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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834.

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Nächste Folgen d. elliptischen Bewegung d. Planeten.
mers, des Herbstes und des Winters der nördlichen Hemisphäre
in denjenigen Punkten, wo die Ellipse von den Linien 0, 0
und 0 geschnitten wird, welche Punkte die Erde (nach §. 86) in
der genannten Ordnung zur Zeit des 21. März, 21. Junius, 23.
September und 21. Dezembers einnimmt. Wird die Ebene des
Aequators durch die des Papiers vorgestellt, so wird diese Ebene
von jener der Ecliptik, in welcher die Erdbahn liegt, in der Linie
sqrt und zwar so geschnitten, daß der Theil der Ellipse, der von
sqrt gegen zu liegt, über, der andere, gegen zu liegende
Theil aber unter den Ebenen des Papiers liegen soll. In jenem
Theile, der auch das Perihelium enthält, ist die Erde zur Zeit
unseres Winters, d. h. vom Anfang des Herbstes bis zum An-
fang des Frühlings und in dem andern Theile hält sie sich zur
Zeit unseres Frühlings und Sommers auf, so daß also, wie man
sieht, die Erde im Winter der Sonne näher steht, als im
Sommer.

Da nun die Bewegung der Erde im Perihelium an schnell-
sten und im Aphelium am langsamsten ist, so ist klar, daß jetzt
Frühling und Sommer zusammengenommen etwas länger dauern,
als Herbst und Winter. Der Unterschied beträgt in unserem
Jahrhundert nahe acht Tage. Berechnet man nämlich mittels der
in §. 144 gegebenen Sonnentafel die Tage des Jahres, an wel-
chen die Länge der Sonne gleich 0, 90, 180 und 270 Grade be-
trägt, so erhält man die Dauer einer jeden der vier Jahreszeiten.
Man findet so die Zeit von dem Augenblicke, wo die Sonne im
Frühlingsäquinoctium ist, bis zu der, wo sie in das Sommersol-
stitium (§. 86) tritt, oder die Dauer des Frühlings auf der nörd-
lichen Hemisphäre gleich 92,91 Tage, und eben so dauert jetzt der
Sommer 93,57, der Herbst 89,70 und der Winter 89,07 Tage.
Die Summe der beiden ersten beträgt 186,48 und die der beiden
letzten 178,77 Tage, also 7,71 Tage weniger, als die erste Summe.
Diese längere Dauer der beiden wärmeren Jahreszeiten wird be-
stehen, so lange das Perihelium der Erde auf derjenigen Seite
der Aequinoctiallinie sqrt bleibt, wo es jetzt ist. Aber in der
Folge der Zeiten wird sich dieses Verhältniß umkehren, und dann
wird die kältere Jahreszeit die längere seyn.


Nächſte Folgen d. elliptiſchen Bewegung d. Planeten.
mers, des Herbſtes und des Winters der nördlichen Hemiſphäre
in denjenigen Punkten, wo die Ellipſe von den Linien 0♑, 0♈
und 0♋ geſchnitten wird, welche Punkte die Erde (nach §. 86) in
der genannten Ordnung zur Zeit des 21. März, 21. Junius, 23.
September und 21. Dezembers einnimmt. Wird die Ebene des
Aequators durch die des Papiers vorgeſtellt, ſo wird dieſe Ebene
von jener der Ecliptik, in welcher die Erdbahn liegt, in der Linie
♎√ und zwar ſo geſchnitten, daß der Theil der Ellipſe, der von
♎√ gegen ♋ zu liegt, über, der andere, gegen ♑ zu liegende
Theil aber unter den Ebenen des Papiers liegen ſoll. In jenem
Theile, der auch das Perihelium enthält, iſt die Erde zur Zeit
unſeres Winters, d. h. vom Anfang des Herbſtes bis zum An-
fang des Frühlings und in dem andern Theile hält ſie ſich zur
Zeit unſeres Frühlings und Sommers auf, ſo daß alſo, wie man
ſieht, die Erde im Winter der Sonne näher ſteht, als im
Sommer.

Da nun die Bewegung der Erde im Perihelium an ſchnell-
ſten und im Aphelium am langſamſten iſt, ſo iſt klar, daß jetzt
Frühling und Sommer zuſammengenommen etwas länger dauern,
als Herbſt und Winter. Der Unterſchied beträgt in unſerem
Jahrhundert nahe acht Tage. Berechnet man nämlich mittels der
in §. 144 gegebenen Sonnentafel die Tage des Jahres, an wel-
chen die Länge der Sonne gleich 0, 90, 180 und 270 Grade be-
trägt, ſo erhält man die Dauer einer jeden der vier Jahreszeiten.
Man findet ſo die Zeit von dem Augenblicke, wo die Sonne im
Frühlingsäquinoctium iſt, bis zu der, wo ſie in das Sommerſol-
ſtitium (§. 86) tritt, oder die Dauer des Frühlings auf der nörd-
lichen Hemiſphäre gleich 92,91 Tage, und eben ſo dauert jetzt der
Sommer 93,57, der Herbſt 89,70 und der Winter 89,07 Tage.
Die Summe der beiden erſten beträgt 186,48 und die der beiden
letzten 178,77 Tage, alſo 7,71 Tage weniger, als die erſte Summe.
Dieſe längere Dauer der beiden wärmeren Jahreszeiten wird be-
ſtehen, ſo lange das Perihelium der Erde auf derjenigen Seite
der Aequinoctiallinie ♎√ bleibt, wo es jetzt iſt. Aber in der
Folge der Zeiten wird ſich dieſes Verhältniß umkehren, und dann
wird die kältere Jahreszeit die längere ſeyn.


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[302/0314] Nächſte Folgen d. elliptiſchen Bewegung d. Planeten. mers, des Herbſtes und des Winters der nördlichen Hemiſphäre in denjenigen Punkten, wo die Ellipſe von den Linien 0♑, 0♈ und 0♋ geſchnitten wird, welche Punkte die Erde (nach §. 86) in der genannten Ordnung zur Zeit des 21. März, 21. Junius, 23. September und 21. Dezembers einnimmt. Wird die Ebene des Aequators durch die des Papiers vorgeſtellt, ſo wird dieſe Ebene von jener der Ecliptik, in welcher die Erdbahn liegt, in der Linie ♎√ und zwar ſo geſchnitten, daß der Theil der Ellipſe, der von ♎√ gegen ♋ zu liegt, über, der andere, gegen ♑ zu liegende Theil aber unter den Ebenen des Papiers liegen ſoll. In jenem Theile, der auch das Perihelium enthält, iſt die Erde zur Zeit unſeres Winters, d. h. vom Anfang des Herbſtes bis zum An- fang des Frühlings und in dem andern Theile hält ſie ſich zur Zeit unſeres Frühlings und Sommers auf, ſo daß alſo, wie man ſieht, die Erde im Winter der Sonne näher ſteht, als im Sommer. Da nun die Bewegung der Erde im Perihelium an ſchnell- ſten und im Aphelium am langſamſten iſt, ſo iſt klar, daß jetzt Frühling und Sommer zuſammengenommen etwas länger dauern, als Herbſt und Winter. Der Unterſchied beträgt in unſerem Jahrhundert nahe acht Tage. Berechnet man nämlich mittels der in §. 144 gegebenen Sonnentafel die Tage des Jahres, an wel- chen die Länge der Sonne gleich 0, 90, 180 und 270 Grade be- trägt, ſo erhält man die Dauer einer jeden der vier Jahreszeiten. Man findet ſo die Zeit von dem Augenblicke, wo die Sonne im Frühlingsäquinoctium iſt, bis zu der, wo ſie in das Sommerſol- ſtitium (§. 86) tritt, oder die Dauer des Frühlings auf der nörd- lichen Hemiſphäre gleich 92,91 Tage, und eben ſo dauert jetzt der Sommer 93,57, der Herbſt 89,70 und der Winter 89,07 Tage. Die Summe der beiden erſten beträgt 186,48 und die der beiden letzten 178,77 Tage, alſo 7,71 Tage weniger, als die erſte Summe. Dieſe längere Dauer der beiden wärmeren Jahreszeiten wird be- ſtehen, ſo lange das Perihelium der Erde auf derjenigen Seite der Aequinoctiallinie ♎√ bleibt, wo es jetzt iſt. Aber in der Folge der Zeiten wird ſich dieſes Verhältniß umkehren, und dann wird die kältere Jahreszeit die längere ſeyn.

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/314>, abgerufen am 25.11.2024.