Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834.Jährliche Bewegung der Sonne. 24h : 0h 3' 38" = 15h 13' 10" : Xworaus folgt X = 0h 2' 19" X,7. Addirt man zu dieser Größe die Culminationszeit 10h 0' 1" [Tabelle] oder um so viel Uhrzeit ging zur Zeit des Aequinoctiums derStern vor der Sonne, d. h. vor dem Frühlingspunkte voraus, also ist auch die gesuchte Rectascension des Sterns gleich derselben Größe oder gleich 1h 57' 39",4 oder, wenn man diese Zahl durch 15 multiplicirt, um sie in Graden auszudrücken (Einl. §. 19) gleich 29° 24' 51",0. I. Man sieht, daß diese Methode nebst einem guten Instru- II. Kennt man aber auf diese Art einmal die Rectascension Jährliche Bewegung der Sonne. 24h : 0h 3′ 38″ = 15h 13′ 10″ : Xworaus folgt X = 0h 2′ 19″ X,7. Addirt man zu dieſer Größe die Culminationszeit 10h 0′ 1″ [Tabelle] oder um ſo viel Uhrzeit ging zur Zeit des Aequinoctiums derStern vor der Sonne, d. h. vor dem Frühlingspunkte voraus, alſo iſt auch die geſuchte Rectaſcenſion des Sterns gleich derſelben Größe oder gleich 1h 57′ 39″,4 oder, wenn man dieſe Zahl durch 15 multiplicirt, um ſie in Graden auszudrücken (Einl. §. 19) gleich 29° 24′ 51″,0. I. Man ſieht, daß dieſe Methode nebſt einem guten Inſtru- II. Kennt man aber auf dieſe Art einmal die Rectaſcenſion <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0133" n="121"/><fw place="top" type="header">Jährliche Bewegung der Sonne.</fw><lb/><hi rendition="#c">24<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> : 0<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 3′ 38″ = 15<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 13′ 10″ : <hi rendition="#aq">X</hi></hi><lb/> woraus folgt <hi rendition="#aq">X</hi> = 0<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 2′ 19″ <hi rendition="#aq">X</hi>,<hi rendition="#sub">7</hi>.</p><lb/> <p>Addirt man zu dieſer Größe die Culminationszeit 10<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 0′ 1″<lb/> des 20. März, ſo erhält man für die geſuchte Culminationszeit<lb/> des Sterns zur Zeit des Aequinoctiums 10<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 2′ 20″,<hi rendition="#sub">7</hi>, die dann,<lb/> von der Culminationszeit 12<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> der Sonne an demſelben Tage ſub-<lb/> trahirt, 1<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 57′ 39″,<hi rendition="#sub">3</hi> gibt, ſo daß man alſo hat<lb/><table><row><cell/></row></table> oder um ſo viel Uhrzeit ging zur Zeit des Aequinoctiums der<lb/> Stern vor der Sonne, d. h. vor dem Frühlingspunkte voraus,<lb/> alſo iſt auch die geſuchte Rectaſcenſion des Sterns gleich derſelben<lb/> Größe oder gleich 1<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 57′ 39″,<hi rendition="#sub">4</hi> oder, wenn man dieſe Zahl durch<lb/> 15 multiplicirt, um ſie in Graden auszudrücken (Einl. §. 19) gleich<lb/> 29° 24′ 51″,<hi rendition="#sub">0</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Man ſieht, daß dieſe Methode nebſt einem guten Inſtru-<lb/> mente, um die Höhen und Durchgangszeiten zu meſſen, auch eine<lb/> genaue Kenntniß der Polhöhe erfordert. Von der letzten kann<lb/> man ſich größtentheils unabhängig machen, wenn man dieſelben<lb/> Beobachtungen auch in der Nähe des Herbſtäquinoctiums wieder-<lb/> holt, wo man, wenn die Polhöhe noch etwas unrichtig iſt, in der<lb/> einen Zeit die Rectaſcenſion des Sterns eben ſo viel zu groß, als<lb/> in der andern zu klein finden wird, und daher die wahre Recta-<lb/> ſcenſion erhält, wenn man aus beiden das Mittel nimmt.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Kennt man aber auf dieſe Art einmal die Rectaſcenſion<lb/> irgend eines Sterns, ſo darf man nur in mehreren aufeinander<lb/> folgenden Nächten die Culminationen dieſes Sterns mit den an-<lb/> dern beobachten, wo dann die Differenzen der Durchgangszeiten<lb/> derſelben durch den Meridian, zu der bereits bekannten Rectaſcen-<lb/> ſion des erſten Sterns addirt, auch die Rectaſcenſionen aller<lb/> übrigen Sterne geben werden. Hat man ſo eine große Anzahl<lb/> von Fixſternen in Beziehung auf Rectaſcenſion und, durch ihre<lb/> beobachteten Meridianhöhen, in Beziehung auf Deklination (nach<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0133]
Jährliche Bewegung der Sonne.
24h : 0h 3′ 38″ = 15h 13′ 10″ : X
woraus folgt X = 0h 2′ 19″ X,7.
Addirt man zu dieſer Größe die Culminationszeit 10h 0′ 1″
des 20. März, ſo erhält man für die geſuchte Culminationszeit
des Sterns zur Zeit des Aequinoctiums 10h 2′ 20″,7, die dann,
von der Culminationszeit 12h der Sonne an demſelben Tage ſub-
trahirt, 1h 57′ 39″,3 gibt, ſo daß man alſo hat
oder um ſo viel Uhrzeit ging zur Zeit des Aequinoctiums der
Stern vor der Sonne, d. h. vor dem Frühlingspunkte voraus,
alſo iſt auch die geſuchte Rectaſcenſion des Sterns gleich derſelben
Größe oder gleich 1h 57′ 39″,4 oder, wenn man dieſe Zahl durch
15 multiplicirt, um ſie in Graden auszudrücken (Einl. §. 19) gleich
29° 24′ 51″,0.
I. Man ſieht, daß dieſe Methode nebſt einem guten Inſtru-
mente, um die Höhen und Durchgangszeiten zu meſſen, auch eine
genaue Kenntniß der Polhöhe erfordert. Von der letzten kann
man ſich größtentheils unabhängig machen, wenn man dieſelben
Beobachtungen auch in der Nähe des Herbſtäquinoctiums wieder-
holt, wo man, wenn die Polhöhe noch etwas unrichtig iſt, in der
einen Zeit die Rectaſcenſion des Sterns eben ſo viel zu groß, als
in der andern zu klein finden wird, und daher die wahre Recta-
ſcenſion erhält, wenn man aus beiden das Mittel nimmt.
II. Kennt man aber auf dieſe Art einmal die Rectaſcenſion
irgend eines Sterns, ſo darf man nur in mehreren aufeinander
folgenden Nächten die Culminationen dieſes Sterns mit den an-
dern beobachten, wo dann die Differenzen der Durchgangszeiten
derſelben durch den Meridian, zu der bereits bekannten Rectaſcen-
ſion des erſten Sterns addirt, auch die Rectaſcenſionen aller
übrigen Sterne geben werden. Hat man ſo eine große Anzahl
von Fixſternen in Beziehung auf Rectaſcenſion und, durch ihre
beobachteten Meridianhöhen, in Beziehung auf Deklination (nach
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