jener beleuchteten Seite ſehen,
und der Mond wird uns daher hier nur als eine beleuchtete Sichel
erſcheinen, deren hohle Seite von der Sonne abgewendet oder
links gekehrt iſt, oder der beleuchtete Theil wird, wie die Zeich-
nung bey m zeigt, die Geſtalt eines umgekehrten C haben. Da
übrigens jetzt der Mond links von der Sonne ſteht, ſo wird er
erſt nach ihr, oder bey Tage, in den Morgenſtunden, aufgeben,
und eben ſo erſt nach der Sonne, in den bereits dunklen Abend-
ſtunden, untergehen.
In 7 ⅖ Tagen nach dem Neumonde iſt er in B, wo er be-
reits den vierten Theil ſeiner ſynodiſchen Bahn zurückgelegt hat.
In dieſer Lage des Mondes, die man die erſte Quadratur oder
das erſte Viertel nennt, iſt von der beleuchteten ſowohl, als
auch von der dunklen Seite des Mondes genau die Hälfte gegen
die Erde gekehrt, und die letzte ſieht ihn daher als eine halbe,
kreisförmige Scheibe. Die frühere Sichel iſt ſeit dem Neumonde
immer breiter geworden, indem ſich ihre innere Höhlung allmäh-
lig mit Licht ausfüllte, bis endlich hier ihre innere Krümmung
zu einer geraden Linie, zu einem Durchmeſſer des Mondes wird,
der übrigens noch immer, ſo wie jene Krümmung, auf der lin-
ken, von der Sonne abgewendeten Seite ſteht. Da der Mond
hier genau um 90 Grade von der Sonne, auf der Oſtſeite der-
ſelben, abſteht, ſo wird er, in ſeinem erſten Viertel, ſechs Stun-
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/334>, abgerufen am 29.07.2024.
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