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Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.

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Widerstand gegen die Staatsgewalt. §. 99.

2. Thätlicher Angriff7 auf eine der unter 1 ge-
nannten Personen, während sie in der rechtmäßigen Aus-
übung ihres Amtes oder Dienstes begriffen ist (StGB.
§. 113). Strafe wie unter 1.

3. Das Unternehmen, durch Gewalt oder Drohung eine
Behörde oder einen Beamten zur Vornahme oder Unter-
lassung einer Amtshandlung zu nötigen
(StGB.
§. 114).8

Strafe: Gefängnis nicht unter 3 Monaten; bei mil-
dernden Umständen Gefängnis bis zu 2 Jahren.

II. Aufruhr und Auflauf.

1. Aufruhr.9 Die Teilnahme an einer öffentlichen
Zusammenrottung,10 bei welcher eine der unter I bezeichneten
Handlungen mit vereinten Kräften begangen wird (StGB.
§. 115).11

Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten; gegen die
Rädelsführer (oben §. 37 I 5) sowie diejenigen Personen,
welche eine der unter I bezeichneten Handlungen begangen
haben, Zuchthaus bis zu 10 Jahren mit fakultativer Polizei-
aufsicht, bei mildernden Umständen Gefängnis nicht unter
6 Monaten.

2. Auflauf: rechtswidriges Verweilen in einer auf

[Spaltenumbruch] vielfach in den Nebengesetzen; so
Vereinszollgesetz vom 1. Juli
1869 §§. 148, 161; Salzsteuer-
gesetz vom 12. Oktober 1867
§. 17; Brau- und Branntwein-
steuergesetz vom 4. u. 8. Juli
1868 §§. 37 u. 68; Braumalz-
steuergesetz vom 31. Mai 1872
§. 36; Tabaksteuergesetz vom
16. Juli 1879 §. 41. Häufig[Spaltenumbruch] sind insbesondere ergänzende
Ordnungsstrafen angedroht.
7 [Spaltenumbruch] Begriff oben S. 322.
8 [Spaltenumbruch] Kasuistik: RGR. 13. Mai
1880, R I 770.
9 [Spaltenumbruch] Lit. bei Meyer S. 670
Note 1; dazu Teichmann
HR. "Aufruhr".
10 [Spaltenumbruch] Begriff oben S. 331.
11 [Spaltenumbruch] Vgl. Milit.StGB. §§. 9
Ziff. 3, 103, 106--110.
Widerſtand gegen die Staatsgewalt. §. 99.

2. Thätlicher Angriff7 auf eine der unter 1 ge-
nannten Perſonen, während ſie in der rechtmäßigen Aus-
übung ihres Amtes oder Dienſtes begriffen iſt (StGB.
§. 113). Strafe wie unter 1.

3. Das Unternehmen, durch Gewalt oder Drohung eine
Behörde oder einen Beamten zur Vornahme oder Unter-
laſſung einer Amtshandlung zu nötigen
(StGB.
§. 114).8

Strafe: Gefängnis nicht unter 3 Monaten; bei mil-
dernden Umſtänden Gefängnis bis zu 2 Jahren.

II. Aufruhr und Auflauf.

1. Aufruhr.9 Die Teilnahme an einer öffentlichen
Zuſammenrottung,10 bei welcher eine der unter I bezeichneten
Handlungen mit vereinten Kräften begangen wird (StGB.
§. 115).11

Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten; gegen die
Rädelsführer (oben §. 37 I 5) ſowie diejenigen Perſonen,
welche eine der unter I bezeichneten Handlungen begangen
haben, Zuchthaus bis zu 10 Jahren mit fakultativer Polizei-
aufſicht, bei mildernden Umſtänden Gefängnis nicht unter
6 Monaten.

2. Auflauf: rechtswidriges Verweilen in einer auf

[Spaltenumbruch] vielfach in den Nebengeſetzen; ſo
Vereinszollgeſetz vom 1. Juli
1869 §§. 148, 161; Salzſteuer-
geſetz vom 12. Oktober 1867
§. 17; Brau- und Branntwein-
ſteuergeſetz vom 4. u. 8. Juli
1868 §§. 37 u. 68; Braumalz-
ſteuergeſetz vom 31. Mai 1872
§. 36; Tabakſteuergeſetz vom
16. Juli 1879 §. 41. Häufig[Spaltenumbruch] ſind insbeſondere ergänzende
Ordnungsſtrafen angedroht.
7 [Spaltenumbruch] Begriff oben S. 322.
8 [Spaltenumbruch] Kaſuiſtik: RGR. 13. Mai
1880, R I 770.
9 [Spaltenumbruch] Lit. bei Meyer S. 670
Note 1; dazu Teichmann
HR. „Aufruhr“.
10 [Spaltenumbruch] Begriff oben S. 331.
11 [Spaltenumbruch] Vgl. Milit.StGB. §§. 9
Ziff. 3, 103, 106—110.
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[409/0435] Widerſtand gegen die Staatsgewalt. §. 99. 2. Thätlicher Angriff 7 auf eine der unter 1 ge- nannten Perſonen, während ſie in der rechtmäßigen Aus- übung ihres Amtes oder Dienſtes begriffen iſt (StGB. §. 113). Strafe wie unter 1. 3. Das Unternehmen, durch Gewalt oder Drohung eine Behörde oder einen Beamten zur Vornahme oder Unter- laſſung einer Amtshandlung zu nötigen (StGB. §. 114). 8 Strafe: Gefängnis nicht unter 3 Monaten; bei mil- dernden Umſtänden Gefängnis bis zu 2 Jahren. II. Aufruhr und Auflauf. 1. Aufruhr. 9 Die Teilnahme an einer öffentlichen Zuſammenrottung, 10 bei welcher eine der unter I bezeichneten Handlungen mit vereinten Kräften begangen wird (StGB. §. 115). 11 Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten; gegen die Rädelsführer (oben §. 37 I 5) ſowie diejenigen Perſonen, welche eine der unter I bezeichneten Handlungen begangen haben, Zuchthaus bis zu 10 Jahren mit fakultativer Polizei- aufſicht, bei mildernden Umſtänden Gefängnis nicht unter 6 Monaten. 2. Auflauf: rechtswidriges Verweilen in einer auf 6 7 Begriff oben S. 322. 8 Kaſuiſtik: RGR. 13. Mai 1880, R I 770. 9 Lit. bei Meyer S. 670 Note 1; dazu Teichmann HR. „Aufruhr“. 10 Begriff oben S. 331. 11 Vgl. Milit.StGB. §§. 9 Ziff. 3, 103, 106—110. 6 vielfach in den Nebengeſetzen; ſo Vereinszollgeſetz vom 1. Juli 1869 §§. 148, 161; Salzſteuer- geſetz vom 12. Oktober 1867 §. 17; Brau- und Branntwein- ſteuergeſetz vom 4. u. 8. Juli 1868 §§. 37 u. 68; Braumalz- ſteuergeſetz vom 31. Mai 1872 §. 36; Tabakſteuergeſetz vom 16. Juli 1879 §. 41. Häufig ſind insbeſondere ergänzende Ordnungsſtrafen angedroht.

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Zitationshilfe: Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/435>, abgerufen am 22.11.2024.